Hausmittel gegen Arthrose im Knie

Eine Arthrose ist eine degenerative, also durch Abnutzung entstandene Erkrankung des Gelenkknorpels. Das Knie ist eine typische Lokalisation der Arthrose.
Es kommt zunächst vor allem zu Schmerzen beim Beginn einer Bewegung, sowie bei Belastung. Mit der Zeit treten auch Beschwerden in Ruhe auf. Typisch sind hierbei vor allem nächtliche starke Schmerzen, wodurch der Schlaf der Betroffenen leiden kann. 

Die Arthrose tritt häufig im Alter auf, wird aber neben der Gelenkabnutzung auch durch Übergewicht, Fehlstellungen und Verletzungen oder andere Gelenkerkrankungen verursacht. Um die Diagnose einer Arthrose zu stellen, wird meist ein Röntgenbild des betroffenen Gelenks angefertigt.
Zur Behandlung gehören neben verschiedenen Hausmitteln auch Physiotherapie und Gewichtsabnahme.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen Arthrose im Knie können folgende Hausmittel verwendet werden:

  • Heilerde-Wickel
  • Umschläge mit Arnikablüten
  • Senfkompresse aus Senfmehl
  • Retterspitzumschläge
  • Kühle Quarkauflage
  • Kohlwickel

Heilerde-Wickel

Anwendung:
Die Heilerde für einen Wickel bei Arthrose im Knie kann in der Apotheke erworben werden. Sie sollte nach Packungsbeilage mit warmem Wasser angerührt werden. Die Paste wird anschließend in ein Baumwolltuch gewickelt und auf das Gelenk gelegt.

Wirkung:
Die Wirkung der Heilerde beruht auf einer Förderung der Durchblutung der umgebenden Muskeln. Dadurch kommt es zu einer Entspannung der Muskulatur, wodurch Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit gefördert werden.

Was muss man beachten? 
Bei der Anwendung der Heilerde sollte immer die Packungsbeilage beachtet werden, da hier bei den verschiedenen Produkten deutliche Unterschiede bestehen können.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Bei Muskelverspannungen können Heilerde-Wickel ebenfalls eingesetzt werden.

Umschläge mit Arnikablüten

Anwendung:
Für einen Umschlag mit Arnikablüten werden ca. vier Teelöffel der Blüten mit kochendem Wasser aufgegossen. Der so entstandene Tee sollte mindestens eine viertel Stunde ziehen. Anschließend wird ein Tuch darin getränkt und um das Knie gewickelt.

Wirkung:
Die Inhaltsstoffe der Arnikablüten besitzen eine antientzündliche Wirkung. Sie reduzieren bestehende Schmerzen und sorgen zusätzlich für eine Reinigung und Bekämpfung von Schädlingen.

Was muss man beachten? 
Bei der Umwicklung des Knies sollte auf eine angenehme Temperatur geachtet werden, um Verbrennung zu vermeiden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Umschläge mit Arnikablüten können auch bei entzündeten Venen, Prellungen oder Hexenschuss eingesetzt werden.

Senfkompresse aus Senfmehl

Anwendung:
Für die Anwendung werden einige Esslöffel Senfmehl mit warmem Wasser angerührt und in ein Tuch gewickelt. Die Senfkompresse kann pro Tag einmal für bis zu fünf Minuten aufgelegt werden.

Wirkung:
Die Senfkompresse aus Senfmehl regt die Durchblutung des Gelenks an. Sie fördert Stoffwechselprozesse und begünstigt so die Regenerationsprozesse der Arthrose im Knie.

Was muss man beachten?
Die Verwendung der Senfkompresse aus Senfmehl sollte nicht länger als fünf Tage am Stück erfolgen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Ebenso kann die Senfkompresse bei Erkältungen eingesetzt werden.

Retterspitzumschläge

Anwendung: 
Für Retterspitzumschläge wird die Retterspitz-Lösung auf ein Tuch aufgetragen. Die Lösung sollte leicht gekühlt sein und je nach Empfindlichkeit der Haut verdünnt werden.

Wirkung:
Die Retterspitz-Lösung besitzt schmerzreduzierende Wirkungen. Sie wirkt lokal entspannend und beruhigt die gereizten Gewebe des Kniegelenks. Daher kann sie auch gut über Nacht getragen werden.

Was muss man beachten? 
Am besten sollte um den ersten Wickel ein zweiter zur Bewahrung der Temperatur gelegt werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Verletzungen oder Prellungen kommen Retterspitzumschläge zum Einsatz.

Kühle Quarkauflage

Anwendung:
Für eine kühle Quarkauflage wird Quark auf einem Tuch ausgebreitet und darin eingewickelt. Der Wickel kann für eine viertel Stunde auf dem Gelenk belassen werden, sollte jedoch vor dem Trocknen des Quarks wieder entfernt werden.

Wirkung:
Besonders gut eignet sich eine kühle Quarkauflage bei einer aktivierten Arthrose im Knie, also einer Kniearthrose mit einer aktiven Entzündung. Die Kälte wirkt beruhigend und schmerzlindernd.

Was muss man beachten? 
Als Tuchmaterial für die Quarkauflage eignet sich Baumwolle besonders gut.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Gicht kann eine kühle Quarkauflage zur Anwendung kommen.

Kohlwickel

Anwendung:
Für einen Kohlwickel werden die Kohlblätter zunächst für mindestens eine halbe Stunde blanchiert. Die abgekühlten Blätter werden gewalzt und mit Hilfe einer Mullbinde um das Gelenk gelegt und fixiert.

Wirkung:
Der Kohlwickel besitzt eine schmerzreduzierende Wirkung. Die Inhaltsstoffe aus dem Kohl wirken am Gelenk hemmend auf Entzündungsprozesse und lindern so die Beschwerden.

Was muss man beachten? 
Als Kohlarten eignen sich für einen Kohlwickel vor allem Weißkohl oder Wirsing.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kohlwickel können auch bei Gürtelrose eingesetzt werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Generell kann gesagt werden, dass es durchaus sinnvoll ist, die Hausmittel regelmäßig anzuwenden, vor allem bei akuten Schmerzen. Die Verwendung sollte stets angepasst an die Schmerzen erfolgen und mit Ruhe und Schonung des betroffenen Gelenks kombiniert werden.

Vorsicht sollte bei Senfkompressen geboten sein, da diese nicht länger als fünf Minuten pro Anwendung auf dem Gelenk verweilen sollten.
Die Anwendung sollte außerdem nicht länger als fünf Tage am Stück erfolgen. Dies gilt jedoch nicht für die anderen Umschläge.

Was gilt es zu vermeiden?

Bei einer Arthrose im Knie ist es wichtig, dass übermäßige Belastungen vermieden werden. Ebenso ist eine dauerhafte Schonung für das Gelenk nicht von Vorteil. Der tägliche Bewegungsablauf sollte gezielte Phasen der Entlastung und der Belastung beinhalten.

Bei der sogenannten aktivierten Arthrose, also einer Arthrose mit zusätzlicher Entzündung, sollte hingegen eine vollständige Schonung des Gelenks erfolgen.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Da die Arthrose eine degenerative Erkrankung ist, die durch mögliche Lebensumstände beeinflusst wird, ist die frühe Behandlung der Kniearthrose durchaus nur mit Hausmitteln sinnvoll. Hierbei sollte eine Kombination mit einer entsprechenden Bewegungstherapie erfolgen.

Bei zunehmenden Schmerzen kann es jedoch oft notwendig werden, auf Schmerzmittel, wie Paracetamol oder sogar Tramadol (bei sehr starken Schmerzen), zurückzugreifen. Die Hausmittel können natürlich weiterhin unterstützend angewendet werden.

Bei fortgeschrittener Kniearthrose im Spätstadium muss unter Umständen eine operative Behandlung erfolgen.

Wann muss ich zum Arzt?

Die Arthrose ist ein weit verbreitetes Krankheitsbild, das viele Menschen mit zunehmendem Alter betrifft. Bei einer leichten Form der Arthrose im Knie muss nicht unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Schmerzen können häufig durch homöopathische Mittel, Hausmittel und Schmerzmittel kontrolliert werden.

Allerdings sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, wenn es zu Ruheschmerzen kommt oder weitere Gelenke betroffen sind. Treten trotz des Verdachts auf eine Arthrose hierfür untypische Symptome, wie beispielsweise Fieber, auf, sollte ebenfalls der Gang zum Arzt erfolgen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Auch die orthomolekulare Medizin bietet mögliche Behandlungsformen gegen eine Arthrose im Knie. Hierzu gehört beispielsweise die tägliche Einnahme von Chondroitinsulfat, sowie Glucosaminsulfat. Diese Substanzen wirken regenerierend auf den geschädigten Knorpel der Gelenke, dienen jedoch nicht zur Bekämpfung von Schmerzen.
Die Anwendung sollte für wenigstens eineinhalb Monate erfolgen, kann jedoch auch deutlich länger sein. Die Dosierung wird mit jeweils ca. einem Gramm empfohlen.

Ein wichtiger Aspekt der Behandlung von Arthrose im Knie ist auch die Ernährung. Dies fördert zum einen die Umstellung auf einen gesünderen Stoffwechsel für den Körper, zum anderen kann hierdurch auch das für das Knie belastende Körpergewicht reduziert werden.
Bei der Arthrose-freundlichen Ernährung wird der regelmäßige Verzehr von Knoblauch und Lauch empfohlen. Auch Braunhirse wirkt sich positiv auf den Gelenkknorpel aus.
Der Verzehr von Nahrungsmitteln, die reich an Zucker oder Fett sind, sollte hingegen reduziert werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Auch verschiedene Homöopathika können bei Kniearthrose helfen.

Hierzu gehört beispielsweise Formica rufa, welches als homöopathisches Präparat auch bei Arthritis oder Entzündungen der Harnwege angewendet wird. Das homöopathische Mittel hemmt Entzündungsprozesse im Körper und kann so zur Reduzierung von Schmerzen beitragen. Die Dosierung wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Xerophyllum ist ein weiteres homöopathisches Mittel, das bei Arthrose, aber auch bei Fleckfieber oder Konzentrationsstörungen eingesetzt werden kann. Es führt zu einer Linderung von Schmerzen und unterstützt verschiedene Prozesse des Stoffwechsels im Körper. Die Dosierung des Homöopathikums wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Auch Ichtyolum kann bei Arthrose im Knie eingesetzt werden. Es findet ebenfalls bei Rheuma oder Schuppenflechte Anwendung. Das homöopathische Präparat wirkt antientzündlich und schmerzlindernd.

Weitere Homöopatika finden Sie in dem Artikel: Homöopathie bei Arthrose im Knie

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