Hausmittel gegen eine Darmentzündung

Verdauungsstörungen, wie Durchfall oder Verstopfung, die mit Bauchschmerzen einhergehen, gehören zu den häufigsten Symptomen überhaupt. In einigen Fällen steckt eine Darmentzündung dahinter. Hierbei kommt es zu einer Reizung der Darmschleimhaut, wodurch es zu einer Störung der Aufnahme von Nährstoffen kommen kann.

Darmentzündungen gehen meist mit Durchfall einher, können aber auch zu Verstopfung führen. Außerdem kommt es zu einer Erhöhung der Stuhlgänge pro Tag und zu oft starken Bauchschmerzen.

Zu den häufigsten Ursachen gehören Infektionen, vor allem mit Viren oder Bakterien, sowie Autoimmunerkrankungen. Die mitunter schwersten Formen der Darmentzündungen sind die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bei akuten starken Schmerzen und Fieber sollte immer eine Blinddarmentzündung abgeklärt werden. 

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen eine Darmentzündung können folgende Hausmittel eingesetzt werden:

  • Mikronährstoffe
  • Eisen
  • Vitamin B
  • Zink
  • Selen
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Bewegung, Verdauungsspaziergang, Yoga

Mikronährstoffe

Anwendung:
Mikronährstoffe spielen eine wichtige Rolle bei Darmentzündungen. Zu ihnen gehören verschiedene Spurenelemente und wichtige Nährstoffe, die für die Darmwand und den gesamten Kreislauf von großer Bedeutung sind. Daher ist es wichtig auf eine ausreichend ausgewogene Ernährung zu achten. Beim Verdacht auf den spezifischen Mangel an einem bestimmten Mikronährstoff kann dieser auch in Form eines Präparats eingenommen werden. Hierbei wird eine Beratung in der Apotheke oder von einer Fachkraft für Ernährung empfohlen.

Wirkung:
Mikronährstoffe umfassen Vitamine, Mineralstoffe, verschiedene Stoffe aus Pflanzen, sowie Spurenelemente. Sie sind essentiell für den Körper, da sie in verschiedensten Stoffwechselvorgängen vorkommen. Sie sorgen für ein Gleichgewicht der Aufnahmekapazität des Darms und spielen bei verschiedenen Transportvorgängen im Darm eine Rolle. So kann beispielsweise die gestörte Aufnahme eines Mikronährstoffs zur Verschlimmerung von Durchfällen führen.

Was muss man beachten:
Da es viele verschiedene Mikronährstoffe gibt, die auch spezifisch in zu geringer Konzentration vorliegen können, ist bei Verdacht auf einen Mangel ein Arztbesuch zu empfehlen. Hierbei können gegebenenfalls weitere bestehende Symptome erörtert werden, um auf einen spezifischen Mikronährstoffmangel schließen zu können. Außerdem kann hier auch eine Stuhluntersuchung erfolgen, die zur weiteren Klärung der Auslöser beitragen kann.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Mikronährstoffe können auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen helfen, beispielsweise Vitamin B bei Nervenerkrankungen und Vitamin D bei Osteoporose.

Eisen

Anwendung:
Eisen ist in verschiedenen Nahrungsmitteln, wie Tofu, Erbsen, Fleisch oder Weizenkleie enthalten. Alternativ können auch in der Drogerie ein Eisenpräparat oder in der Apotheke Eisentabletten erworben werden.

Wirkung:
Bei Darmentzündungen kommt es häufig zu einem Mangel an Eisen, da die Darmwand gereizt ist und nicht mehr in der Lage ist, das Eisen regulär aufzunehmen. Daher ist es wichtig, einem Eisenmangel vorzubeugen. 

Was muss man beachten:
Die Einnahme von Eisentabletten sollte mit ausreichendem Abstand zu einer Mahlzeit erfolgen. Allerdings führt die Einnahme auf nüchternen Magen häufig zu Beschwerden, weswegen die Einnahme ein bis zwei Stunden nach dem Essen empfohlen wird.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei einer Eisenmangelanämie, die gehäuft bei Frauen mit einer starken Periode vorkommt, ist Eisen sehr wichtig.

Lesen Sie dazu auch den Artikel: Hausmittel bei Menstruationsbeschwerden

Vitamin B

Anwendung:
Vitamin B ist in vielen verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Hierzu gehören Kartoffeln, Bananen, Lachs, Wildreis und Wild. In der Drogerie können alternativ Vitamin B Tabletten erworben werden.

Wirkung:
Vitamin B spielt bei vielen verschiedenen Prozessen eine Rolle. Es ist an der Proliferation von Darmzellen beteiligt, die für die Regeneration von Schleimhautläsionen bei Darmentzündungen eine große Rolle spielt. Auch die Versorgung des Darms durch Nerven wird durch Vitamin B beeinflusst.

Was muss man beachten:
Es gibt zahlreiche Vitamin B Gruppen, weswegen hier eine spezifische Untersuchung der fehlenden Vitamin B Art erfolgen sollte.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei verschiedenen Erkrankungen der Nerven, wie beispielsweise einer Polyneuropathie, spielt Vitamin B eine Rolle.

Zink

Anwendung:
Das Spurenelement Zink wird mit der Nahrung in verschiedenen Nahrungsmitteln, wie Mohn, Sonnenblumenkernen oder Leinsamen aufgenommen. In der Drogerie und Apotheke sind auch Zinkpräparate erhältlich.

Wirkung:
Die Wirkung von Zink ist noch nicht bei allen Stoffwechselprozessen vollkommen verstanden. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass bei Darmentzündungen gehäuft zu niedrige Zinkspiegel vorliegen, weswegen sich das Spurenelement positiv auswirken kann.

Was muss man beachten:
Zink ist ein Spurenelement, das gut auch bei einer veganen Ernährung gut aufgenommen werden kann. Daher ist bei dieser Ernährungsform ein Zinkmangel in der Regel eher selten.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Zink kann auch bei anderen Erkrankungen, wie Neurodermitis oder Haarausfall, helfen.

Selen

Anwendung:
Selen ist ein Spurenelement, welches in zahlreichen Nahrungsmitteln, wie Sonnenblumenkernen, Kokosnüssen, Reis oder Haferflocken vorkommt. Auch Selen kann alternativ in Form eines Präparats erworben werden.

Wirkung:
Die genaue Wirkung von Selen bei Darmentzündungen ist ungeklärt. Es hat jedoch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Darmwand, weswegen es sich positiv bei Entzündung auswirken kann.

Was muss man beachten:
Bei einem starken Selenmangel sollte ein Arzt aufgesucht werden, da auch verschreibungspflichtige Formen zum schnellen Ausgleich des Mangels existieren.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Selen kann auch bei Muskelschwäche sowie bei Gelenkbeschwerden oder Beschwerden des Herzens (Herzrhytmusstörungen) helfen.

Omega-3-Fettsäuren

Anwendung:
Omega-3-Fettsäuren sind reichlich in verschiedenen Fischsorten, wie Lachs, Makrele, Forelle, Sardine oder Thunfisch enthalten. Auch Spinat, Walnüsse und Mandeln enthalten Omega-3-Fettsäuren.

Wirkung:
Die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren beruht auf einer Regulation von Entzündungsprozessen im Darm. Es kommt zur Hemmung der Schwellung und Reizung der Darmwand, wodurch Schmerzen gelindert werden können.

Was muss man beachten:
Es ist sehr wichtig, dass die Omega-3-Fettsäuren nicht mit den Omega-6-Fettsäuren vertauscht werden. Diese sind zwar auch wichtig für den Körper, jedoch nur in sehr viel geringerem Maße notwendig.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Beschwerden mit dem Sehen, Müdigkeit, Hautproblemen oder Schwäche der Muskeln können Omega-3-Fettsäuren hilfreich sein.

Bewegung, Verdauungsspaziergang, Yoga

Anwendung:
Eine regelmäßige Bewegung ist ein wichtiger Faktor bei Darmentzündungen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Bewegung täglich erfolgt, beispielsweise in Form von Verdauungsspaziergängen. Auch Yoga kann hierbei eine sehr nützliche Form der Bewegung darstellen.

Wirkung:
Durch regelmäßige Bewegung werden der gesamte Körperkreislauf und verschiedene Stoffwechselprozesse angekurbelt. So werden auch die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen im Darm gefördert.

Was muss man beachten:
Vielen Menschen helfen bestimmte Sportarten, wie zum Beispiel Yoga. Hierbei sollte auf eine angemessene Anleitung der Übungen geachtet werden, um Fehlhaltungen zu vermeiden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Bewegung spielt bei zahlreichen Erkrankungen eine Rolle. Besonders bei häufig auftretenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck ist eine angemessene Bewegung von großer Bedeutung. Yoga hilft vielen Menschen besonders gut in Stresssituationen und bei Schlafstörungen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Häufigkeit und Dauer der Anwendung der Hausmittel ist sehr unterschiedlich.

Generell kann gesagt werden, dass eine ausgewogene Ernährung mit zahlreichen verschiedenen Mikronährstoffen, Vitaminen und Mineralien immer angestrebt werden sollte. Dies hilft nicht nur gegen Darmentzündungen, sondern beugt weiterhin zahlreichen anderen Erkrankungen vor.

Auch die ausreichende Bewegung sollte generell in den Alltag integriert werden, um einen gesunden Lebensstil aufrecht erhalten zu können.

Was gilt es zu vermeiden?

Um einer Darmentzündung vorzubeugen oder die Ausbreitung zu verhindern, gibt es verschiedene Faktoren und Einflüsse, die vermieden werden sollten. Generell muss beachtet werden, dass es sich beim Darm um ein sehr komplexes Organ handelt, das im Gleichgewicht bezüglich vieler verschiedener Einflussgrößen steht.

Hierzu gehört zum Beispiel die Ernährung. Es sollte vermieden werden, unverträgliche bzw. schlecht verträgliche Lebensmittel in hohen Mengen zu konsumieren. Bei einer starken Symptomausprägung, die vor allem ein paar Stunden nach dem Essen eintritt, kann es gegebenenfalls nötig sein, ganz auf die Nahrungsmittel zu verzichten.

  • Hierzu gehören zunächst die Zubereitungsarten ölig, gebraten, frittiert und geräuchert, die gemieden werden sollten.
  • Außerdem sollte schlecht verträgliches Obst und Gemüse, wie Zwiebeln, Hülsenfrüchte, Avocados, Sauerkraut und Zitrusfrüchte gemieden werden.
  • Auch Fleisch und Fisch mit einem hohen Fettanteil sollte vermieden werden.
  • Das Trinken von Alkohol, Kaffee und das Rauchen von Zigaretten kann sich ebenfalls schädlich bei einigen Darmentzündungen auswirken.

Ein weiterer Faktor ist die Bewegung. Ein Bewegungsmangel sollte vermieden werden, da in vielen Studien gezeigt werden konnte, dass sich Sport und körperliche Aktivität positiv auf Darmentzündungen auswirken. Zu langes Sitzen und übermäßiger Stress in Kombination mit einem Mangel an Bewegung sind häufige Einflüsse bei der Entstehung und Ausbreitung von Darmentzündungen.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Ob eine Darmentzündung nur mit Hausmitteln behandelbar ist, hängt von der Art der Beschwerden und deren Dauer ab. Meist wird die Diagnose einer Darmentzündung erst durch einen Arzt gestellt und oft mit entsprechenden Medikamenten therapiert.

Liegt eine Darmentzündung mit wiederkehrendem Durchfall und gelegentlichen Schmerzen vor, kann die Behandlung nur mit Hausmitteln durchaus hilfreich und ausreichend sein. Jedoch sollte vor allem bei immer wiederkehrenden starken Symptomen eine ärztliche Abklärung mit entsprechender Therapie erfolgen. Hierbei können die Hausmittel weiterhin unterstützend wirken.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Arzt muss nicht bei jedem Verdacht auf eine Darmentzündung aufgesucht werden. Durchfall und Bauchschmerzen, sowie Verstopfung können gelegentlich auch bei gesunden Menschen auftreten. Hierbei gilt es zunächst, ausreichend zu Trinken, sowie auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung zu achten.

Bei starken Durchfällen, die mit einer hohen Anzahl von täglichen Toilettengängen einhergehen, sollte jedoch eine ärztliche Abklärung erfolgen. Ebenso sollten starke Bauchschmerzen bzw. -krämpfe ärztlich untersucht werden. Hierbei gilt es vor allem, bei zusätzlichem Fieber eine Blinddarmentzündung auszuschließen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Als alternative Therapie kommt beispielsweise der Einsatz von verschiedenen Pflanzen bzw. Wurzeln in Frage.

  • Hierzu gehört unter anderem die Myrrhe, die hemmend auf Entzündungsprozesse des Körpers wirkt und den Darm reinigt.
  • Auch Kamillenblätter können angewendet werden, da sie antientzündlich und gegen Infektionserreger wirken. Das Spitzwegerich-Gewächs wirkt schonend und schützend auf die Darmschleimhaut.
  • Brombeerblätter, die zu einem Tee aufgegossen werden können, wirken ebenfalls gegen Erreger und Entzündungsprozesse. Sie führen außerdem zu einer Entspannung der verkrampften Darmmuskulatur.

Ein weiterer Bereich aus der Alternativmedizin ist die Anwendung von ätherischen Ölen. Sie können bei Darmentzündungen eingesetzt werden, da sie die bei der Hemmung von Entzündungsprozessen des Körpers eine Rolle spielen und so regulierend auf das Immunsystem wirken. Außerdem wirken sie krampflösend und können so Bauchschmerzen lindern.
Wichtig ist, dass bei ätherischen Ölen stets die vorherige Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgt, da es unter Umständen zu allergischen Reaktionen oder Verschlechterungen der Darmentzündung kommen kann.

  • Mögliche Öle, die angewendet werden können, sind Weihrauch, Kamille und Gewürznelken.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei einer Darmentzündung gibt es verschiedene Homöopathika, die helfen können.

Aethiops antimonialis, das eigentlich eher selten eingesetzt wird, kann die Entzündung des Darms regulieren. Dies führt zur Linderung von Schmerzen und lokalen Schwellungen im Darm. Das Homöopathikum kann auch bei Bindehautentzündungen oder Milchschorf zum Einsatz kommen. Die Dosierung kann bei akuten Schmerzen in der verschreibungspflichtigen Potenz D3 erfolgen.

Das homöopathische Mittel Aristolochia kann bei Entzündungen des Darms oder der Prostata, sowie bei den typischen Beschwerden von Frauen in den Wechseljahren zum Einsatz kommen. Es wirkt regulierend auf verschiedene Stoffwechselvorgänge des Körpers und führt zur Lösung von Darmkrämpfen. Die Dosierung wird mit der Potenz D6 in Form von 3 Globuli mehrmals täglich empfohlen.

Cantharis vesicatoria ist ein homöopathisches Mittel, das bei Harnwegsentzündungen oder Entzündungen der Harnblase oder des Darms eingesetzt wird. Auch bei Sonnenbrand kann es angewendet werden. Es wirkt regulierend bei einem gestörten Gleichgewicht des Säure-Base-Haushalts. Die Einnahme kann mit drei Globuli bis zu zehnmal pro Tag in den Potenzen D6 oder D12 erfolgen.

Für ausführliche Informationen empfehlen wir den gesonderten Artikel: Homöopathie bei einer Darmentzündung

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