Hausmittel gegen Rheuma

Rheuma ist ein weitgefasster Begriff, der verschiedene Erkrankungen umfasst. Es wird daher auch von den sogenannten rheumatoiden Erkrankungen gesprochen, unter die zum Beispiel die Rheumatoide Arthritis fällt. Dieses Erkrankungsbild beinhaltet die typischen knotigen Veränderungen der Hände, die für viele Menschen die erste Assoziation mit Rheuma darstellt. Des Weiteren kommt es zu Muskelschmerzen, leichtem Fieber und der Entzündung von verschiedenen Organen, wie der Lunge oder des Herzens. Die Diagnostik erfolgt anhand verschiedener klinischer Zeichen und Parameter im Blut.

Die Behandlung und Prognose richten sich nach der Schwere der Beschwerden. Weitere rheumatoide Erkrankungen sind beispielsweise die Polymyalgia rheumatica oder die Fibromyalgie.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen Rheuma können folgende Hausmittel verwendet werden:

  • Weidenrinde
  • Brennnesselblätter
  • Weihrauch
  • Rosmarin
  • Wärme
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Vitamin D

Weidenrinde

Anwendung:
Weidenrinde kann in Form von einem Tee zur Anwendung kommen. Dafür werden zwei Teelöffel des Pulvers mit heißem Wasser aufgegossen. Alternativ kann auch eine Tinktur in der Apotheke erworben werden.

Wirkung:
Die Wirkung der Weidenrinde ähnelt der des Stoffes Acetylsalicylsäure. Es kommt zu einer Linderung von Schmerzen, zur Reduzierung von Entzündungen und somit auch zur Abnahme der Schwellung an Gelenken.

Was muss man beachten:
Die Anwendung von Weidenrinde sollte nicht erfolgen, wenn gleichzeitig eine Asthma-Erkrankung vorliegt.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Weidenrinde kann auch bei Arthrose oder Kopfschmerzen zum Einsatz kommen.

Brennnesselblätter

Anwendung:
Brennnesselblätter können bei rheumatischen Beschwerden als Tee angewendet werden. Dafür werden getrocknete oder frische Blätter mit heißem Wasser übergossen. Das Ganze sollte mindestens für eine viertel Stunde ziehen.

Wirkung:
In der Brennnessel sind zahlreiche Stoffe enthalten, die hemmend auf Entzündungsprozesse wirken. So kommt es zu einer Reduzierung von Schmerzen und Schwellungen.

Was muss man beachten:
Brennnessel kann alternativ auch in Form von Extraktpräparaten zur Anwendung kommen. Hierfür sollte eine Beratung in der Apotheke erfolgen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Brennnesselblätter können auch bei Infekten der Harnwege eingesetzt werden.

Weihrauch

Anwendung:
Weihrauch kann als fertiges Arzneimittel angewendet werden. Hierfür sollte zunächst eine Beratung in der Apotheke erfolgen. Andere Anwendungsformen für Weihrauch gibt es nicht.

Wirkung:
In Weihrauch sind unter anderem ätherische Öle enthalten. Sie wirken antientzündlich, sorgen für eine Reduzierung der Schwellung und der Schmerzen. Außerdem reinigen sie den Körper und modulieren das Immunsystem.

Was muss man beachten:
Bei der längeren Anwendung von Weihrauch sollte die Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Weihrauch kann auch bei Erkrankungen des Darms helfen.

Rosmarin

Anwendung:
Die Anwendung von Rosmarin ist vielseitig. Er kann einfach als geschmackliche Ergänzung dem Essen beigesetzt werden oder als Öl angewendet werden. Letzteres eignet sich besonders gut bei rheumatisch schmerzenden Gelenken.

Wirkung:
Die Wirkung von Rosmarin beinhaltet die Förderung der Durchblutung sowie die Lösung von Muskelverspannungen. Des Weiteren werden antientzündliche Prozesse gefördert, wodurch insgesamt die Schmerzen reduziert werden können.

Was muss man beachten:
Rosmarinöl sollte vor allem bei Beschwerden des Herzens, sowie bei Fieber oder Hauterkrankungen nur mit Vorsicht angewendet werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Rosmarin kann auch bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden.

Wärme

Anwendung:
Wärme kann in vielen Varianten bei Rheuma angewendet werden. Eine beliebte Form ist ein warmes Bad, aber auch verschiedene warme Wickel können bei Rheuma eingesetzt werden.

Wirkung:
Wärme wirkt anregend auf den Stoffwechsel und die Durchblutung an verschiedenen Stellen des Körpers. Es kommt zur Entspannung von verkrampften Muskeln und zur Lockerung des Bindegewebes.

Was muss man beachten:
Bei der Anwendung von Wärme sollte stets auf eine hautschonende Temperatur geachtet werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Wärme kann auch bei Halsschmerzen oder Erkältungen helfen.

Omega-3-Fettsäuren

Anwendung:
Die Anwendung von Omega-3-Fettsäuren erfolgt vor allem über die Umstellung der Ernährung. Zahlreiche Omega-3-Fettsäuren sind beispielsweise in Chiasamen, Hering, Lachs oder Walnüssen vorhanden. Alternativ können auch Nahrungsergänzungspräparate eingenommen werden.

Wirkung:
Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Bestandteile von Stoffen, die im Körper für die Entzündungshemmung benötigt werden. Daher sind sie essentiell, um eine Reduzierung der Entzündungsprozesse zu erreichen.

Was muss man beachten:
Am besten sollte eine Ernährungsberatung mit einer Umstellung erfolgen, um eine ausgewogene Ernährung zu erreichen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Omega-3-Fettsäuren sind auch bei Erkrankungen des Herzens wichtig.

Vitamin D

Anwendung:
Vitamin D kann als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden oder über natürliche Lebensmittel im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung. Reich an Vitamin D sind beispielsweise Thunfisch, Austern, Steinpilze und Haferflocken.

Wirkung:
Vitamin D wirkt allgemein auf das Immunsystem modulierend und führt zu einer Linderung der Symptome einer Entzündungsreaktion. Aber auch die Krankheitsaktivität der rheumatischen Erkrankungen kann durch Vitamin D beeinflusst werden.

Was muss man beachten:
Optimalerweise sollte eine insgesamt ausgewogene Ernährung erfolgen und nicht nur spezifisch ein Vitamin vermehrt aufgenommen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Vitamin D kann auch bei Osteoporose helfen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Anwendung der Hausmittel kann abhängig von der Art des Hausmittels unterschiedlich lange erfolgen.

  • Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D sollten generell in ausreichender Dosis regelmäßig angewendet werden, um den Stoffwechsel des Körpers zu regulieren.
  • Das Trinken von Tee aus Weidenrinde oder Brennnesselblätter kann mehrmals täglich erfolgen.

Die Anwendung der Hausmittel sollte stets an die Ausprägung der Beschwerden angepasst werden und bei Linderung entsprechend reduziert werden.

Ernährung - was soll vermieden werden, was wirkt positiv?

Die Umstellung der Ernährung ist für den Stoffwechsel bei Menschen, die an Rheuma erkrankt sind, sehr wichtig. Es sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass der Körper bei einer rheumatischen Erkrankung andere Stoffe benötigt, als ein gesunder Körper.

  • Es sollte darauf geachtet werden, dass der Stoff Arachidonsäure nicht in zu hohen Mengen aufgenommen wird. Dieser ist beispielsweise in Fleisch und Wurst, aber auch in Eiern, Milch und verschiedenen milchhaltigen Lebensmitteln enthalten. Daher sollte hier der Konsum entsprechend reduziert werden. Außerdem wird empfohlen, alternativ fettreduzierte Formen dieser Produkte zu konsumieren.
     
  • Produkte, die vermehrt bei Rheuma eingenommen werden sollten sind Fisch und Öle. Hierzu gehören beispielsweise Rapsöl, Sojaöl oder Walnüsse. Auch Gewürze, wie Curry, Knoblauch oder Kümmel wirken modulierend auf das Immunsystem des Körpers und können bei Rheuma vermehrt aufgenommen werden.

Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass Alkohol und Nikotin bei Rheuma zur Verstärkung der Beschwerden führen kann. Daher sollte der Konsum nach Möglichkeit reduziert oder eingestellt werden.

Mikronährstofftherapie

Eine Mikronährstofftherapie beinhaltet die spezifische Einnahme von Vitaminen, die bei einer entzündlichen Erkrankung, wie Rheuma, positiven Einfluss auf das Immunsystem besitzen. Dadurch kann eine Linderung von Schmerzen und der Schwellung von Gelenken erzielt werden. Außerdem können die Beweglichkeit und Aktivität des Körpers gesteigert werden.

Vor der Mikronährstofftherapie wird eine Beratung in der Apotheke oder von einer Fachkraft empfohlen. Zu den wichtigen Stoffen gehören beispielsweise Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D.

Was gilt es zu vermeiden?

Bei Rheuma ist es nicht förderlich Sport und Bewegung zu vermeiden. Im Gegenteil, es gilt die absolute körperliche Schonung zu vermeiden, weil es dadurch zu einer vermehrten Steifigkeit der Gelenke und einer weiteren Einschränkung der Beweglichkeit kommt.

Außerdem sollten bestimmte Nahrungsmittel vermieden werden. Hierzu gehören vor allem Fleisch, Mais, Weizen, Kaffee und Grapefruit.

Auch der übermäßige Konsum von Alkohol und Zigaretten sollte bei Rheuma nach Möglichkeit vermieden werden.

Hausmittel gegen Rheuma und Gicht

Es gibt einige Hausmittel, die sowohl gegen Rheuma als auch gegen Gicht hilfreich sein können. Hierzu zählen neben der Umstellung der Ernährung vor allem die Anwendung von verschiedenen Wickeln im Bereich der Gelenke, beispielsweise mit Weidenrinde.
Auch ein Umschlag mit Lavendelöl und Apfelessig kann bei beiden Erkrankungen hilfreich sein.

  • Bei Gicht kommt es meist durch Kälte im akuten Schub zur Besserung, bei Rheuma hingegen hilft den meisten Betroffenen eher die Anwendung von Wärme.

Hausmittel gegen Rheuma und Arthrose

Gegen Rheuma und Arthrose gibt es zahlreiche Hausmittel, die sich für beide Erkrankungen zur Anwendung gut eignen. Hierzu gehören beispielsweise

  • Wickel mit Heilerde, die um die schmerzenden Gelenke gebunden werden können.
  • Auch Kohlwickel können bei beiden Erkrankungen der Gelenke angewendet werden.
  • Des Weiteren können Umschläge mit Quark, Senfmehl oder Retterspitz zum Einsatz bei beiden Erkrankungen kommen.

Lesen Sie diesbezüglich auch den Artikel: Hausmittel gegen Arthrose

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Rheuma ist eine Systemerkrankung, die den gesamten Körper und verschiedene Organe betreffen kann. Daher ist es wichtig, dass eine frühzeitige Erkrankungs- und Stadiengerechte Therapie eingeleitet wird.

Hierfür wird bei Verdacht auf Rheuma ein Besuch beim Arzt empfohlen. Dadurch kann eine entsprechende Behandlung rechtzeitig eingeleitet werden.

Die Hausmittel fungieren daher vor allem unterstützend und sollten bei einer rheumatischen Erkrankung nicht als alleinige Therapie zum Einsatz kommen.

Wann muss ich zum Arzt?

Da es sich bei Rheuma um eine Erkrankung handelt, die zur Entzündung verschiedener Organe führen kann, ist eine zeitnahe Behandlung sehr wichtig. Daher wird bei Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung der Gang zum Arzt empfohlen.

Hinweise auf Rheuma können eine vermehrte Steifigkeit der Gelenke am Morgen und immer wiederkehrende Schmerzen sein. Eine typische Begleiterkrankung bei vielen rheumatischen Erkrankungen ist beispielsweise auch eine Entzündung der Augen, die ebenfalls als Hinweis in Kombination mit anderen Beschwerden gewertet werden kann.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Es gibt zahlreiche alternative Therapieformen, die bei Rheuma helfen können. Hierzu gehören beispielsweise Heilmassagen, die vor allem bei starken Schmerzen zum Einsatz kommen können. Dadurch kann die Entlastung der verkrampften Muskulatur gefördert werden, wodurch es bei vielen Betroffenen zu einer Besserung der Beschwerden kommt.
Alternativ kann auch eine Akupressur mit der Massage von bestimmten Punkten des Körpers zur Anwendung kommen. Diese konzentriert sich, ähnlich wie die Akupunktur, auf den Energiefluss des Körpers und die Linderung damit verbundener Beschwerden.

Auch eine sogenannte Gemmo-Therapie kann bei Rheuma zur Anwendung kommen. Dabei wird für Rheuma die Anwendung von Bergföhren-Knospenmazerat empfohlen. Hier erfolgt die tägliche Anwendung von zwei Stößen.

Auch verschiedene Urtinkturen können bei Rheuma angewendet werden. Eine häufig angewendete Frischpflanzentinktur ist beispielsweise die Mischung aus Weidenrinde, Brennnessel, Zinnkraut und Löwenzahn. Diese Tinktur kann einmal pro Tag eingenommen werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Es gibt verschiedene Homöopathika, die bei Rheuma helfen können.

Ein mögliches Präparat ist Actaea, das außerdem bei Gicht und Beschwerden des Verdauungstrakts eingesetzt wird. Es wirkt modulierend auf die Schmerzübertragung. Die Dosierung wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen, wovon mehrmals täglich jeweils drei Globuli eingenommen werden können.

Das Homöopathikum Bryonia wird neben Rheuma auch bei Arthritis, Kopfschmerzen, sowie Schwindel und Magenbeschwerden eingesetzt werden kann. Es wirkt auf den Bewegungsapparat und fördert die Beweglichkeit, sowie die Wiederherstellung des funktionstüchtigen Gewebes.

Berberis ist ein homöopathisches Mittel, das bei Gelenk- und Rückenschmerzen, sowie Rheuma, Infekten der Harnwege und Schuppenflechte eingesetzt wird. Es hemmt die Entzündungsprozesse im Körper und besitzt eine antiseptische Wirkung, wodurch der Körper von schädlichen Stoffen gereinigt wird. Die Dosierung wird mit den Potenzen D6 oder D12 mit einer mehrmals täglichen Einnahme von bis zu fünf Globuli empfohlen.

Ausführliche Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Homöopathie bei Rheuma

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