Hausmittel gegen Allergien

Als Allergie wird eine Abwehrreaktion des körpereigenen Immunsystems gegenüber ungefährlichen Unweltstoffen bezeichnet. Eine solche Reaktion äußert sich beispielsweise auf der Haut oder in der Lunge und kann nur ein Ausbruch aber auch eine langjährige Erkrankung mit sich ziehen. Heuschnupfen und Asthma gehören dabei zu den häufigsten Allergien der Lunge. Auch sehr häufig aufzufinden sind allergische Reaktionen der Haut sowie Nahrungsmittelallergien,sogenannte Kontaktallergien. 

Hausmittel gegen verschiedene Allergien

Abhängig von der Art der Allergie gibt es verschiedene hilfreiche Hausmittel:

  • Wollwachs
  • Mandelöl
  • Scharfer Ingwer
  • Sanddornöl
  • Vitamine
  • Inhalieren mit Fenchelöl
  • Vollbad mit Pfefferminze
  • Eukalyptus
  • Salze
  • Apfelessig

Wollwachs

Wie wende ich das Hausmittel an?
Wollwachs kann in einem Wasserbad erwärmt werden und mit einem Wattestäbchen oder Spatel im Bereich der Nase verteilt werden. Die Anwendung wird zweimal täglich empfohlen.

Wirkung
Wollwachs kann Reizungen im Bereich der Nase reduzieren. Es wirkt beruhigend auf die Schleimhäute der Nasen und Nasennebenhöhlen und sorgt für eine Schmerzlinderung.

Was muss man beachten?
Die Menge der gelösten Wollwachsflüssigkeit sollte gering sein, da Wollwachs sonst zu einer zusätzlichen Reizung der Schleimhäute führen kann.

Mandelöl

Wie wende ich das Hausmittel an?
Mandelöl kann in verschiedenen Formen angewendet werden. Es eignet sich als Massageöl für die Haut zu Reduzierung von bestehenden Rötungen bei Allergien. Es kann ebenfalls mit Wollwachs kombiniert Anwendung bei einer gereizten Nasenschleimhaut finden.

Wirkung
Mandelöl enthält viele Vitamine und wirkt unterstützend und stärkend auf die Haut. Es wirkt ebenfalls antientzündlich und sorgt für eine ausreichende Befeuchtung von ausgetrockneten Hautstrukturen.

Was muss man beachten?
Da Mandelöl in vereinzelten Fällen auch selbst zum Auftreten von allergischen Reaktionen führen kann, sollte die allererste Anwendung mit Bedacht erfolgen.

Scharfer Ingwer

Wie wende ich das Hausmittel an?
Ingwer kann in verschiedenen Formen Anwendung finden. Die beliebteste Verwendung ist der Genuss als Tee, wofür Ingwerstückchen mit heißem Wasser aufgegossen werden können.

Wirkung
Scharfer Ingwer ist ein beliebtes Hausmittel bei Allergien. Dies liegt an der entzündungshemmenden Wirkung, die für eine Reduzierung bestehender Schmerzen sorgt. Auch die Befeuchtung der Schleimhäute wird durch die Förderung des Speichelflusses erhöht.

Was muss man beachten?
Für die Verwendung von Ingwer sollte dieser zunächst geschält werden, damit er seine Wirkung richtig entfalten kann.

Sanddornöl

Wie wende ich das Hausmittel an?
Das Sanddornöl kann vorsichtig direkt auf die gereizte Schleimhaut aufgetragen werden. Hierfür eignet sich die Verteilung des Öls mit Watte.

Wirkung
Sanddornöl hat eine beruhigende Wirkung auf gereizte Schleimhäute. Besonders im Bereich der Nase durch die häufige Verwendung von Taschentüchern kann Sanddornöl abschwellend wirken.

Was muss man beachten?
In seltenen Fällen kann Sanddornöl selbst allergische Reaktionen auslösen und sollte daher bei der ersten Anwendung vorsichtig und nur in kleinen Mengen aufgetragen werden.

Vitamine

Wie wende ich das Hausmittel an?
Vitamine sind in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten. Daher ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung bereits für eine ausreichende Vitaminaufnahme ausreichend.

Wirkung
Vitamine sind wichtige Stoffe für den Körper, die für viele Stoffwechselprozesse benötigt werden. Sie unterstützen und stärken das Immunsystem und sorgen für eine Reduktion von überschießenden Reaktionen.

Was muss man beachten?
Je nach Vitamin kann eine isolierte, also vereinzelte, Mangelerscheinung eines Vitamins vorliegen. Bei Verdacht sollte gegebenenfalls ein Arzt konsultiert werden.

Inhalieren mit Fenchelöl

Wie wende ich das Hausmittel an?
Für das Inhalieren mit Fenchelöl wird kochendes Wasser benötigt, das dann mit Fenchelöl vermischt wird. Dabei kommen auf einen Liter Wasser ca. zwei Tropfen Öl. Anschließend können die Dämpfe inhaliert werden.

Wirkung
Die Wirkung der Inhalation mit Fenchelöl beruht auf der Lösung von festsitzendem Schleim in den Atemwegen. Durch das Inhalieren werden auch die tiefen Atemwege gereinigt und befreit.

Was muss man beachten?
Für die optimale Wirkung sollte bei der Inhalation ein Handtuch über den Kopf gelegt werden. Dadurch steigen die Dämpfe gezielt in den Atemwege.

Vollbad mit Pfefferminze

Wie wende ich das Hausmittel an?
Für ein Vollbad mit Pfefferminze reicht eine Badewanne voll Warmwasser mit einigen Tropfen eines Pfefferminzöls.

Wirkung
Die Wirkung der Pfefferminze konzentriert sich vor allem auf Allergien der Atemwege. Festsitzender Schleim wird gelöst und die Bronchien werden dadurch befreit.

Was muss man beachten?
Damit sich das Pfefferminzöl im Badewasser ausreichend verteilen kann, sollte auf eine angemessene Wassertemperatur geachtet werden.

Eukalyptus

Eukalyptus kann bei verschiedenen Allergiearten lindernd wirken. Zu den Inhaltsstoffen gehören unter anderem Cineol und Pinen. Die Stoffe wirken auswurffördernd und können damit bei allergischen Reaktionen der Lunge, wie Heuschnupfen, unterstützend wirken. Des Weiteren wirkt Eukalyptus krampflösend und abschwellend, wodurch überreizte Schleimhäute bei verschiedenen Pollenallergien entlastet werden.

Auch bei Asthma kann die krampflösende Wirkung hilfreich sein. Hinzu kommt die antientzündliche und beruhigende Wirkung, die auch bei Hautausschlägen durch Kontaktallergien helfen kann.

Salze

Auch verschiedene Salze spielen bei der Behandlung von Allergien eine Rolle. Das herkömmliche Kochsalz kann als Spülung verwendet werden, um die Nase bei Verstopfungen zu befreien. Dadurch eignet es sich gut als simples Hausmittel bei der Bekämpfung von Heuschnupfen. Alternativ kann ein Dampfbad mit Salzwasser, das zuvor aufgekocht wurde, hilfreich sein.

Das Salz sorgt für eine ausreichende Befeuchtung, Desinfektion und Befreiung der Nase von der angesammelten Flüssigkeit. Meersalz hingegen wirkt besonders gut bei allergischen Erkrankungen der Haut. Hierbei handelt es sich vor allem um chronische Erkrankungen, wie Neurodermitis. Regelmäßige Meersalzbäder können hierbei die Haut aufbauen und zur Wundheilung beitragen.

Apfelessig

Ein weiteres bewährtes Hausmittel ist Apfelessig. Er hat verschiedene Wirkungsweisen, die sich durch den hohen Gehalt an verschiedene Mineralien und Vitaminen erklären lassen. Auch zahlreiche Aminosäuren und Spurenelemente sind in Apfelessig enthalten. Dadurch wirkt Apfelessig lindernd bei verschiedenen Symptomen, die aufgrund einer Allergie auftreten.

Hierzu gehört auch die Wirkung gegen Histamin, das in übermäßiger Form bei Allergien ausgeschüttet wird. So hilft Apfelessig dabei, geschwollen Schleimhäute, beispielsweise im Bereich der Nase, abzuschwellen, und Juckreiz und Husten, was im Rahmen von verschiedenen allergischen Erkrankungen auftreten kann, zu lindern.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Häufigkeit und Länger der Anwendung der Hausmittel ist von der Art und Ausprägung der Allergie abhängig. Allergien sind häufig chronisch, also über einen langen Zeitraum bestehend. Daher empfiehlt es sich bei vielen Hausmitteln, diese immer wieder anzuwenden, wenn es Besserung dadurch spürbar ist.

  • Scharfer Ingwer kann in Form von einem selbst zubereiteten Tee mehrmals täglich ohne Bedenken verwendet werden.
  • Ein Vollbad mit Pfefferminze ist einmal pro Tag ausreichend.
  • Das Inhalieren mit Fenchelöl sollte nicht häufiger als zweimal täglich erfolgen.

Hausmittel als alleinige Maßnahme oder unterstützende Therapie?

Ob eine Behandlung der Allergie nur mit Hausmitteln erfolgen sollte oder nicht, hängt von der Ausprägung der allergischen Symptome ab. Handelt es sich um eine leichte Allergie, kann zunächst durch Vermeidung des Allergie-auslösenden Stoffes bereits viel gewonnen werden.

Treten dann doch einmal Beschwerden auf, können diese zunächst durch die Verwendung von Hausmitteln behandelt werden. Bestehen die Schmerzen jedoch weiterhin, sollte zusätzlich eine andere Therapie verwendet werden.

Weitere Therapien

Aus der schulmedizinischen Sicht kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Hierzu gehören sogenannte Antihistaminika, die vor allem bei akut auftretenden Symptomen zum Einsatz kommen.

Des Weiteren gibt es die spezifische Immuntherapie, die auch als Hyposensibilisierung bezeichnet wird. Dabei wird der Körper über einen längeren Zeitraum immer wieder in abgeschwächter Form dem Allergen, also dem Allergie-auslösenden Stoff, ausgesetzt. Dadurch kann bei vielen Betroffenen eine Anpassung der Immunreaktion an den Stoff stattfinden.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Arzt muss nicht bei jeder Allergie aufgesucht werden. Es ist jedoch in vielen Fällen ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn über die Art der Allergie Unklarheiten bestehen. Bei einem Allergologen, also einem Facharzt für Allergien, können entsprechende Tests durchgeführt werden. Dies ist wichtig, um den Alltag entsprechend anzupassen. Außerdem sollte bei starken Schmerzen und Beschwerden beim Atmen ein Arzt aufgesucht werden, um ein Zuschwellen der Atemwege zu verhindern.

Weitere Tipps/richtiges Verhalten

Beim Vorliegen einer Pollenallergie oder Heuschnupfen ist es ratsam, sich rechtzeitig zu informieren, wann diese Stoffe besonders stark auftreten. Dementsprechend kann die Saison der verschiedenen Pollen jeweils nach Möglichkeit in den Alltag integriert werden.

Bei verschiedenen Allergien, wie beispielsweise gegen Hausstaubmilben oder Kontaktallergien gegen Tierhaare, sollten auch entsprechende Maßnahmen in der Wohnung getroffen werden. Hierzu gehören beispielsweise regelmäßiges Durchlüften, Putzen und Waschen der Bettwäsche und Kleidung. Je nach Allergie und Ausprägung stehen hierfür auch unterschiedliche Reinigungsprodukte zur Verfügung.

Was spielt die Ernährung dabei für eine Rolle?

Über die Ernährung kann eine Allergie verstärkt oder gehemmt werden. Bei einer Nahrungsmittelallergie sollte natürlich auf das entsprechende Nahrungsmittel verzichtet werden. Bei einer Allergie ist es wichtig den Histaminspiegel möglichst gering zu halten. Somit sollte ein Verzicht auf Nahrungsmittel mit einem hohen Histamin-Gehalt stattfinden. Dazu zählen z.B.:

  • Thunfisch
  • Nüsse
  • Salami
  • Spinat
  • Alkohol

Welche Homöopathika können mir helfen?

Es gibt verschiedene Homöopathika, die gegen Allergien helfen können.

  • Cardiospermum, auch Herzsamen genannt, wirkt gut bei Entzündungen und Allergien im Bereich der Haut. Es enthält verschiedene Wirkstoffe, die entzündungshemmend wirken. Dadurch werden Rötungen und Schwellungen der Haut reduziert und bestehende Schmerzen gelindert. Auch Juckreiz bei Allergien kann durch Cardiospermum gemildert werden. Daher wird es beispielsweise gerne bei Nesselsucht und Insektenstichen, sowie Allergien gegen Waschmittel angewendet. Als Dosis werden zur selbstständigen Verwendung die Potenzen D3 und D4 empfohlen.
     
  • Formica rufa wird häufig bei allergischen Reaktionen der Atemwege angewendet. So kommt es typischerweise bei Heuschnupfen und Asthma zur Anwendung. Es wirkt antientzündlich und lindert bestehende Schmerzen in den tiefen Atemwegen, sowie Juckreiz. Für die eigenständige Einnahme werden die Potenzen D3 bis D12 empfohlen.
     
  • Die Komplexmittel Presselin® All Tabletten enthalten insgesamt 5 verschiedene homöopathische Wirkstoffe, die bei allergischen Erkrankungen der Atemwege helfen können. Die Tabletten werden häufig bei Bronchialasthma und Heuschnupfen verwendet und können bei akuten Beschwerden bis zu 6 mal täglich eingenommen werden.

Zu diesem Thema besteht eine ausführlicher Artikel: "Homöopathie bei Allergien"

Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Hausmitteln