Hausmittel gegen eine Bindehautentzündung

Eine Bindehautentzündung, die auch als Konjunktivitis bezeichnet wird, ist eine Erkrankung am Auge, die bei Erwachsenen und vor allem bei Kindern auftreten kann. Sie kann durch verschiedene Erreger, meist Viren oder Bakterien, sowie durch Allergien ausgelöst werden. Dadurch treten die typischen Symptome mit Rötung der Augen, Juckreiz, sowie Lichtempfindlichkeit auf. Häufig haben die Betroffenen auch das Gefühl, dass sich ein Fremdkörper im Auge befinden würde.

Um eine Verbreitung der Erkrankung zu verhindern, spielt die Hygiene und z.B. das regelmäßige Wechseln von Handtüchern eine entscheidende Rolle. Ebenso sollte vermieden werden, die Augen mit den eigenen Fingern zu berühren, da sich die Keime sehr schnell verbreiten können. Die Symptome einer Bindehautentzündung können häufig durch Hausmittel gelindert werden.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen eine Bindehautentzündung können diese Hausmittel verwendet werden:

  • Quarkauflage
  • Honig
  • Ringelblume

Quarkauflage

Anwendung:
Für die Quarkauflage sollte ein sauberes frisches Tuch verwendet werden, vorzugsweise aus Baumwolle. Zunächst sollte das Tuch in kühlem Wasser gewaschen werden. Anschließend werden der im Kühlschrank zuvor gekühlte Quark in die Mitte des Tuchs gegeben und die Enden zusammengenommen. So kann die Quarkauflage für bis zu einer halben Stunde auf den geschlossenen Augen liegen und diesen Bereich kühlen.

Wirkung:
Die Quarkauflage wirkt bei Bindehautentzündung durch ihre Kälte. Quark kann kalte Temperaturen lange speichern, weswegen er sich für eine Auflage besonders gut eignet. Dadurch können Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Augen reduziert werden.

Was muss man beachten:
Das Tuch für die Anwendung sollte sauber sein, da es sonst zu weiteren Unreinheiten der bereits gereizten Augen kommen kann. Der Quark sollte nicht direkt auf die Haut oder die Augen aufgetragen werden. Bei starken Entzündungen sollte die Auflage bereits nach einer viertel Stunde entfernt werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Durch die kühlende Wirkung kann eine Quarkauflage auch bei anderen Schwellungen und Entzündungen, bei Knieschmerzen, Brustentzündungen oder Milchstau verwendet werden.

Augentrost

Anwendung:
Die Augentrost-Pflanze ist in verschiedenen Formen erhältlich. Als Hausmittel wird sie vor allem in Form eines Tees angewendet. Dafür sollten zwei Teelöffel der Teeblätter mit einem halben Liter kochendem Wasser aufgegossen werden. Der Tee muss wenigstens fünf Minuten ziehen, bevor er verwendet werden kann. Nun können saubere Kompressen eingetunkt werden und entweder als direkte Auflage auf den geschlossenen Augen dienen oder bei der Entfernung von Krusten im Bereich der Augenlider helfen.

Wirkung:
Augentrost hat eine beruhigende Wirkung auf die Strukturen der Augen. Die Pflanze wirkt entzündungshemmend und sorgt dadurch für eine Abnahme der Schwellung, sowie der Reizung und des brennenden Gefühls.

Was muss man beachten:
Die Kompressen für die Anwendung sollten sauber sein, damit die Augen durch das Hausmittel nicht zusätzlich verunreinigt und gereizt werden. Wenn die Kompressen für die Auflage verwendet werden, sollte der Tee davor ausreichend abkühlen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Augentrost kann auch bei anderen Erkrankungen der Augen, wie Gerstenkörnern, hilfreich sein. Auch bei Heuschnupfen und Bauchschmerzen wird die Pflanze häufig verwendet.

Ringelblume

Anwendung:
Die Anwendung der Ringelblume als Hausmittel gegen eine Bindehautentzündung erfolgt meist in Form eines Tees. Dieser wird mit zwei Teelöffeln der Blüten auf einen halben Liter kochendes Wasser zubereitet. Das Gebräu sollte mindestens eine viertel Stunde ziehen, damit sich die Wirkstoffe entfalten können. Anschließend können saubere Kompressen darin eingetunkt und auf die geschlossenen Augen gelegt werden.

Wirkung:
Die Ringelblume wirkt antientzündlich und sorgt dafür für eine Ankurbelung der Regeneration der Augenreizung. Das Immunsystem wird unterstützt und die Rötung, der Juckreiz und die Schwellung der Augen gehen zurück.

Was muss man beachten:
Die verwendeten Kompressen für die Auflage sollten sauber sein, um eine Verunreinigung der Augen zu vermeiden. Die Anwendung kann mehrmals täglich erfolgen. Nach ca. einer viertel Stunde können die Kompressen erneuert werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Die Ringelblume hilft auch bei der Heilung von Wunden, gegen Gelenkschmerzen (beispielsweise im Knie), sowie Pickeln und Entzündungen der Haut (Dermatitis).

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Verwendung von Augentrost und Ringelblume in Form von Kompressen kann mehrmals täglich erfolgen. Dabei sollten die Kompressen nach ca. 10 bis 15 Minuten gewechselt werden, um eine maximale Entfaltung der Wirkstoffe zu garantieren.

Die Quarkauflagen hingegen sollten nur unter Vorbehalt mehrmals an einem Tag angewendet werden. Der Grund hierfür ist, dass der Quark eine trocknende Wirkung auf die Augen haben kann, was zu einer zusätzlichen Reizung führen kann. Eine Anwendung der Quarkauflage sollte daher auch nicht länger als eine halbe Stunde sein.

Weitere Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Hausmittel gegen Augenringe

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Ob die Behandlung der Bindehautentzündung durch Hausmittel allein erfolgen kann, ist von der Ursache der Erkrankung abhängig. In vielen Fällen handelt es sich um durch Viren verursachte Entzündungen. Diese können durch ausreichende Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Hausmitteln abheilen.

Bei bakteriellen Bindehautentzündungen sollte hingegen ein Arzt aufgesucht werden, da eine antibiotische Augensalbe benötigt wird. Bei Unklarheiten über die Erregerart sollte im Zweifel ein Augenarzt konsultiert werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Eine Bindehautentzündung führt zu einer starken Reizung im Bereich des Auges. Die dadurch entstehenden Schmerzen und der Juckreiz treibt die meisten Betroffenen von selbst zu einem Augenarzt. Dieser sollte aber spätestens aufgesucht werden, wenn sich die Symptome nach einigen Tagen nicht bessern.

Auch weitere auftretende Symptome, wie Einschränkungen des Sehvermögens, Blutungen oder starke Schmerzen sollten als Warnzeichen erkannt werden. Bei immer wiederkehrenden Bindehautentzündungen, die auf Hausmittel gut ansprechen, kann der Gang zum Arzt auch später bei anhaltender Nichtbesserung erfolgen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Bei einer Bindehautentzündung stehen verschiedene alternative Therapiemethoden zur Verfügung.

Hierzu gehört beispielsweise die Akupunkt-Massage nach dem Konzept von Penzel. Sie ist ähnlich aufgebaut, wie die klassische Akupunktur, allerdings werden keine Nadeln angewendet. Stattdessen werden gezielte Punkte im Körper massiert, um den Energiefluss zu fördern. Dadurch kann das Immunsystem gestärkt werden, um wiederkehrenden Bindehautentzündungen entgegen zu wirken.

Auch die Ernährung kann bei häufig auftretenden Entzündungen der Bindehäute angepasst werden. Zu den Lebensmitteln, die gemieden werden sollten, gehören Schweinefleisch, Kaffee und Alkohol. Stattdessen sollte der Fokus auf den Verzehr von Nahrungsmitteln gelegt werden, die viele Antioxidantien, sowie Vitamin A und C enthalten. Hierzu gehören beispielsweise Karotten, Orangen, Erdbeeren und Brokkoli.

Aus dem Bereich der orthomolekularen Medizin wird entsprechende auch die ausreichende Einnahme von Vitaminen und Zusatzelementen empfohlen. Hierzu gehören neben Vitamin A und C auch Vitamin E, sowie die Mineralien Zink und Selen.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Das homöopathische Mittel Aconitum, das auch bei Erkältungen und Angstzuständen zum Einsatz kommt, reduziert die Schmerzen im Bereich der Augen, sowie die Rötung und Schwellung. Es kann in Form von Globuli mit der Potenz D6 über den Tag verteilt mehrmals eingenommen werden.

Das bekannte Homöopathikum Arnica, das häufig bei Verletzungen, Nasenbluten und Muskelzerrungen eingesetzt wird, kann ebenfalls bei einer Bindehautentzündung hilfreich sein. Es enthält verschiedene ätherische Öle, die hemmend auf die Entzündungsprozesse wirken und zusätzlich die Regeneration des Gewebes ankurbeln. Für die Dosierung werden die Potenzen D6 und D12 empfohlen.

Ledum ist ein homöopathisches Mittel, das bei Bindehautentzündungen, sowie Insektenstichen oder Quetschungen hilfreich wirken kann. Es reduziert die Schmerzen der Augen und wirkt reinigend, wodurch die Keime reduziert werden kann. Auch hierfür eignen sich bei der selbstständigen Einnahme die Potenzen D6 und D12 zu mehrmals täglicher Einnahme von drei Globuli.

Des Weiteren eignen sich die homöopathischen Mittel Hepar sulfuris, Euphrasia, Staphisagria und Symphytum.

Lesen Sie dazu den gesonderten Artikel: Homöopathie bei einer Bindehautentzündung

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