Homöopathie bei einer Bindehautentzündung

Eine Bindehautentzündung kann in jedem Lebensalter auftreten und wird besonders häufig bei Kindern gesehen. Sie wird auch als Konjunktivitis bezeichnet und kann entweder infektiös sein oder durch Medikamente oder Allergien verursacht werden. Am häufigsten wird die Bindehautentzündung durch Viren verursacht. Zu den Symptomen gehören gerötete, juckende Augen, die empfindlicher auf Licht reagieren. Auch das sogenannte Fremdkörpergefühl im Auge kommt häufig als Symptom mit dazu.

Es ist sehr wichtig, dass bei einer Bindehautentzündung hygienische Maßnahmen eingehalten werden. Auch sollte ein Reiben der Augen vermieden werden, um die Erreger nicht weiter zu verbreiten. Bei einer Bindehautentzündung können verschiedene Homöopathika eingesetzt werden.

Diese Homöopathika werden verwendet

Bei einer Bindehautentzündung können folgende Homöopathika hilfreich sein:

  • Aconitum
  • Argentum nitricum
  • Arnica
  • Arsenicum album
  • Euphrasia
  • Hepar sulfuris
  • Ledum
  • Ruta

Aconitum

Wann kommt es zum Einsatz:
Aconitum kann sehr vielseitig eingesetzt werden, unter anderem bei Erkältungen, Schlaflosigkeit und Angstzuständen. Auch bei verschiedenen Augenentzündungen kann es hilfreich sein.

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt schmerzlindernd und kann die Entzündungssymptome, wie Rötungen oder Schwellungen, reduzieren.

Dosierung:
Die Globuli können bei einer akuten Bindehautentzündung mehrmals am Tag mit der Potenz D6 eingenommen werden.

Argentum nitricum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel kann bei Prüfungsangst, Hals- und Kopfschmerzen, sowie bei Störungen der Verdauung und Bindehautentzündungen eingesetzt werden.

Wirkung:
Argentum nitricum wirkt desinfizierend und befreit die Augen von Keimen und anderen Unreinheiten.

Dosierung:
Je nach Ausprägung der Symptome kann das Homöopathikum in den Potenzen D6 oder D12 zweimal pro Tag mit drei Globuli angewendet werden.

Arnica

Wann kommt es zum Einsatz:
Arnica kommt unter anderem bei Verletzungen, Blutergüssen, Nasenbluten und Muskelzerrungen zum Einsatz. Auch bei Zahnschmerzen und Bindehautentzündungen kann es helfen.

Wirkung:
In Arnica sind ätherische Öle enthalten, die antientzündlich wirken. Außerdem fördern sie die Wundheilung und wirken regenerierend.

Dosierung:
Bei der Entscheidung für die Anwendung von Arnica sollte diese relativ zeitnah erfolgen. Hierfür geeignet sind die Potenzen D6 oder D12 mehrmals täglich.

Arsenicum album

Wann kommt es zum Einsatz:
Arsenicum album kommt häufig bei Störungen der Verdauung und Lebensmittelvergiftungen zum Einsatz. Auch bei Halsschmerzen, Asthma und Bindehautentzündungen wird es eingesetzt.

Wirkung:
Die Wirkung von Arsenicum album besteht in der Hemmung der Entzündungsreaktionen im Bereich der Augen.

Dosierung:
Die Dosierung sollte mit großer Vorsicht erfolgen, empfohlen wird die Potenz D12 zweimal pro Tag für einen kurzen Zeitraum.

Euphrasia

Wann kommt es zum Einsatz:
Besonders bei Augenerkrankungen, wie einem Lidödem und einer Bindehautentzündung, aber auch bei Gicht und Rheuma kommt Euphrasia zum Einsatz.

Wirkung:
Euphrasia wirkt besonders gut bei den empfindlichen Strukturen des Auges. Es reduziert die Schmerzen, hemmt Entzündungsprozesse und wirkt reinigend und desinfizierend.

Dosierung:
Für die lokale Anwendung wird empfohlen, Euphrasia als Augensalbe einmal pro Tag anzuwenden.

Hepar sulfuris

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel kommt unter anderem bei Asthma, Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündungen, sowie Akne, Abszessen und Bindehautentzündungen zum Einsatz.

Wirkung:
Hepar sulfuris ist eine Mischung aus den Elementen Schwefel und Calcium, die bei Entzündungsprozessen lindernd wirken.

Dosierung:
Bei einer Bindehautentzündung sind die Potenzen D6 oder D12 mehrmals täglich mit zwei bis drei Globuli ausreichend.

Ledum

Wann kommt es zum Einsatz:
Besonders bei Stichen durch Insekten, Tierbissen, sowie Wunden und Quetschungen kommt Ledum zum Einsatz. Auch bei Gicht, Rheuma und Bindehautentzündungen kann es helfend wirken.

Wirkung:
Ledum wirkt schmerzlindernd und reinigend. Dadurch können Keime und Verunreinigen der Augen reduziert werden.

Dosierung:
Für die selbstständige Anwendung werden drei Globuli mehrmals pro Tag mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Ruta

Wann kommt es zum Einsatz:
Ruta kann bei Rückenschmerzen, Prellungen, sowie nach Operationen zum Einsatz kommen. Auch bei Bindehautentzündungen und Zahnverletzungen kann es eingesetzt werden.

Wirkung:
Ruta beinhaltet verschiedenen ätherische Öle, sowie weitere Stoffe, die beruhigend auf die Augen wirken. Sie mindern den Juckreiz und reduzieren die Schmerzen.

Dosierung:
Für die Dosierung der Globuli wird die Potenz D12 dreimal täglich empfohlen. Alternativ gibt es auch Salben oder Tropfen.

Sepia

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel kommt bei Erkältungen, Kopfschmerzen, Bindehautentzündungen und Menstruationsbeschwerden zum Einsatz. Auch bei Störungen der Verdauung, wie Erbrechen oder Verstopfung kann es helfend wirken.

Wirkung:
Sepia wirkt reduzierend bei Schmerzen und beruhigt das Immunsystem bei Überempfindlichkeitsreaktionen.

Dosierung:
Für die eigenständige Anwendung werden die Potenzen D6 und D12 mit drei Globuli dreimal pro Tag empfohlen.

Staphisagria

Wann kommt es zum Einsatz:
Staphisagria kann bei Gerstenkörnern und Bindehautentzündungen, sowie bei Harnwegsinfekten, Migräne, Insektenstichen und Menstruationsbeschwerden zum Einsatz kommen.

Wirkung:
Staphisagria lindert bestehenden Juckreiz durch die Reduzierung der Wirkstoffe des Immunsystems, die zu diesen Symptomen führen.

Dosierung:
Das homöopathische Mittel kann mit den Potenzen D6 und D12 mehrmals täglich in Form von drei Globuli eingenommen werden.

Symphytum

Wann kommt es zum Einsatz:
Symphytum kann bei Verletzungen der Knochen, Blutergüssen und blauen Flecken, sowie Prellungen, Bänderrissen und Bindehautentzündungen zum Einsatz kommen.

Wirkung:
Symphytum enthält verschiedene Mineralien, wie Kalzium, Phosphor und Magnesium, wodurch verschiedene Stoffwechselprozesse im Bereich der Augen angekurbelt werden. Dadurch wird die Regeneration des Gewebes gefördert.

Dosierung:
Das Homöopathikum kann in Form von drei Globuli mehrmals täglich mit den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

WALA® Chelidonium comp. Augentropfen

Wirkstoffe:
Die WALA® Chelidonium comp. Augentropfen ist eine Mischung der Wirkstoffe Chelidonium majus (Schöllkraut) und Terebinthina laricina (Lärchenharz).

Wirkung:
Die Augentropfen wirken feuchtigkeitsspendend und unterstützen die Produktion von Tränenflüssigkeit. Dadurch werden die Augen gereinigt und der Juckreiz gelindert.

Dosierung:
Für die Dosierung wird empfohlen, die Augentropfen zwei oder dreimal pro Woche mit einem Tropfen anzuwenden.

WALA® Quarz comp. Augentropfen

Wirkstoffe:
In den WALA® Quarz comp. Augentropfen sind die Wirkstoffe

  • Echinacea pallida (Sonnenhut)
  • Argentum metallicum (Silber)
  • Quarz, Atropa belladonna (Tollkirsche)
  • Rosenblütenöl

Wirkung:
Die Augentropfen wirken hemmend auf Entzündungsprozesse, wodurch Schmerzen reduziert und das Immunsystem unterstützt werden.

Dosierung:
Die Augentropfen können, je nach Beschwerden, mehrmals täglich mit einem Tropfen angewendet werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Dauer und Häufigkeit der Einnahme der Homöopathika hängt zum einen von der Intensität der Symptome und zum anderen von der Art des homöopathischen Mittels ab. Die Dosierung sollte stets angepasst an die Symptome erfolgen und bei einer Besserung dieser entsprechend reduziert werden.

Bei dem Homöopathikum Arnica sollte die Einnahme zeitnah nach Beginn der Symptome erfolgen und zwei Wochen nicht überschreiten. Die meisten homöopathischen Mittel können mehrmals täglich eingenommen werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Ob die Bindehautentzündung nur mit Homöopathie behandelt werden kann oder diese eher unterstützend wirken sollte, ist von der Ursache der Erkrankung, sowie der Ausprägung der Symptome abhängig.

  • Wenn es sich um eine bakterielle Entzündung handelt, sollte diese zeitnah durch Antibiotika behandelt werden.
  • Bei den häufiger vorkommenden viralen Entzündungen ist dies hingegen nicht notwendig. Auch die Stärke der Symptome ist für die Art der Behandlung von Bedeutung.
  • Sollte keine Besserung durch die alleinige Verwendung der Homöopathika innerhalb von ein paar Tagen eintreten, sollte eine andere Behandlung angestrebt werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Bei einer Bindehautentzündung, die durch Bakterien verursacht wurde, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Hinweise hierfür können starke Schmerzen, das Auftreten von Eiter, sowie erfolglose Behandlungsversuche mit nichtantibiotischen Medikamenten sein.

Auch bei anderen Symptomen, wie zum Beispiel eine Beeinträchtigung des Sehvermögens, starke Schwellungen oder eine schnelle Zunahme der Symptome, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Wiederkehrende Bindehautentzündungen sollte ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.

Weiter alternative Therapieformen

Eine weitere alternative Therapieform ist die Urtinktur in Form von Frischpflanzentropfen. Hierbei kann zweimal pro Tag, bevorzugt morgens und abends ein Augenbad für wenige Minuten genommen werden. Dafür empfiehlt sich eine Mischung aus den Kräutern Augentrost, Fenchel und Kamille. Die Kräuter sollten im selben Verhältnis zueinander gemischt werden. Insgesamt wird ein Teelöffel für eine Tasse heißes Wasser benötigt. Das Ganze wird durch etwas Meersalz ergänzt und nach entsprechend reduzierter Temperatur gefiltert.

Auch verschiedene Schüssler-Salze können bei Bindehautentzündungen zum Einsatz kommen. Hier wird die Art des Schüssler-Salzes abhängig von dem im Vordergrund stehenden Symptom ausgewählt.

  • Besteht eine starke Rötung der Augen ohne den Ausfluss von Flüssigkeiten, wird Ferrum phosphoricum empfohlen.
  • Bei Entzündungen und weißem Ausfluss eignet sich Kalium chloratum besser.
  • Bestehen Symptome der Entzündung mit einem Ausfluss, der den Tränen ähnelt, kann Natrium chloratum eingesetzt werden.
  • Entzündungssymptome mit Eiter sprechen hingegen besser auf Natrium phosphoricum an.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Gegen eine Bindehautentzündung können verschiedene Hausmittel helfen, die meist in Form von Auflagen auf die geschlossenen Augen gelegt werden.

Eine Quarkauflage wirkt vor allem gut bei auftretenden Schwellungen und beruhigt die gereizte Region. Der Quark kann Kälte besonders gut und lange speichern, weswegen er sich sehr gut hierfür eignet. Dafür sollte ein sauberes Tuch in kaltes Wasser getunkt und mit Quark gefüllt als Beutel auf die Augen gelegt werden. Die Anwendung sollte nicht länger als eine halbe Stunde erfolgen, damit die Augen ausreichend befeuchtet bleiben.

Auch die Auflage von Kompressen, die zuvor in Tee getunkt wurden, können gegen eine Bindehautentzündung helfen. Hierfür eignen sich vor allem Tee der Pflanzen Augentrost und Ringelblume. Bei Augentrost sollte der Tee mindestens fünf Minuten ziehen, bei der Ringelblume eine viertel Stunde. Anschließend können saubere Kompressen eingetunkt und auf die geschlossenen Augen gelegt werden. Dadurch können bestehende Schmerzen an den Augen, sowie Juckreiz und Schwellungen gelindert werden.

Lesen Sie für weitere Informationen den gesonderten Artikel: Hausmittel gegen eine Bindehautentzündung

Empfehlungen aus der Redaktion

  • Homöopathie bei Augenringe
  • Homöopathie bei brennenden Augen
  • Homöopathie bei einem Gerstenkorn
  • Homöopathie bei Herpes
  • Homöopathie bei  einer Pollenallergie