Hausmittel gegen einen Blähbauch

Bei einem Blähbauch handelt es sich um eine übermäßige Ansammlung von Luft im Darm. Die Luft entsteht natürlicherweise bei der Verdauung, kann aber auch durch das Verschlucken von Luft in den Verdauungstrakt gelangen.

Eine vermehrte Luftansammlung im Bauch führt zu einem aufgedunsenen Bauch und teilweise auch zu Schmerzen. Hinzu kommen Blähungen, da sich die Luft im Darm den Weg nach draußen sucht.

Enge Kleidung, Bewegungsmangel und Rauchen können dies begünstigen. Es gibt allerdings auch zahlreiche Lebensmittel, die vermehrt zu Blähungen führen können. Verschiedene Hausmittel können hier Abhilfe verschaffen.

Diese Hausmittel werden verwendet

Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei einem Blähbauch helfen können:

  • Kräutertee

  • Feuchte Wickel

  • Ingwer

  • Aloe Vera Saft

  • Bauchmassage

  • Apfelessig

Kräutertee

Anwendung:
Es gibt zahlreiche Sorten von Kräutertee, die bei einem Blähbauch eingesetzt werden können. Besonders gut eignen sich Thymian, Kamille und Pfefferminze. Die Tees können mehrmals täglich getrunken werden.

Wirkung:
Der Kräutertee wirkt je nach Kräuterart unterschiedlich. Allen gemein ist die wärmende beruhigende Wirkung auf den Verdauungstrakt, die zur Entspannung des Darms beiträgt.

Was muss man beachten:
Für eine optimale Wirkung sollte der Kräutertee mit frischen Kräutern, gegebenenfalls getrocknet, zubereitet werden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Kräutertee wirkt auch bei einer Grippe und Halsschmerzen sehr gut.

Feuchte Wickel

Anwendung:
Für einen feuchten Wickel wird ein Tuch aus Leinen mit heißem Wasser befeuchtet und um den Bauch gewickelt, darüber ein Tuch aus Baumwolle und darüber ein Handtuch.

Wirkung:
Die Wärme des feuchten Wickels führt zur Entspannung der Darmschlingen und wirkt so den Blähungen entgegen.

Was muss man beachten:
Zusätzlich kann auch eine Wärmflasche zwischen Leinen- und Baumwolltuch gelegt werden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Feuchte Wickel werden gerne auch bei Ohren- oder Halsschmerzen angewendet.

Ingwer

Anwendung:
Ingwer kann in zahlreichen verschiedenen Arten zubereitet werden. Bei einem Blähbauch eignet sich vor allem das Aufkochen von klein geschnittenen Ingwer-Stückchen mit heißem Wasser.

Wirkung:
Ingwer wirkt sich positiv auf die Muskulatur des Darms aus und reduziert die körpereigene Produktion der Darmluft. Zusätzlich stärkt Ingwer das Immunsystem und fördert so die Abwehr von Keimen im Verdauungstrakt.

Was muss man beachten:
Für die Zubereitung des Ingwer-Tees sollte frischer Ingwer verwendet werden. Der Tee sollte mindestens zehn Minuten ziehen vor dem Verzehr.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Ingwer eignet sich auch gut bei einer Erkältung oder Blasenentzündung.

Aloe Vera Saft

Anwendung:
Aloe-Vera-Saft kann sowohl selbst hergestellt als auch in bestimmten Drogerien oder Reformhäusern erworben werden. Ein Glas pro Tag eignet sich gut bei einem Blähbauch.

Wirkung:
Die Pflanze Aloe Vera wirkt fördernd auf den Verdauungsprozess und allgemein positiv auf den Körper und die Immunabwehr.

Was muss man beachten:
Der Saft sollte bei einem Blähbauch nicht länger als eine Woche täglich getrunken werden, da er auf Dauer abführend wirkt.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Aloe Vera wird gerne auch auf der Haut eingesetzt, beispielsweise bei Herpes oder Ausschlägen.

Bauchmassage

Anwendung:
Für eine Bauchmassage sollten die Hände warm sein, am besten erfolgt die Durchführung in einer leicht liegenden Position. Die Finger werden mit dem Uhrzeigersinn um den Bauchnabel gestrichen, wobei die Kreise leicht größer werden.

Wirkung:
Eine Bauchmassage führt zur Entspannung der Darmmuskulatur durch die sanften Bewegungen und die leichte Wärme.

Was muss man beachten:
Wahlweise kann die Bauchmassage auch mit etwas warmem Massageöl durchgeführt werden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Eine Bauchmassage eignet sich auch gut bei Bauchkrämpfen, Verstopfung oder Übelkeit.

Apfelessig

Anwendung:
Bei einem Blähbauch kann ein Esslöffel Apfelessig mit etwas warmem Wasser vermischt werden. Diese Mischung sollte ca. eine viertel Stunde vor dem Essen getrunken werden.

Wirkung:
Der Apfelessig wirkt reinigend und desinfizierend im Darm und sorgt somit für eine Reduzierung von ungewollten Keimen. Außerdem wird der Magen gefördert, wodurch mit mehr Magensaft eine natürlichere Verdauung entsteht.

Was muss man beachten:
Bei Bedarf kann auch ein wenig Honig zum Apfelessig gegeben werden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Apfelessig wird auch bei Verstopfung oder Blasenentzündungen eingesetzt.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Häufigkeit und Dauer der Anwendung der Hausmittel steht in direkter Abhängigkeit zur Ausprägung der Symptome. Das Trinken von Kräutertee und die Durchführung von Bauchmassagen können genügend oft am Tag erfolgen, hier gibt es keine „schädliche“ Grenze.

Auch die Einnahme von Ingwer und Apfelessig kann mindestens einmal täglich durchgeführt werden, hier können allerdings bei zu großen Mengen Reizungen entstehen.

Allgemein gesprochen können die Hausmittel bis zur Besserung der Beschwerden des Blähbauchs angewendet werden. Bei starken akuten Symptomen sollte zusätzlich eine körperliche Ruhe eingehalten werden.

Was gilt es zu vermeiden?

Ein Blähbauch kann durch verschiedene Faktoren begünstigt oder verursacht werden. Ein Mangel an Bewegung sollte ebenso vermieden werden wie das Zigarettenrauchen.

Des Weiteren können zahlreiche Lebensmittel zu einem Blähbauch führen, da sie durch eine schwere Verdaulichkeit zur vermehrten Gasbildung im Darm führen. Hierzu gehören Hülsenfrüchte, wie Zuckerschoten oder Kichererbsen, Trockenfrüchte und zuckerhaltige Produkte.

Dabei sollte vor allem der Konsum von gesüßten Getränken und Süßigkeiten reduziert werden. Liegt eine Lebensmittelallergie vor, sollten diese Nahrungsmittel entsprechend gemieden werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Ob ein Blähbauch nur mit Hausmitteln behandelt werden kann ist von der Ausprägung der Beschwerden und deren Dauer abhängig. Wenn die Symptome vorübergehend auftreten und sich durch die Anwendung der Hausmittel schnell bessern lassen, ist eine weitere Therapie meist nicht notwendig.

Bei unzureichender Besserung oder rezidivierenden, also immer wiederkehrenden, Beschwerden ist jedoch eine weitere Behandlung sinnvoll und die Hausmittel können dann weiterhin unterstützend wirken.

Bei weiteren Symptomen, wie Durchfällen, Verstopfen, Übelkeit oder Erbrechen sollte gegebenenfalls früher eine weitere Behandlung erfolgen.

Wann muss ich zum Arzt?

Die Frage, wann man bei einem Blähbauch zum Arzt muss, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei leichten Beschwerden und einer Besserung des Blähbauchs mithilfe von Hausmittel und/oder Homöopathie ist eine ärztliche Vorstellung nicht notwendig.

Bestehen jedoch starke Schmerzen, eine Einschränkung im Alltag und weitere Symptome, wie Verstopfung oder Erbrechen, ist der Gang zum Arzt sicher nicht verkehrt. Zudem sollte bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Hier besteht die Möglichkeit den Verdacht durch bestimmte einfache Tests überprüfen zu lassen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Eine alternative Therapie, die bei einem Blähbauch helfen kann, ist die Akupressur. Hierbei werden, ähnlich wie bei der Akupunktur, bestimmte Triggerpunkte im Körper behandelt, allerdings nicht mit Akupunkturnadeln, sondern mithilfe von Massage und Klopftechniken.

Diese Methode eignet sich besonders gut Beschwerden im Verdauungstrakt, die mit Blähungen einhergehen, zu lindern. Hier liegt häufig eine Störung des Gleichgewichts zwischen vielen verschiedenen Energielinien des Körpers vor.

Ein wichtiger Triggerpunkt bei der Behandlung des Blähbauchs liegt auf dem Fußrücken mittig auf Höhe des zweiten Zehs, auf dem Lebermeridian (Le 3). Dieser soll zur Therapie aufgesucht und für mehrere Minuten beklopft und massiert werden.

Des Weiteren ist ein Punkt bei Bauchkrämpfen zu nennen, die bei einem Blähbauch auftreten können. Dieser Punkt befindet sich auf dem Magen-Meridian (Ma 35), eine Fingerbreite unterhalb des Knies an der Außenseite des Schienbeins.

Etwa drei Fingerbreiten darunter befindet sich ein weitere Punkt des Magen-Meridians (Ma 36), welcher zur abendlichen Beruhigen des Verdauungstraktes behandelt werden kann.

Zu Beginn dieser alternativen Therapiemethode empfiehlt sich eine professionelle Anleitung, anschließend kann die Akupressur eigenständig durchgeführt werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei einem Blähbauch können auch zahlreiche verschiedene Homöopathika helfen.

Hierzu gehört beispielsweise Lycopodium, welches nicht nur allgemein die Stoffwechselprozesse und Körperfunktionen positiv beeinflusst, sondern auch eine lokale Wirkung im Magen-Darm-Trakt besitzt.

Es führt entsprechend zu einer Linderung verschiedener Beschwerden, wie Blähungen oder Magenschmerzen. Lycopodium kann aber auch bei einer Entzündung der Harnblase oder Haarausfall eingesetzt werden. Die typische Dosierung erfolgt mit den Potenzen D6 oder D12 mit fünf Globuli bis zu dreimal täglich.

Auch Aloe eignet sich gut als homöopathisches Mittel bei einem Blähbauch. Es wird vor allem bei akuten Beschwerden angewendet und wirkt relativ rasch im Bereich des Verdauungstrakts.

Der Stuhlgang wird reguliert und gleichmäßiger und die bei einem Blähbauch störende Gasbildung wird reduziert. Durch die schnelle Wirkung im Magen-Darm-Trakt kann Aloe auch bei Bauchschmerzen oder Durchfall eingesetzt werden. Für die typische Dosierung werden die Potenzen D6 oder D12 mit fünf Globuli bis dreimal am Tag empfohlen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Homöopathie bei einem Blähbauch

Blähungen

Auch bei Blähungen können verschiedene Hausmittel weiterhelfen. Hier eignet sich besonders gut die Heilpflanze Scharfgarbe.

Diese wirkt fördernd auf die Produktion von Gallensaft und fördert so eine natürliche Verdauung. Des Weiteren besitzt Scharfgarbe eine krampflösende Wirkung und reinigt den Darm. Somit kann ein Tee aus Scharfgarbe mehrmals täglich zur Reduzierung von Blähungen führen.

Auch entspannende Übungen führen zur Linderung von Blähungen. Hier eignen sich vor allem Yoga, Pilates, Chi Gong und Meditationen, bei denen der Körper entlastet wird und Ruhe einkehren kann – auch in den Darm.