Analfissur OP

Eine Analfissur ist ein Riss in der Schleimhaut im Bereich des Anus, die neben anderen Risikofaktoren vor allem durch harten Stuhlgang und starkes Pressen verursacht wird. Die akute Form muss in der Regel nicht operiert werden und kann durch konservative Methoden behandelt werden. Bei der chronischen Analfissur mit Wundheilungsstörung ist hingegen eine Operation indiziert, da es ohne diese nicht zur Abheilung der Analfissur kommen kann.

Diese OP ist, wie jeder andere operative Eingriff auch, mit einigen Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Daher sollte mit dem behandelnden Arzt gemeinsam über darüber entschieden werden, ob die OP notwendig ist oder andere Behandlungsmöglichkeiten in Frage kommen.

Ablauf

Für die Analfissur OP gibt es verschiedene Methoden und dementsprechend verschiedene Abläufe. Die Operationen erfolgen in Vollnarkose oder lokaler Anästhesie. Welche Methode hierfür angewendet wird, hängt von dem Eingriff und dem Wunsch des Patienten ab.

Früher wurde meist eine Durchtrennung des Schließmuskels durchgeführt, was zwar mit einer guten Wundheilung, aber auch meist mit Stuhlinkontinenz einherging. Daher wird diese Operation heute eher selten durchgeführt.
Stattdessen wird die Fissur meist ausgeschnitten und anschließend mit umliegender Haut gedeckt. Auch eine direkte Deckung der Fissur mit umliegender Haut ist möglich. Dies wird auch als Lappenplastik bezeichnet.

OP-Nachsorge

Die Nachsorge nach einer Analfissur OP sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Es gilt, sich an den vom Chirurg angegebenen Hinweisen zu orientieren und diese zu befolgen.

Generell sollte nach einer Operation am Anus auf eine gründliche Hygiene geachtet werden. Nach dem Toilettengang, sowie wenigstens einmal pro Tag, sollte der Anus mit warmem Wasser abgeduscht und gesäubert werden.
Da es zur Absonderung von Wundsekret und gegebenenfalls zur Nachblutung kommen kann, sollten sterile Kompressen genutzt werden.
Jede weitere Maßnahme im operierten Bereich, beispielsweise das Auftragen einer Creme, sollte mit sauberen Händen erfolgen.

Nach der Operation finden in der Regel ein oder mehrere Termine zur Kontrolle statt. Die Wundheilung dauert in der Regel bis zu zwei Monaten.

OP nur bei chronischer Analfissur?

Eine Operation im Bereich des Anus birgt immer gewisse Risiken und die vollständige Heilung benötigt meist bis zu zwei Monate. Daher sollte eine OP auch nur nach einer Abwägung der Kosten und der Nutzen erfolgen.

In der Regel ist die Indikation, also der Grund für die Durchführung, der OP eine chronische Analfissur. Bei dieser Form der Analfissur kann eine ausreichende Wundheilung durch konservative Methoden, wie Cremes und Salben, nicht garantiert werden.

Eine akute Analfissur hingegen sollte immer zunächst durch konservative, nicht-operative Methoden therapiert werden. Bei Unklarheiten über die Voraussetzungen für einen operativen Eingriff bei einer Analfissur sollte mit dem behandelnden Arzt Rücksprache gehalten werden.

OP Erfahrungen

Eine Analfissur OP gehört nicht zu den selten durchgeführten Operationen, darüber gesprochen wird allerdings aufgrund der Lokalisation der Erkrankung eher selten.

Für den operativen Eingriff wird die Behandlung in einem Fachzentrum empfohlen, beispielsweise in einer proktologischen Praxis oder auch einer Klinik mit einer chirurgischen Abteilung für Proktologie. Anhand der Qualifikationen des Arztes und Erfahrungsberichten anderer bereits operierter Patienten kann die Wahl für den behandelnden Arzt erfolgen.

Um Risiken zu vermeiden, sollte eventuell bestehende Wundheilungsstörungen im Vorfeld abgeklärt werden.

OP Risiken

Die OP einer Analfissur birgt, wie jede andere Operation auch, ein paar Risiken.

  • Hierzu gehört beispielsweise die Nachblutung, das heißt, dass es aus der Wunde noch einmal etwas bluten kann. Dies ist zwar unangenehm, kann aber durch Kompressen in der Regel gestoppt werden.
  • Weiterhin kann es zu Wundheilungsstörungen kommen, weswegen eine regelmäßige Wundkontrolle stattfinden sollte.
  • Postoperative, also nach dem Eingriff auftretende, Schmerzen sind im eigentlichen Sinne kein Risiko, da diese als natürliche Folge des Eingriffs auftreten. Diese können aber durch entsprechende Maßnahmen gelindert werden.
  • Bei dem Einschneiden des Schließmuskels kommt es oft zur Stuhlinkontinenz. Um dieses Risiko zu vermeiden, wird eine solche Operationsmethode in der Regel nicht mehr durchgeführt.

Chronische Analfissur ohne OP

Eine chronische Analfissur stellt die Indikation, also den Grund, für den operativen Eingriff dar. Bei dieser Form der Analfissur kann eine Wundheilung ohne Operation nicht gewährleistet werden, weswegen ein operativer Eingriff durchgeführt werden sollte.

Konservative, also nicht-operative Maßnahmen, wie die Anwendung von Salben und Cremes, können hierbei unterstützend eingesetzt werden. Sie können allerdings in diesem Stadium der Analfissur keine Heilung der Verletzung der Schleimhaut garantieren.

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Wie lange ist man nach der OP krankgeschrieben?

Die Krankschreibung nach einer Analfissur OP ist sehr unterschiedlich und richtet sich nach der individuellen Wundheilung. Sie enthält in der Regel den Krankenhausaufenthalt inklusive der Operation selbst, was meist maximal eine Woche beträgt.

Zusätzlich kommen zu der Krankschreibung die Ruhetage nach dem Aufenthalt in der Klinik hinzu. Hierbei richtet sich die Arbeitsfähigkeit vor allem nach der Rehabilitation der betroffenen Person und der Wundheilung. Daraus ergibt sich oft eine Krankschreibung von insgesamt ca. ein bis zwei Wochen. Diese Dauer ist jedoch bei komplizierten Verläufen verlängerbar.

Wenn sich die betroffene Person noch nicht arbeitstauglich fühlt, sollte dies mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Analfissur nach der OP

Auch nach einer bereits erfolgten OP kann eine Analfissur erneut auftreten. Hierfür gibt es verschiedene Gründe.

  • Die bereits operierte Region der Analfissur besitzt in der Regel durch die Gewebeschädigung ein schlechtere Durchblutung, was das erneute Entstehen einer Analfissur begünstigt.
  • Weiterhin ist harter Stuhlgang zusammen mit einem verstärkten Pressen beim Stuhlgang ein weiterer Risikofaktor, der dazu führen kann, dass sich nach der operativen Behandlung eine erneute Analfissur bildet.
  • Auch die Art und Weise der Operation selbst spielt eine Rolle für eine eventuelle Neuentstehung der Analfissur.

Daher sollte diesen Risikofaktoren durch die Wahl der richtigen Operationstechnik beim Arzt des Vertrauens, einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils entgegengewirkt werden.

Analfissur konservativ behandeln

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine Analfissur konservativ, also mit hilfe nicht-operativer Methoden, behandelt werden kann.

Hierzu gehört beispielsweise die Anwendung verschiedener Salben und Cremes. Diese können in der Regel mehrmals täglich für mindestens eine Woche angewendet werden und besitzen meist einen schmerzlindernden, befeuchtenden und entzündungshemmenden Effekt.

  • Beispielsweise kann eine Bepanthen Salbe eingesetzt werden, um bei bereits laufender Wundheilung diese weiterhin zu fördern.
  • Auch die DoloPosterine N Salbe dient als konservative Maßnahme der Linderung von Schmerzen durch eine lokale Betäubung.
  • Zur Erhöhung der Durchblutung können Salben eingesetzt werden, die Nitroglycerin enthalten. Dadurch wird die Regeneration der Analfissur gefördert.
  • Der Einsatz einer Diltiazem Salbe wirkt ebenfalls fördernd auf die Durchblutung und damit die Wundheilung.

Eine weitere konservative Methode ist die Anwendung von Sitzbädern. Die Wärme des Wassers wirkt ebenfalls positiv auf die Durchblutung des Analbereichs und fördert so die Wundregeneration und den Verschluss der Wunde. Zusatzstoffe, wie Lavendelöl, besitzen zusätzlich eine beruhigende Wirkung auf die Wunde.

Auch die Umstellung der Ernährung ist wichtig für den weiteren Verlauf einer Analfissur. Der Verzehr von vielen Ballaststoffen, wie Leinsamen, führt zu einer Erweichung des Stuhlgangs und minimiert dadurch das Risiko der Entstehung einer Analfissur.