Hausmittel gegen Gelenkschmerzen

Gelenkschmerzen können prinzipiell überall am Körper auftreten, besonders typisch sind sie an den Knien, den Händen und der Hüfte. Dadurch entsteht für die Betroffenen oft eine große Belastung, da es zu einer starken Einschränkung der Beweglichkeit und damit auch im Alltag kommen kann.

Die Ursachen für Gelenkschmerzen sind sehr vielseitig. Dazu zählen Verletzungen, entzündliche Gelenkerkrankungen, wie die rheumatoide Arthritis, und degenerative Gelenkerkrankungen, die durch Verschleiß des Gelenks, wie zum Beispiel bei der Arthrose entstehen. Auch Entzündungen oder Medikamente können Auslöser von Gelenkschmerzen sein. Gegen die akut auftretenden Schmerzen gibt es verschiedene Hausmittel, die lindernd bei den Beschwerden wirken können.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen Gelenkschmerzen können folgende Hausmittel zur Anwendung kommen:

  • Pfefferminzöl
  • Rosmarinöl
  • Eukalyptusöl
  • Kurkuma
  • Senf
  • Heilerde-Wickel
  • Arnikablüten
  • Kühle Quarkauflage
  • Kohlwickel

Pfefferminzöl

Anwendung:
Pfefferminzöl kann in einer Drogerie oder Apotheke erworben werden. Alternativ kann es mit frischen Pfefferminzblättern selber hergestellt werden.

Wirkung:
Die Pfefferminze wirkt lokal schmerzlindernd im Bereich des Gelenks, da sie zu einer Aktivierung von bestimmten Rezeptoren führt. Diese wiederum stoppen die Leitung der Schmerzsignale.

Was muss man beachten:
Das Öl sollte am besten lokal im Bereich des Gelenks einmassiert werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Spannungskopfschmerzen kann Pfefferminzöl angewendet werden.

Rosmarinöl

Anwendung:
Rosmarinöl kann in der Apotheke oder Drogerie erworben werden. Auch in manchen Feinkostläden wird Rosmarinöl verkauft.

Wirkung:
Rosmarin besitzt eine fördernde Wirkung auf den Blutfluss, wodurch es zur Entspannung der umliegenden Muskulatur kommt. Außerdem wird dadurch die Abheilung von Entzündungen gefördert.

Was muss man beachten:
Das Rosmarinöl sollte mehrmals täglich im Bereich des Gelenks einmassiert werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Rosmarinöl kann auch bei Bluthochdruck zur Anwendung kommen.

Eukalyptusöl

Anwendung:
Eukalyptusöl kann in einigen Drogerien und in der Apotheke erworben werden.

Wirkung:
In Eukalyptus sind zahlreiche Wirkstoffe enthalten, die hemmend auf Entzündungsprozesse wirken.

Was muss man beachten:
Für eine ausreichende Wirkung sollte das Öl mehrmals täglich einmassiert werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Eukalyptusöl kann auch bei Erkrankungen der Bronchien angewendet werden.

Kurkuma

Anwendung:
Zur Anwendung von Kurkuma bei Gelenkschmerzen wird ein Teelöffel des Gewürzpulvers mit Honig und warmer Milch vermischt. Das Gemisch sollte wenigstens einmal pro Tag getrunken werden.

Wirkung:
Die Wirkung von Kurkuma beruht auf dem Inhaltsstoff Curcumin. Dieser besitzt antientzündliche Eigenschaften und wirkt schmerzlindernd.

Was muss man beachten:
Damit sich das Gewürz gut verteilt, sollte die Milch vor dem Vermischen ausreichend erwärmt sein.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kurkuma kann auch bei Diabetes Mellitus, also der Zuckerkrankheit zum Einsatz kommen.

Senf

Anwendung:
Senf kann bei Gelenkschmerzen in Form von einer Kompresse zur Anwendung kommen. Hierfür wird etwas Senfmehl mit Wasser angerührt und danach in einem Tuch eingewickelt auf das Gelenk gelegt.

Wirkung:
Senf wirkt regenerierend auf schmerzende und gereizte Gelenke, da er den Blutfluss im Gelenkbereich fördert. Dies führt zu einer Regulierung der Entzündungsreaktion und fördert die Heilung.

Was muss man beachten:
Die Senfkompresse sollte nie mehr als fünf Minuten auf dem Gelenk belassen werden. Die Anwendung sollte nur zweimal pro Tag erfolgen und nicht länger als fünfe Tage andauern.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Senfwickel können auch bei Migräne zur Anwendung kommen.

Heilerde-Wickel

Anwendung:
Für einen Heilerde-Wickel kann Heilerdenpulver in einer Apotheke erworben werden. Dieses sollte dann entsprechend der Packungsbeilage mit Wasser angerührt und in einem Tuch eingewickelt aufgetragen werden.

Wirkung:
Ein Heilerde-Wickel unterstützt die Heilung des Gelenks und führt zusätzlich zu einer Förderung des Blutflusses. Dadurch kommt es zur Aktivierung der umliegenden Muskulatur.

Was muss man beachten:
Der Heilerde-Wickel kann auf dem Gelenk verweilen, bis die Paste eintrocknet.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Mandelentzündungen kann ein Heilerde-Wickel eingesetzt werden.

Arnikablüten

Anwendung:
Arnikablüten können in verschiedenen Formen zur Anwendung kommen. Bei Gelenkschmerzen empfiehlt sich vor allem das Auftragen einer Arnikasalbe.

Wirkung:
Die Arnikablüten wirken entzündungshemmend. Sie sorgen für das Abschwellen der entzündeten Gelenke und führen gleichzeitig zu einer Regulierung des Immunsystems.

Was muss man beachten:
Alternativ können Arnikablüten auch zu einem Tee verarbeitet werden. Dieser sollte mehrmals täglich getrunken werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Arnika kann auch bei Heiserkeit oder bei Muskelschmerzen eingesetzt werden.

Kühle Quarkauflage

Anwendung:
Für eine kühle Quarkauflage wird am besten ein Baumwolltuch verwendet. In dieses werden ein paar Esslöffel kühler Quark gegeben, zugedeckt und um das Gelenk gewickelt.

Wirkung:
Der Quark ist in der Lage die Kälte besonders lange zu speichern, wodurch das überwärmte Gelenk ausreichend Zeit bekommt, um etwas abzukühlen.

Was muss man beachten:
Für eine zusätzliche Speicherung der Kälte kann um die Quarkauflage ein Handtuch gewickelt werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Eine kühle Quarkauflage kann auch bei Sonnenbränden zum Einsatz kommen.

Kohlwickel

Anwendung:
Zur Anwendung eines Kohlwickels werden auf den Bereich des schmerzenden Gelenks Kohlblätter gelegt und anschließend mit einer Binde festgewickelt.

Wirkung:
Dem alten Hausmittel Kohlwickel konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass es zur Reduzierung von Schmerzen führt und zusätzlich das Gelenk wieder beweglicher macht.

Was muss man beachten:
Besonders gut eignen sich Wirsingblätter.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Milchstau kann ein Kohlwickel zur Anwendung kommen.

Gelenkschmerzen in den Fingern

Gelenkschmerzen in den Fingern können für die Betroffenen sehr unangenehm sein. Die Finger sind häufig von Entzündungen oder lokale Reizungen betroffen, da sie als Gelenke tägliche beansprucht werden. Dementsprechend sollte bei akuten Gelenkschmerzen in den Fingern auf eine Schonung der Hände geachtet werden.

Ein wichtiger Punkt bei Gelenkschmerzen in den Fingern ist außerdem die rheumatoide Arthritis, im Volksmund auch als Rheuma bekannt. Diese Erkrankung beginnt häufig im Bereich der Finger und kann dort zu spezifischen Verformungen und Schwellungen führen. Bei Unklarheiten sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Lesen Sie auch die Artikel:

Gelenkschmerzen im Knie

Auch im Knie kommt es sehr häufig zu Gelenkschmerzen. Hierbei spielen falsche Belastungen der Kniegelenke, sowie eine übermäßige Beanspruchung der Knie eine wichtige Rolle. Dabei können sowohl exzessiver Sport, als auch Übergewicht begünstigende Faktoren für Gelenkschmerzen im Knie darstellen.

Wichtig ist auch hier beim Auftreten der Schmerzen eine Schonung des Gelenks. Besonders im Alter weisen Schmerzen im Knie häufig auf eine beginnende Arthrose des Gelenks hin. Dabei kommt es zu einem Verschleiß der Strukturen im Kniegelenk. Dies sollte ärztlich abgeklärt werden.

Lesen Sie dazu auch den Artikel: Hausmittel gegen eine Arthrose im Knie

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Hausmittel sind zum größten Teil unbedenklich über einen längeren Zeitraum zur Anwendung möglich.

  • Zu beachten ist, dass die Senfkompressen nur für jeweils drei Minuten im Bereich des Knies belassen werden sollten. Hier sollte die Anwendung nicht länger als fünf Tage erfolgen.
  • Lokale Öle zur Massage können unbedenklich über einen längeren Zeitraum angewendet werden, wenn es keine Anzeichen für allergische Reaktionen gibt.
  • Auch die Wickel mit Heilerde, Arnikablüten, Kohl oder Quark können mehrmals täglich für mehrere Tage angewendet werden.

Was gilt es zu vermeiden?

Bei Gelenkschmerzen hilft initial eine Schonung des Gelenks. Eine übermäßige Belastung sollte sowohl bei Gelenkschmerzen, als auch generell vermieden werden. Die Belastung führt zu einer Reizung der Strukturen innerhalb des Gelenks, wodurch Entzündungen entstehen. Dabei spielen sowohl ein zu hohes Gewicht, als auch exzessiver Sport eine Rolle.

Bei Letzterem sollte stets auf eine gelenkschonende Ausführung von Bewegungen geachtet werden, um Fehlbelastungen zu vermeiden. Eine gesunde Mischung aus ausgewogener Ernährung und regelmäßigem Sport wird empfohlen.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Ob Gelenkschmerzen nur mit Hausmitteln behandelt werden können ist von der Art und Dauer der Beschwerden abhängig. Bei erstmalig auftretenden Schmerzen im Bereich eines Gelenks können diese zunächst nur mit Hausmitteln behandelt werden.

Bei einer ausbleibenden Besserung nach mehreren Tagen sollten zusätzlich Schmerzmittel zum Einsatz kommen, sowie eine ärztliche Abklärung erfolgen. Hierbei gilt es, verschiedene Erkrankungen abzuklären. Dabei können die Hausmittel stets weiterhin unterstützend zur Anwendung kommen.

Wann muss ich zum Arzt?

Nicht bei jedem Auftreten von Gelenkschmerzen muss ein Arzt aufgesucht werden. Es gilt vielmehr zu erkennen, wann es sich bei Beschwerden im Gelenk um potentiell ernstzunehmende Erkrankungen handelt und wann nicht.

Hinweise können beispielsweise eine deutliche Einschränkung in der Bewegung des Gelenks, sowie das Bestehen der Beschwerden über einen längeren Zeitraum sein.
Auch bei gleichzeitigem Auftreten weiterer Symptome, wie Fieber, Abgeschlagenheit oder anderen Schmerzen, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Eine mögliches alternatives Therapieverfahren bei Gelenkschmerzen ist die Blutegeltherapie. Diese wird vor allem bei chronischen, also langjährigen, Gelenkschmerzen bei Arthrose angewendet. Dabei werden Blutegel im Bereich des schmerzenden Gelenks auf die Haut gesetzt und dort für eine Weile belassen. Die Wirkung dieser Therapie beruht auf verschiedenen Stoffen, die sich im Speichel der Blutegel befinden. Hierzu gehören schmerzlindernde Wirkstoffe, sowie Inhaltsstoffe, die zu einer Erweiterung der Gefäße führen. Dadurch kann die Durchblutung im Gelenk verbessert werden.

Auch aus dem Bereich der Orthomolekularmedizin kann eine alternative Therapie bei Gelenkschmerzen erfolgen. Hierbei steht im Vordergrund, dass Fleischprodukte, sowie andere Tierprodukte, wie beispielsweise Eier, die Entstehung von Entzündungen fördern. Außerdem kann das Immunsystem durch einen übermäßigen Konsum an Ballaststoffen gestärkt werden, da so die natürliche Darmflora moduliert wird. Auch ausreichend Vitamine und Mineralien, sowie Omega-3-Fettsäuren, spielen für die Immunabwehr des Körpers eine wichtige Rolle.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Es gibt zahlreichen Homöopathika, die bei Gelenkschmerzen helfen können.

Hierzu gehört beispielsweise Bellis perennis, welches besonders gut bei Beschwerden des Bewegungsapparates wirkt. Daher wird es außer bei Gelenkschmerzen auch bei Muskelzerrungen, Verletzungen und Quetschungen eingesetzt. Es sorgt für eine Reduzierung von Schmerzen und fördert die Regeneration der geschädigten Strukturen. Für die Einnahme werden die Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Das homöopathische Präparat Aristolochia kann bei Gelenkschmerzen, sowie Durchfällen oder Hautausschlägen angewendet werden. Es kommt auch bei Menstruations- oder Wechseljahrsbeschwerden zum Einsatz. Aristolochia wird aus einer Krautpflanze hergestellt und ist reich an Vitamin C. Die Wirkung beruht daher auf der Unterstützung verschiedener Vorgänge des körpereigenen Stoffwechsels. Das Präparat kann dreimal täglich mit fünf Globuli angewendet werden.

Das Homöopathikum Calcium arsenicosum besitzt ein ebenfalls auf Bewegungsbeschwerden ausgerichtetes Einsatzgebiet. Daher wird es neben Gelenkschmerzen vor allem bei Knochenentzündungen angewendet. Es sorgt für eine Reduktion von Schmerzen und Schwellungen und wird mit der Anwendung in den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Lesen Sie dazu den gesonderten Artikel: Homöopathie bei Gelenkschmerzen

Empfehlungen aus der Redaktion