Hausmittel gegen Erbrechen

Erbrechen ist ein sehr unangenehmes Symptom, bei dem es zum Auswurf von Inhalt aus dem Magen kommt. Meist geht es mit einer zuvor bestehenden Übelkeit einher und kann Ausdruck vieler verschiedener Ursachen sein. Dabei zählen Infekte des Verdauungstraktes, sowie Unverträglichkeiten auf Nahrungsmittel oder Stress zu den häufigen Auslösern.

Erbrechen kann auch bei schwerwiegenden Erkrankungen der Organe, bei einer Seereise, bei der Einnahme von Medikamenten oder als Begleitsymptom bei Migräne auftreten. Zu den akut wirksamen Maßnahmen zählt der Gang an die frische Luft, sowie beruhigende Massagen und die Wärmebehandlung der Bauchregion. Des Weiteren können viele verschiedene Hausmittel gegen Erbrechen helfen.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen Erbrechen können unter anderem diese Hausmittel verwendet werden:

  • Kamillen- und Melissentee
  • Zwieback
  • Ingwer
  • Suppe
  • Zitrone

Kamillen- und Melissentee

Anwendung
Kamillen- und Melissentee können entweder als fertige Teemischungen in der Drogerie erworben werden oder selbst hergestellt werden. Hierfür werden getrocknete Kamillenblüten bzw. Blätter der Zitronenmelisse benötigt.

Wirkung
Der Tee besitzt durch die Wärme eine beruhigende und entspannende Wirkung auf den Magen. Die Kamille enthält antientzündlich wirkende Stoffe bei möglichen Infekten des Verdauungstraktes. Melissentee regt die Durchblutung des Magens an.

Was muss man beachten?
Ein frisch zubereiteter Tee sollte vor dem Trinken mindestens zehn Minuten ziehen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kamillen- und Melissentee können auch bei Erkältungen zur Anwendung kommen.

Zwieback

Anwendung
Zwieback kann im Supermarkt erworben werden. Es können mehrere Scheiben jeden Tag gegessen werden.

Wirkung
Bei Erbrechen ist der Magen-Darm-Trakt häufig sehr gereizt, weswegen das Essen von leichter Kost empfohlen wird. Zwieback ist sehr leicht verdaulich und führt zu keiner zusätzlichen Belastung des Verdauungstrakts.

Was muss man beachten?
Von dem Verzehr von Zwieback mit Schokoladenüberzug oder anderen Zuckerzusätzen wird dringend abgeraten, da hierbei eine zusätzliche Reizung des Magens entsteht.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Durchfall kann Zwieback verwendet werden.

Ingwer

Anwendung
Ingwer kann entweder in kleinen Stücken gekaut werden oder als Tee aufgebrüht werden. Für letztere Variante wird die Ingwerwurzel in kleine Stücke geschnitten und mit heißem Wasser aufgegossen.

Wirkung
In Ingwer sind viele Wirkstoffe enthalten, die das Immunsystem stärken und gegen mögliche Erreger eines Infektes im Verdauungstrakt vorgehen. Zusätzlich wird die Bewegung des Darmes gefördert.

Was muss man beachten?
Gelegentlich kann es durch den intensiven Konsum von Ingwer zu Durchfällen kommen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Ingwer kann auch bei Schwindel, sowie Appetitlosigkeit eingesetzt werden.

Suppe

Anwendung
Nach Erbrechen eignen sich vor allem leichte Suppen, wie beispielsweise Hühnersuppe oder Gemüsesuppe. Hierfür können Fertigprodukte im Supermarkt erworben werden oder die Suppe wird frisch zubereitet.

Wirkung
Die Suppe wirkt durch die Wärme im Magen direkt entspannend und krampflösend auf die Muskulatur des Verdauungstrakts. Hinzu kommt der Ausgleich eines möglichen Verlusts von Elektrolyten.

Was muss man beachten?
Der Zusatz von schwer verdaulichen Bestandteilen der Nahrung, wie zum Beispiel Sahne, sollte beim Zubereiten der Suppe vermieden werden, um den Magen zu schonen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Erkältung und Halsschmerzen ist das Essen von Suppe hilfreich.

Zitrone

Anwendung
Zitrone kann in vielen Anwendungsformen bei Erbrechen helfen. Im akuten Anfall von Übelkeit kann beispielsweise auf einer Zitronenscheibe gekaut werden. Auch der Zusatz von Zitronensaft im Tee kommt als Anwendungsform in Frage.

Wirkung
Zitrone wirkt natürlicherweise hemmend bei Erbrechen. Die Säure der Zitrone reduziert den Brechreiz und kann so besonders gut in der Akutsituation bei Erbrechen eingesetzt werden.

Was muss man beachten?
Ein übermäßiger Gebrauch der Zitrone sollte aufgrund einer möglichen Übersäuerung vermieden werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Kopfschmerzen oder Hühneraugen kann die Anwendung von Zitrone helfen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Wie häufig und wie lange die Hausmittel angewendet werden sollten, ist von der Ausprägung des Erbrechens abhängig.
Das Trinken von Tee und der Verzehr von Suppe sind ungefährlich und können daher je nach Wirkungseffekt mehrmals am Tag über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

Bei der Anwendung von Zitronen sollte auf eine Übersäuerung des Magens geachtet werden, weswegen das Kauen von Zitronenscheiben nicht mehr als dreimal pro Tag und nur für wenige Tage am Stück erfolgen sollte.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Ob die Behandlung von Erbrechen nur mit den oben aufgeführten Hausmitteln erfolgen sollte, hängt von der Ursache des Erbrechens ab. In vielen Fällen ist Erbrechen ungefährlich, besonders, wenn es nur einige wenige Male auftritt. Dann kann die Behandlung mit Hausmitteln erfolgen und bei Besserung der Beschwerden benötigt es keiner weiteren Therapie.

Kommt es jedoch durch die Hausmittel nicht zu einer Besserung des Erbrechens oder besteht dieses über mehrere Tage, sollte ein Gang zum Arzt zeitnah erfolgen, um mögliche weitere Ursachen und deren Behandlung zu besprechen.

Erbrechen bei Kindern

Bei Kindern kommt es häufig durch Infekte des Verdauungstraktes, sowie einem übermäßigen Verzehr von zuckerhaltigen Speisen zu Erbrechen. Dabei kann vor allem bei Infekten gleichzeitig Fieber auftreten. Sollten zusätzlich starke Bauchschmerzen auftreten oder das Fieber für mehrere Tage ohne Besserung bestehen, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.

Zu den Maßnahmen bei Erbrechen bei Kindern gehört als wichtigste die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Kinder verlieren durch Erbrechen, genauso wie bei Durchfall, sehr schnell viel Flüssigkeit, die dann zu weiteren Symptomen in der Folge führen kann. Daher ist die Flüssigkeitsgabe sehr wichtig. Besonders gut eignet sich hier das Trinken von Tee und Suppe, da hierbei auch gleichzeitig der Verlust an Elektrolyten ausgeglichen werden kann.

Um einem weiteren Übelkeitsanfall vorzubeugen wird auch empfohlen, nach dem Erbrechen die Zähne zu putzen. Auch ein kühles Handtuch auf dem Kopf kann gegen möglicherweise begleitenden Schwindel helfen. Die Kinder sollten sich ausruhen, da das Erbrechen häufig anstrengend für die Kinder ist und eine Belastung darstellt.

Erbrechen und Fieber

Erbrechen und Fieber können in Kombination auftreten. Hierfür kommen verschiedene Ursachen in Frage. Generell ist das begleitende Fieber zum Erbrechen Ausdruck einer Entzündungsreaktion im Körper. Diese kann zusammen mit Fieber typischerweise durch eine Magen-Darm-Grippe bzw. Infekte des Verdauungstraktes ausgelöst werden. Hierbei kommt es häufig zusätzlich auch zu Durchfällen oder Verstopfung.
Sollten hierbei zusätzlich starke Bauchschmerzen auftreten oder die Symptome nach wenigen Tagen keinerlei Besserung zeigen, sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden.

In seltenen Fällen können Erbrechen und Fieber auch Ausdruck anderer Erkrankungen, beispielsweise Entzündungen der Hirnhäute sein. Hierbei sind das Erbrechen auf nüchternen Magen, sowie starke Kopfschmerzen typische Symptome.

Bei Erbrechen und Fieber ist auf eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit und Elektrolyten, sowie regelmäßige Temperaturkontrollen zu achten. Für fiebersenkende Mittel sollte eine Beratung in der Apotheke stattfinden. Außerdem muss eine ausreichende körperliche Schonung eingehalten werden.

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Wann muss ich zum Arzt?

Erbrechen ist oftmals Ausdruck einer Reizung des Magens. Dies kommt häufig beispielsweise durch eine Unverträglichkeit auf ein Nahrungsmittel oder einen Infekt des Verdauungstraktes zustande. Dabei handelt es sich um Ursachen, die in der Regel ungefährlich sind und keiner weiteren Abklärung bedürfen.

Tritt das Erbrechen jedoch mehrmals auf und eventuell über mehrere Tage, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Ebenso sollte bei weiteren Symptomen, wie beispielsweise starken Bauchschmerzen, Fieber oder Durchfall eine ärztliche Abklärung erfolgen, um mögliche weitere Erkrankungen auszuschließen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Als alternative Therapiemethoden kommen bei Erbrechen zahlreiche Heilpflanzen in Frage. Hierbei kann die optimale Auswahl der Heilpflanze von weiteren begleitenden Symptomen abhängig gemacht werden. Wenn zu dem Erbrechen Einschlafprobleme hinzukommen, ist die Anwendung von Lavendel empfehlenswert. Die Verwendung von Artischocke eignet sich besonders gut bei dem gleichzeitigen Auftreten von Völlegefühl und Blähungen. Beifuß oder Wermut können beim Kochen zusätzlich verwendet werden.

Auch verschiedene anthroposophische Mittel können bei Erbrechen hilfreich sein. Hierzu gehören beispielsweise die Gentiana Magen Globuli. Diese wirken vor allem den Krämpfen und dem Druckgefühl in der Magengegend entgegen, die im Rahmen von Erbrechen oder als dessen Folge auftreten können. Sie enthalten Bitterstoffe, die für eine Normalisierung der Verdauung sorgen und zugleich vor Ort lokal beruhigend wirken. Hiervon können bei akutem Erbrechen dreimal pro Tag bis zu zehn Globuli eingenommen werden.

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Welche Homöopathika können mir helfen?

Es gibt zahlreiche Homöopathika, die bei Erbrechen helfen können.

Das homöopathische Mittel Cocculus ist vielseitig anwendbar und wird nebenbei auch bei Regelschmerzen, Migräne und Schwindel eingesetzt. Besonders das Erbrechen von Schwangeren kann gut mit Cocculus behandelt werden. Die Dosierung wird mit den Potenzen D6 oder D12 mit der Einnahme von drei Globuli symptomangepasst mehrmals täglich empfohlen.

Ipecacuanha ist ein Homöopathikum, das aus der Brechwurzel gewonnen wird. Diese löst natürlicherweise selbst Erbrechen aus. In homöopathischer Dosierung ist das Mittel jedoch für die Bekämpfung von Erbrechen geeignet. Es kann akut mit den Potenzen D6 oder D12 dosiert werden, bei länger bestehenden Symptomen sollte die Potenz D12 bevorzugt werden.

Das Homöopathikum Arsenicum album hat eine beruhigende Wirkung auf die Wand des Verdauungstraktes. Es fördert außerdem die Heilung von bestehenden Läsionen der Schleimhaut. Neben Erbrechen und Durchfall kann es auch bei Gürtelrose, Herpes und Verbrennungen eingesetzt werden. Zur Dosierung wird die Potenz D12 empfohlen. Da das homöopathische Mittel jedoch recht stark ist, sollte die Einnahmedauer eine Woche nicht überschreiten.

Genauere Informationen über passende Homöopatika bei erbrechen erhalten Sie in dem Artikel: Homöopathie bei Erbrechen