Übungen bei einem Sprunggelenkbruch

Je nach Ausmaß des Sprunggelenksknochen richtet sich die Einteilung und dementsprechend die Versorgung. Entscheidend für eine Einteilung nach A-D Frakturen ist die Höhe des Bruchs. Bei einer A- und B- Fraktur wird der Fuß für 6 Wochen in einer Lightcast-Schiene oder Vacopedschuh geschützt. Diese Patienten dürfen in den ersten 6 Wochen mit 15-20kg auftreten, was unmittelbar nach der Versorgung mit einem Physiotherapeuten eingeübt wird. Ab der 7. Woche darf je nach Schmerzen auf Vollbelastung gesteigert werden.

Übungen

Die Übungen bei einer Sprunggelenkbruch hängt von der Wundheilungsphase ab. In der frühen Phase sollte bei beiden Versorgungsmöglichkeiten darauf geachtet werden, dass keine Bewegung im oberen Sprunggelenk stattfindet. Um eine Schwellung zu vermeiden kann der Fuß hochgelagert werden und durch die manuellen Lymphdrainage eines Therapeuten unterstützend therapiert werden.

  1. Um die Stützphase beim Laufen zu trainieren kann direkt mit Stützkrafttraining angefangen werden. Das gelingt über Stützen an der Bettkante oder einer Stuhllehne mit den Händen. Damit der Fuß nicht belastet wird kann mit Unterstützung eines Therapeuten eine muskuläre Spannung über die Diagonale des Körpers erreicht werden (PNF-Muster). Der Patient spannt mit dem Arm "nach oben außen" gegen den gesetzten Widerstand (z.B. durch eine Wand oder die Hand vom Therapeuten) und sorgt so dafür, dass die Spannung ins betroffene gegenüberliegende Bein verläuft.
     
  2. PNF ist eine Therapeutische Behandlungstechnik und beinhaltet 3-dimensionale Bewegungen, die typisch im Alltag sind. Über diese Behandlungstechnik kann neben der Mobilisation auch die Kraft verbessert werden und spricht bei den Extremitäten jeweils Hand, Ellenbogen und Schulter, sowie Hüfte, Knie und Fuß an, damit eine komplette Spannung entsteht. Die Technik verläuft in eine bestimmte Bewegungsrichtung und Einstellung. Bei einem Belastungsverbot des Fußes kann dieser nicht mit in die Bewegung eingebunden werden, jedoch kann das PNF Beinpattern für die Hüft- und Kniemuskulatur ausgeführt werden.

    Der Therapeut führt das Bein in eine endgradige Beugung, Außenrotation und Abduktion oder Beugung, Innenrotation und Adduktion (Kombinationen müssen laut PNF eingehalten werden), dabei wird das Knie mit gebeugt und der Fuß in Neutralposition gelassen. Daraufhin führt er das Bein wieder zurück in die gestreckte Position und wiederholt den Vorgang bis der Patient die Bewegung fehlerfrei mitführen kann. Um eine muskuläre Spannung zu bekommen lässt der Therapeut den Patienten die Bewegungsrichtung selbstständig ausführen und gibt zudem einen Widerstand in die bestimmten Bewegungsrichtungen. Die Übung kann der Patient auch ohne geführten Widerstand alleine ausüben um einen großen Kraftverlust in dem Bein zu vermeiden.
     
  3.  Neben den PNF-Techniken eignen sich Übungen, wie das Fahrradfahren im liegen ohne Fußbeteiligung, für eine Muskelkrafterhaltung. Solange eine Belastung nicht erlaubt ist, dürfen keine Übungen mit Druck über den Fuß, wie bei Kniebeugen oder Bridging ausgeführt werden.

Entnehmen Sie weitere Inormationen aus den Artikeln:

Ist die Belastung freigegeben und die Stellschraube entfernt, können vorsichtig alle Übungen aus dem Krafttraining ausgeführt werden. Wichtig ist ebenfalls auf ein gutes Gangbild zu achten, da es zu Bewegungseinschränkungen gekommen sein könnte. Dies kann mit einem Gangtraining wieder hergestellt werden. Das Abrollen sollte bewusst und vor einem Spiegel geübt werden.

Um die Propriozeption und Beweglichkeit zu verbessern bieten sich Übungen auf unebenen Untergründen an. Solche Übungen finden Sie in dem Artikel Koordinations- und Gleichgewichtstraining. Ebenso kann durch Einsatz des anderen Beins die Stabilität verbessert werden, wenn Tentakelbewegungen ausgeführt werden. Die Übungen sollten keine weiteren Schmerzen auslösen und der Verlauf der Wundheilung mit dem Arzt abgesprochen werden.

Weitere Übungen entnehmen Sie den Artikeln: 

Einteilung der Fraktur nach A-D

Ein Sprunggelenkbruch geschieht meist aufgrund einer enormen Gewalteinwirkung bei einem Sturz oder durch ein Umknickmechanismus beim Sport, auf der Arbeit oder bei Verkehrsunfällen. Durch das starke Umknicken ist bei einem Sprunggelenkbruch häufig eine Bandverletzung dabei.

  • A und B sind die einfachsten und die Bruchlinie liegt unterhalb des Gelenkspalts.
  • C und D sind schwerwiegender und müssen jedes Mal operiert werden, da die Bruchlinie oberhalb der Syndesmosenbänder (Bänder, die vorne und hinten das Waden und Schienbein verbinden und Stabilität geben) liegen und es somit zu einer Instabilität kommt.
  • Bei der D-Fraktur ist zusätzlich das Wadenbein beteiligt. Ein Röntgenbild zeigt das genaue Ausmaß des Bruches, welche Form dieser hat, welche Knochenstrukturen beteiligt sind und ob eine Luxation (Verrenkung) vorliegt.

Wie schon erwähnt wird eine C- und D- Fraktur immer operiert um eine fortlaufende Instabilität zu vermeiden. Bei der Operation wird meist eine Stellschraube eingebracht, welche die Syndesmosenbänder entlasten soll und verhindert eine physiologische Auf-und Abbewegen sowie Rotationsbewegung der Fibula (Wadenbeins), wodurch eine Bewegungslimitierung erforderlich wird. In der Nachbehandlung eines Sprunggelenksbruch ist somit der Fuß in Neutral-Null Stellung eingestellt, Rotationsbewegungen des unteren Sprunggelenks sind ebenso verboten. Zudem darf gar nicht belastet werden.

Für weitere Informationen lesen Sie den Artikel: "Belastung nach einer Sprunggelenksfraktur"

Zusammenfassung

Bei einem Sprunggelenkbruch ist meist von Beginn an ein Belastungsverbot erteilt um die Strukturen zu schonen. In dieser Phase kann durch bestimmte Übungen aus der PNF die Muskelkraft erhalten werden. Im Weiteren Verlauf der Wundheilung und bei Belastungsfreigabe kann durch Propriozeptives Training, Gleichgewichtstraining und Muskelaufbau die Belastungsfähigkeit des Fußes wieder verbessert werden. Den Zeitpunkt der Belastung vom Fuß sollte in Absprache mit dem Arzt erfolgen.