Hausmittel gegen Bauchschmerzen

Eines der häufigsten Symptome in der Gesellschaft sind Bauchschmerzen. Sie können sehr unterschiedlich sein und gemeinsam mit Durchfall, Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen auftreten. Abhängig von der Lokalisation der Bauchschmerzen sind verschiedene Auslöser möglich.

Darunter sind Magen-Darm-Infekte und Reizdarmsyndrome mitunter am häufigsten. Aber auch andere Organe des Bauchraums, wie Leber, Gallenblase, Milz, Nieren oder Bauchspeicheldrüse, können Bauchschmerzen verursachen.

Die Beschwerden werden meist als krampfend, ziehend, stechend oder pochend beschrieben. Häufig sind Hausmittel gegen Bauchschmerzen bereits ausreichend. Bauchschmerzen können auch im Oberbauch oder Unterbauch lokalisiert werden.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen Bauchschmerzen können verschiedene Hausmittel verwendet werden:

  • Wärmflasche
  • Kümmelöl
  • Kamillentee
  • Warm gequollene Leinsamen
  • Weißkohlsaft und Kartoffelpresssaft
  • Olivenöl
  • Knoblauch

Wärmflasche

Anwendung
Die Wärmflasche kann in einer Apotheke erworben werden und wird dann mit heißem Wasser gefüllt (Vorsicht, Verbrühungsgefahr!) und auf den Bauch gelegt. Je nach Empfinden sollte zu Beginn noch ein Handtuch dazwischen gelegt werden.

Wirkung
Die Wärme wirkt entspannend auf den Bauch. Sie löst Krämpfe der Darmmuskulatur und wirkt dadurch schmerzreduzierend.

Was muss man beachten
Die Wärmflasche sollte nicht randvoll gefüllt sein, besser ist eine Füllung zu ca. zwei Dritteln, damit etwas Luft darin verbleiben kann.

Kümmelöl

Anwendung
Das Kümmelöl kann zum Essen direkt eingenommen werden. Pro Einnahme können ca. fünf Tropfen verwendet werden.

Wirkung
Das Kümmelöl enthält viele Aromastoffe, die verdauungsfördernd wirken. Zusätzlich wirkt das Öl beruhigend auf den Verdauungstrakt, wodurch Blähungen entgegengewirkt wird. Daher eignet es sich besonders gut bei Fülle-Gefühlen.

Was muss man beachten
Am besten sollte zum Kümmelöl ein wenig Wasser getrunken werden.

Kamillentee

Anwendung
Kamillentee kann entweder als fertiger Tee im Drogerie- oder Supermarkt erworben oder selbst hergestellt werden. Für letzteres werden getrocknete Kamillenblüten mit heißem Wasser aufgegossen.

Wirkung
Die Kamille beinhaltet viele Wirkstoffe, die Entzündungsprozesse hemmen, sowie Krämpfe lösen. Hinzu kommen die schmerzlindernde Wirkung und die Stärkung des Immunsystems.

Was muss man beachten
Für eine optimale Anwendung sollte der Kamillentee mindestens fünf Minuten ziehen.

Warm gequollene Leinsamen

Anwendung
Warm gequollene Leinsamen können für Umschläge verwendet werden. Dafür werden zwei Teelöffel Leinsamen mit 250ml heißem Wasser aufgegossen und für ca. 20 Minuten in einem Topf gelassen.

Wirkung
Die warm gequollenen Leinsamen speichern die Wärme gut und können dadurch in einem Umschlag auch gut bei Babys mit Bauchschmerzen verwendet werden.

Was muss man beachten
Beim Aufquellen der Leinsamen sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht im Topf anbrennen.

Weißkohlsaft und Kartoffelpresssaft

Anwendung
Der Weißkohlsaft und der Kartoffelpresssaft können selbst mit Hilfe eines Entsafters hergestellt oder in einem Lebensmittelgeschäft gekauft werden. Sie sollten in kleinen Schlucken über den Tag verteilt getrunken werden.

Wirkung
Die beiden Säfte wirken besonders gut bei Entzündungen oder Geschwüren des Verdauungstrakts. Sie befreien den Darm von schädlichen Stoffen und wirken regenerierend auf die Schleimhäute.

Was muss man beachten
Bei der eigenen Herstellung sollte der Verzehr danach beginnen, damit mögliche viele Inhaltsstoffe aufgenommen werden. Für den Geschmack können die Säfte z.B. mit Karottensaft gemischt werden.

Olivenöl

Anwendung
Für die Anwendung des Olivenöls gegen Bauchschmerzen wird empfohlen, zweimal am Tag einen Esslöffel zu sich zu nehmen. Für den Geschmack kann etwas Zitrone dazu gemischt werden.

Wirkung
Olivenöl wirkt fördernd auf die Produktion der Gallenflüssigkeit. Dadurch werden Verdauungsprobleme reduziert und Schmerzen, die durch mächtiges Essen entstehen, gelindert.

Was muss man beachten
Optimalerweise sollte der Verzehr des Olivenöls morgen auf nüchternen Magen und abends mit einigem Abstand zur Mahlzeit erfolgen.

Knoblauch

Anwendung
Knoblauch kann täglich gegessen werden, um gegen Bauchschmerzen zu helfen. Es wird empfohlen, bis zu drei Zehen pro Tag zu konsumieren. Dies kann auch durch das Zubereiten des Knoblauchs mit der Nahrung erfolgen.

Wirkung
Knoblauch wirkt anregend auf den Verdauungstrakt. Besonders bei Entzündungsprozessen oder einem Ulkus kann Knoblauch heilend wirken.

Was muss man beachten
Knoblauch führt hin und wieder zu Beschwerden der Verdauung und Blähungen. Treten diese auf, könnte eventuell eine Unverträglichkeit vorliegen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Hausmittel können abhängig von der Art des Mittels und der Beschwerden unterschiedlich lange und häufig angewendet werden.

  • Das Kümmelöl und Olivenöl sind für eine Anwendung über einen kurzen Zeitraum von einigen wenigen Wochen gut geeignet. Langfristig sollten Öle lieber durch die verarbeitete Nahrung aufgenommen werden.
  • Eine Wärmflasche kann ohne Bedenken beliebig häufig und lange angewendet werden, solange darauf geachtet wird, dass keine Verbrennungen an der Haut entstehen.

Behandlung der Bauchschmerzen nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Bauchschmerzen sind in vielen Fällen ungefährlich und können oft nur mit Hausmitteln behandelt werden.

Zu den häufigsten Ursachen gehört beispielsweise das Reizdarmsyndrom, das gut auf Wärme und leichte Kost anspricht. Kommt es zu häufigen Durchfällen, die beispielsweise durch einen Magen-Darm-Infekt ausgelöst werden, ist es zu empfehlen, zusätzlich ein Medikament aus der Apotheke zu erwerben.

Gelegentlich sind auch gefährlichere Ursachen für die Bauchschmerzen verantwortlich. In diesen Fällen sollten die Hausmittel nur unterstützend verwendet werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Die Frage, wann man mit Bauchschmerzen zum Arzt muss, ist relativ komplex, da es viele harmlose, aber auch viele gefährliche Ursachen für diese Beschwerden geben kann.

Wenn die Bauchschmerzen ohne Besserung für mehr als drei Tage bestehen, sollte auf jeden Fall ein Gang zum Arzt erfolgen.

Es gibt weitere Warnzeichen, die für eine ärztliche Untersuchung sprechen. Hierzu gehören:

Auch starke Schmerzen im Unterbauch sollten, wenn es sich nicht um Regelschmerzen handelt, zeitnah ärztlich abgeklärt werden.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

  • Bei Bauchschmerzen können Massagen sehr gut helfen. Eine mögliche Form hierfür ist beispielsweise die Akupressur, die ähnlich der Akupunktur verschiedene Punkte des Energieflusses der Organe in den Fokus stellt.
     
  • Aber auch eine selbst durchgeführte Massage des gereizten und schmerzenden Bauchs kann hilfreich sein. Dabei werden langsame und gleichmäßige Kreisbewegungen um den Bauchnabel ausgeführt. Die Massage kann durch Öle, beispielsweise Lavendel oder Thymian unterstützt werden.
     
  • Des Weiteren ist es sehr wichtig, einen ausgewogenen und gesunden Lebensstil zu führen. Dazu gehört beispielsweise der Verzicht auf Nikotin und Alkohol, da diese Produkte für den Verdauungstrakt schädliche Stoffe enthalten. Auch Kaffee kann zu einer übermäßigen Förderung der Verdauung führen.
     
  • Bei einem leicht reizbaren Magen sollte vornehmlich leichte Kost eingenommen werden. Hierzu gehören zum Beispiel Bananen und Äpfel, sowie Hühnchen und Kartoffeln. Auch ausreichend Sport fördert die Durchblutung im Darm.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Es gibt viele verschiedene Homöopathika, die bei Bauchschmerzen helfen können.

  • Carbo animalis kommt bevorzugt bei entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstrakts zum Einsatz. Auch Sodbrennen und Blähungen können mit diesem Homöopathikum behandelt werden. Es sorgt für eine Stabilisierung des Milieus in den verschiedenen Abschnitten des Magen-Darm-Trakts und aktiviert die Herstellung von Enzymen, die bei der Verdauung eine Rolle spielen. Für die Dosierung wird bei eigenständiger Verwendung empfohlen, drei Globuli der Potenzen D6 oder D12 zwei bis dreimal täglich einzunehmen.
     
  • Chamomilla ist ein homöopathisches Mittel, das vor allem Anwendung bei Kindern findet. Entsprechend können hiermit Bauchschmerzen und Entzündungen der Bauchorgane behandelt werden. Das Homöopathikum beinhaltet neben anderen Wirkstoffen Azulen, welches antientzündlich wirkt. Zusätzlich wird hierdurch die Darmmuskulatur entspannt, wodurch entsprechende Schmerzen gelindert werden. Bei Kindern wird empfohlen, die Potenz D6 mehrmals täglich, angepasst an die Beschwerden, einzunehmen.

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