Hausmittel gegen eine Analthrombose

Was ist der Unterschied zu einer Analfissur und Hämorrhoiden?

Eine Analthrombose oder auch Analvenenthrombose bezeichnet eine Schwellung im Bereich des Afters, die durch ein venöses Blutgerinnsel entsteht. Dabei kommt es zu einem sehr schmerzhaften Knoten im Analkanal oder dem äußeren Analkanalrand. Dieser ist meist prall-elastisch und besitzt eine dunkelrote Farbe.
Sie ist nicht immer ganz leicht von Hämorrhoiden abzugrenzen, die eher selten mit Schmerzen einhergehen und Vorstülpungen aus dem Analkanal sind.

Unter einer Analfissur hingegen versteht man einen Reizzustand mit Einreißen der Schleimhaut innerhalb des Anus, die sich zumeist durch helles Blut im Stuhl bemerkbar macht.

Diese Hausmittel werden verwendet

Es gibt verschiedene Hausmittel, die gegen eine Analthrombose verwendet werden können:

  • Kamillenextrakt
  • Rosskastanie
  • Fettcreme (Vaseline)
  • Sitzbäder

Kamillenextrakt

Anwendung
Kamillenextrakt kann beispielsweise in lokaler Form als Zäpfchen oder als Salbe angewandt werden.

Wirkung
Die Kamille besitzt eine antientzündliche und regenerationsfördernde Wirkung, wodurch die Symptome der Analthrombose gelindert werden.

Was muss man beachten?
Die Zäpfchen sowie die Creme sollten vom Zeitpunkt her sinnvollerweise nach dem Stuhlgang angewendet werden. Erhältlich sind solche Präparate rezeptferi in der Apotheke oder auch online. 

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kamillenextrakt hilft in anderen Darreichungsformen auch bei Magen-Darm-Krämpfen und trockener Haut.

Rosskastanie

Anwendung
Die Rosskastanie kann in Form von einer Salbe in der Apotheke erworben werden und wird lokal in der betroffenen Region aufgetragen.

Wirkung
Die Rosskastanie beinhaltet Wirkstoffe, die abschwellend und zugleich beruhigend auf die gereizte Haut der Analthrombose wirken.

Was muss man beachten?
Vor dem Auftragen der Rosskastaniensalbe sollte die Region der Analthrombose vorsichtig gereinigt werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Die Rosskastanie findet ebenfalls Anwendung bei Rheuma und Krampfadern.

Fettcreme (Vaseline)

Anwendung
Eine Fettcreme, wie beispielsweise Vaseline oder Melkfett, kann zwei bis dreimal pro Tag nach Reinigung an der entsprechenden Stelle aufgetragen werden.

Wirkung
Die Fettcreme sorgt dafür, dass die Haut des gereizten Bereichs elastisch gehalten wird, da es unter dem Zug des venösen Blutgerinnsels zu Schmerzen kommt.

Was muss man beachten?
Beim Auftragen der Fettcreme sollte jeglicher Druck vermieden werden, da dies bestehende Schmerzen verstärken kann.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Fettcreme kann ebenso bei trockener Haut und Ekzemen eingesetzt werden.

Für mehr Informationen lesen Sie auch unseren Artikel: "Salben bei einer Analthrombose"

Sitzbäder

Anwendung
Ein Sitzbad kann bis zu dreimal pro Tag für ca. eine viertel Stunde angewendet werden.

Wirkung
Sitzbäder können die Entzündungssymptome, inklusive der Schwellung, reduzieren und die Abheilung der Analthrombose fördern.

Was muss man beachten?
Die Temperatur des Sitzbads sollte 36°C nicht überschreiten, um eine übermäßig verstärkte Durchblutung zu verhindern.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Sitzbäder eignen sich auch für die Behandlung einer Analfissur.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die oben aufgeführten Hausmittel können ohne Bedenken für einen längeren Zeitraum angewendet werden.

  • Dabei sollte die Anwendung der Fettcreme oder der Creme mit dem Rosskastanienextrakt maximal dreimal pro Tag erfolgen.
  • Das Anwenden der Sitzbäder kann ebenfalls bis zu dreimal am Tag erfolgen, wobei hierbei darauf geachtet werden sollte, dass keine lokale Überwärmung entsteht, da dies kontraproduktiv wirken würde.

Bei einer Besserung der Symptome kann die Häufigkeit der Anwendung entsprechend angepasst werden. Die Dauer der bedenkenlosen Anwendung ist von Präparat zu Präparat unterschiedlich und kann dem Beipackzettel entnommen werden. 

Weitere Tipps: viel Trinken

Ein weiterer wichtiger Tipp beim Bestehen einer Analthrombose ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Eine akut schmerzhafte Analthrombose ist häufig einem starken Druck ausgesetzt. Dementsprechend sollte strenge Bettruhe gehalten werden und der Stuhl angepasst werden, um weiteren zusätzlichen Druck zu vermeiden.

Letzteres wird durch viel Trinken, bevorzugt von Wasser und Tee, erreicht. Dadurch wird der Stuhl flüssiger und es entsteht ein weniger starker Druck beim Stuhlgang. Ebenso kann eine ballaststoffreiche Ernährung hilfreich sein.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Eine Analthrombose kann je nach Ausprägung der Symptome leicht oder schwerwiegend sind. Bei mäßig auftretenden Schmerzen und einem nicht komplett verhärteten Knoten kann eine eigenständige Behandlung der Erkrankung mit Hausmitteln versucht werden. Unterstützend können gegen die Schmerzen leichte Schmerzmittel in der Apotheke erworben werden.

Bei stärkeren Schmerzen und einer starken Schwellung sollte stets ein Arzt konsultiert werden, da den Hausmitteln in diesem Fall nur noch eine unterstützende Funktion in der Behandlung zukommt.

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Wann muss ich zum Arzt?

Das Auftreten einer Analthrombose wird häufig durch Schmerzen und ein Ertasten der entsprechenden Stelle bemerkt. Bei leichten bis mäßigen Schmerzen kann zunächst ein eigenständiger Behandlungsversuch unternommen werden. Da einige Mittel rezeptfrei erhältlich sind, kann man versuchen damit die Beschwerden zu lindern bevor man den Hausarzt aufsucht. Beispielsweise kann dies durch Salben versucht werden. Hierbei sollte die oben aufgeführten Hausmittel mit körperlicher Schonung, bevorzugt Bettruhe, kombiniert werden, um sämtlichen Druck von der betroffenen Region zu nehmen.

Bei starken Schmerzen oder einer fehlenden Besserung nach wenigen Tagen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Lesen Sie auch den Artikel "Analthrombose blutet"

Wie ist die Prognose?

Die Analthrombose hat in den meisten Fällen eine gute Prognose und kann in der Regel als harmlos eingestuft werden. Bei einer entsprechend adäquaten Behandlung, körperlicher Schonung und der richtigen Hygiene kann die Analthrombose innerhalb von ein paar Tagen wieder von selbst abheilen.

Bei schwerwiegenden Befunden, die ärztlich betreut werden sollten, ist gegebenenfalls eine Operation notwendig. Jedoch sind auch hier die anschließenden Chancen auf eine vollständige Heilung gut. Gelegentlich kann es zu Rezidiven, also wiederkehrenden Analthrombosen, kommen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Ernährung in Kombination mit ausreichend Bewegung. Eine ballaststoffarme Ernährung führt vermehrt zu Verdauungsstörungen und einem erhöhten Druck im Darm. Dies kann die Entstehung einer Analthrombose fördern, da mehr Druck auf das Gewebe im Analbereich ausgeübt wird.
Zusätzlich sollte ausreichend Sport betrieben werden, da so eine gleichmäßigere Durchblutung gefördert wird.
Ebenso sind der Verzicht auf Alkohol und Rauchen, sowie ein Reduzieren des Kaffeekonsums ein wesentlicher Bestandteil jeder Therapie.

Eine weitere mögliche alternative Therapie ist die Phytotherapie. Hier bieten zahlreiche Salben und Lösungen die Option der alternativen Behandlung. Der Erfolg der Behandlung ist dabei individuell unterschiedlich. Ein häufig verwendetes Mittel ist beispielsweise Zinnkraut oder auch Schafgarbe. Diese Mittel können lokal oder als Sitzbad angewandt werden, da sie hemmend auf die bestehenden Entzündungsprozesse wirken und zusätzlich die Regeneration des Gewebes fördern.
Für die lokale Anwendung sollte ein Tuch in die Lösung getunkt und an der entsprechenden Stelle aufgelegt werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Es gibt viele verschiedene Homöopathika, die bei einer Analthrombose angewendet werden können.

Hamamelis kann in Form von Zäpfchen lokal ein- bis dreimal pro Tag verwendet werden. Die Zuckernuss beinhaltet verschiedene Wirkstoffe, wie beispielsweise einige Gerbstoffe. Diese wirken antientzündlich und gleichzeitig beruhigend und lindernd auf die gereizte Haut des Afters. Zusätzlich wirkt Hamamelis auch gefäßkontrahierend, das heißt, es sorgt für einen Zusammenzug der Gefäße. Das Homöopathikum kann ebenfalls bei Hämorrhoiden und Neurodermitis zum Einsatz kommen.

Ein weiteres mögliches homöopathisches Mittel ist Aloe barbadensis. Es kann auch bei Psoriasis und anderen Hauterkrankungen eingesetzt werden und wirkt fördernd und unterstützend bei der Wundheilung. Aus diesem Grund wird es auch häufig bei Störungen der Wundheilung eingesetzt. Die in Aloe barbadensis enthaltenen Aminosäuren und Salicylsäure wirken ebenfalls regenerierend. Das Homöopathikum kann als Lösung erworben werden und lokal an der entsprechenden Stelle aufgetragen werden.

Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel: Homöopathie bei einer Analthrombose