Übungen bei einer Sehnenscheidenentzündung

Häufige Manifestationsorte sind Gelenke wie das Handgelenk, die Schulter, der Ellenbogen, das Knie oder Sprunggelenk. Durch entzündliche Prozesse entstehen Schmerzen, aus denen Schonhaltung, Bewegungs- und Kraftminderung kommen können. Durch Übungen sollte dem entgegengewirkt werden. Je nach Grad der Entzündung, variieren die Übungen. Die folgenden Übungen sind für Personen geeignet, die nicht mehr im akuten Stadium sind. D.h. die Sehnenscheidenentzündung besteht schon über Tage und die Schmerzen sind nicht mehr so stark. Bleiben Sie nur im schmerzfreien Bereich und gehen nicht weiter. Führen Sie die Übungen 15-20 mal durch und das für 4-5 Serien.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel Krankengymnastik bei einer Sehnenscheidenentzündung.

Übungen

Übungen für den Fuß

1) Diese Übung ist für den Einstieg sehr gut geeignet. Sie können dabei sitzen oder auf dem Rücken liegen. Ziehen Sie einfach die Fußspitzen zur Nase und führen diese Übung langsam aus. Nutzen Sie das volle Bewegungsausmaß und strecken dann den Fuß wieder langsam aus. Wiederholen Sie die Abfolge der Bewegung.

2) Für die nächste Übung, können Sie entweder sitzen oder auf dem Rücken liegen bleiben und einfach den Fuß zur rechten und linken Seite schwingen lassen.

3) Jetzt kommen wir zu einer Kombination aus den ersten beiden Übungen. Die Ausgangsstellung ist die gleiche und Sie lassen ihre Füße einfach langsam im Uhrzeigersinn kreisen. Bewegen Sie ihre Füße, soweit es geht. Achten Sie in allen Übungen darauf, dass kein Schmerz entsteht.

4) Wiederholen Sie die Übung nochmal aus Nummer 3. Lassen Sie ihren Fuß diesmal, gegen den Uhrzeigersinn kreisen.

5) Sie sitzen auf einem Stuhl und legen sich einen Ball unter den Fuß. Die Ferse liegt ganz auf dem Ball auf. Rollen Sie jetzt den Ball mit ihrem Fuß nach vorne und nach hinten. Versuchen Sie ihren Fuß dabei soweit es ihnen möglich ist, nach vorne heraus zu strecken und beim Nachhintengehen heranzuziehen.

6) Wenn die bisherigen Übungen ihnen nicht genug sind und sie keine Schmerzen haben, ist eine Steigerung möglich. Hierbei wird ein leichter Widerstand dazu genommen. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und legen sich ein Kissen unter den Fuß. Die ganze Ferse liegt auf dem Kissen auf. Drücken Sie ihren Vorfuß auf das Kissen und lassen dann langsam wieder locker.

Übungen für die Schulter

1) Kreisen sie zu Beginn ihre Schultern. Nutzen Sie das volle Bewegungsausmaß und ziehen die Schultern beim Hochgehen, zu den Ohren und beim Runtergehen zum Boden. Kreisen Sie ihre Schultern zuerst nach hinten.

2) Wiederholen Sie die Übung aus Nummer 1. Lassen Sie ihre Schultern diesmal nach vorne kreisen.

3) Sie können für die Übung sitzen oder stehen. Führen Sie mit ihren Armen einfach Schwimmbewegungen aus. Strecken Sie beide Arme nach vorne aus und ziehen die Arme dann wieder nach hinten. Strecken Sie dann wieder beide Arme nach vorne aus. Die Arme sollten am besten, auf Schulterhöhe bleiben.

4) Ihre Fäuste befinden sich an den Schultern. Die Ellenbogen werden dann zur Seite ausgestreckt. Für diese Übung lassen Sie ihre Ellenbogen in einem weiten Bogen kreisen. Malen sie dafür mit ihren Ellenbogen einen großen Kreis in die Luft. Beide Ellenbogen werden gleichzeitig bewegt.

5) Die drei letzten Übungen sich zur Dehnung der Schultermuskulatur. Auch hierbei achten Sie darauf, dass die Dehnungen keine Schmerzen verursacht. Zuerst falten Sie die Hände hinter ihrem Körper zusammen. Machen Sie ihren Rücken gerade und achten Sie darauf, dass dieser in der Übung auch gerade bleibt. Strecken Sie die Brust nach vorne aus und richten die Schultern nach hinten. So wird die Schultermuskulatur in dieser Position optimal gedehnt. Strecken sie jetzt ihre Arme nach hinten aus und gehen soweit, bis Sie eine Dehnung vorne an der Brust spüren. Halten Sie dann die Dehnung für ungefähr 15-20 Sekunden.

6) Setzen Sie sich auf eine Matte und die Füße befinden sich unter ihrem Gesäß. Neigen Sie den Oberkörper nach vorne und legen die ausgestreckten Arme, ihren Kopf und ihre Schultern auf dem Boden ab. Halten Sie diese Position wieder für 15-20 Sekunden.

7) Nehmen Sie die gleiche Position wie in der Nummer 6 ein. Diesmal gehen Sie mit beiden ausgestreckten Armen und dem Oberkörper auf die rechte Seite und verweilen dort wieder für 15-20 Sekunden. Wechseln Sie dann die Seite.

Übungen für die Hand / Handgelenk

1) Zur Einführung können Sie ihre Hände einfach im Uhrzeigersinn kreisen lassen. Dann gegen den Uhrzeigersinn.

2) Nehmen Sie sich einen kleinen, leichten Ball in die Hand (z.B. Tennisball). Werfen Sie diesen hoch und fangen ihn wieder mit der gleichen Hand auf. Wiederholen Sie die Übung 15-20 mal und wechseln dann die Seite.

3) Für diese Übung brauchen Sie ebenfalls einen kleinen Ball und nehmen ihn in eine Hand. Legen Sie den Ball auf einen Tisch. Rollen Sie jetzt den Ball vor und zurück und nach rechts und links. Lassen Sie den Ball mit ihrer Handfläche und Fingern umrunden. Die Bewegung geht vom Handgelenk aus. Lassen sie den Ball, während der Übung nicht los.

4) Diese Übung konzentriert sich auf die Finger. Legen Sie ihre ganze Handfläche auf den Tisch. Spreizen Sie ihre Finger voneinander ab und halten die Position für 15-20 Sekunden. Dies zielt genauer auf die Dehnung der Handfläche und Finger ab.

Weitere Übungen für die Hand finden Sie beispielsweise in folgenden Artikeln:

Übungen für den Ellenbogen

1) Ziehen Sie die Ellenbogen an ihren Körper. Ballen Sie ihre Hände zu Fäusten und lassen diese nach vorne zeigen. Drehen Sie jetzt zur Ausführung der Übung die Fäuste nach außen und dann wieder nach innen.

2) Sie stehen oder sitzen auf einem Stuhl. Ihre Arme hängen neben ihrem Oberkörper. Führen Sie zur Übung ihre Hände zur gegenüberliegenden Schulter, sodass sich ihre Unterarme am Ende kreuzen. Gehen Sie dann wieder mit den Armen in die Ausgangsstellung zurück.

3) Setzen Sie sich an einen Tisch und legen beide Ellenbogen auf der Tischplatte ab. Falten Sie beide Hände ineinander und drehen dann die Hände um ihre eigene Achse. Doch die Finger bleiben während der Drehung ineinander verschlungen. Drehen Sie die Hände zuerst im Uhrzeigersinn und dann dagegen.

4) Diese Übung ist zur Dehnung der Unterarm- und Ellenbogenmuskulatur geeignet. Denn beide liegen in Verbindung zueinander. Legen Sie beide Handfläche aneinander. Die Hände werden vor der Brust platziert. Die Ellbogen sind gebeugt und zeigen zur Seite. Drücken Sie jetzt beide Handflächen gegeneinander. Gehen Sie soweit, bis Sie eine Dehnung oben am Unterarm merken. Halten Sie diese Dehnung für ungefähr 15-20 Sekunden.

Übungen für das Knie

1) Zum Einstieg können Sie auf dem Rücken liegen und haben beide Beine ausgestreckt. Ziehen Sie nacheinander beide Fersen zum Gesäß und strecken die Beine wieder aus.

2) Wiederholen Sie die erste Übung. Nehmen Sie diesmal einen Ball unter die Ferse und lassen den Ball beim Ausstrecken des Beines, nach vorne rollen und beim Anbeugen des Beines nach hinten rollen.

3) Sie können auf dem Rücken liegen bleiben. Fangen Sie an, die Beine anzuheben. Stellen Sie sich vor, als würden Sie ein Fahrrad fahren und strecken die Beine aus und beugen diese wieder.

4) Legen Sie sich vor eine Wand auf den Rücken und legen beide Füße an der Wand ab. Die Knie sind gebeugt. Laufen Sie jetzt mit den Unterschenkeln nach oben und dann wieder runter.

5) Zur Dehnung der vorderen Beinmuskulatur, bleiben Sie auf dem Rücken liegen und nehmen ein Bein in beide Hände. Das andere bleibt ausgestreckt auf dem Boden liegen und hebt nicht ab. Das gebeugte Bein wird soweit herangezogen, wie es geht. Die Dehnung wird 15-20 Sekunden gehalten.

6) Zur Dehnung der hinteren Beinmuskulatur legen Sie sich vor eine Wand auf den Rücken und die komplettem Beine liegen auf der Wand auf. Wenn dies ihnen schon von der Dehnung genug ist, verweilen Sie in dieser Position. Wenn eine Steigerung möglich ist, ziehen Sie noch zusätzlich ihre Fußspitzen zur Nase. Halten Sie die Dehnung für 15-20 Sekunden.

Osteopathie

Die Osteopathie besteht aus rein manuellen Techniken, welche zur Diagnostik und Therapie angewandt werden können. Osteopathische Maßnahmen dürfen nur von Ärzten, Heilpraktikern oder Physiotherapeuten (mit der Zusatzausbildung des Heilpraktikers) selbstständig angewandt werden. Durch osteopathische Griffe sollen Störungen des Gewebes herausgefunden und günstig beeinflusst werden. Bewegungseinschränkungen können vermindert, die Durchblutung gefördert und Blockaden beseitigt werden. Der Vorteil der Osteopathie sind ihre sanften Griffe. Gerade bei der Sehnenscheidenentzündung liegt eine Reizung und Überlastung der Muskelsehnen vor. Im akuten Stadium oder anderen Fällen, können Übungen oder Massagen zu viel sein und die Beschwerden verschlimmern. Daher eignen sich osteopathische Griffe ganz gut zum Einstieg und zur Unterstützung von Übungen bei einer Sehnenscheidenentzündung.

Zusammenfassung

Muskeln sind durch Sehnen am Knochen befestigt. Diese Sehnen werden durch Scheiden ummantelt. Sie bestehen aus Bindegewebe und einer Synovialschicht. Darin befindet sich Flüssigkeit, wodurch die Sehnenscheiden geschmeidig bleiben und die Scheidenschicht mit der Muskelschicht einander gleiten kann. Durch chronische Überlastung und fehlerhafte Haltung, können die Sehnenscheiden entzünden. In diesem Fall spricht man von einer Sehnenscheidenentzündung. Durch eine fehlerhafte Belastung der Muskulatur und ihrer sehnigen Strukturen, kann es zu einer Sehnenscheidenentzündung kommen. Durch Bewegung und Dehnung soll dem entgegengewirkt werden. Osteopathische Maßnahmen können Übungen unterstützen und auf die sehnige Reizung spezieller eingehen.