Hausmittel gegen Fieber

Normalerweise liegt die Temperatur des Körpers zwischen 36,3°C und 37,4°C. Kommt es zu einer Erhöhung auf über 38°C bei Erwachsenen, wird dies als Fieber bezeichnet. Diese Werte variieren je nach Alter, bei Kindern liegt die Grenze erst bei 38,5°C.

Fieber ist eine Reaktion des Körpers, die auf eine Entzündung, beispielsweise im Rahmen eines Infektes oder auch einer Autoimmunerkrankung, entsteht. Es kann als eine Art Signal verstanden werden, dass die Immunabwehr aktiv ist und arbeitet. Klassischerweise tritt Fieber bei einem grippalen Infekt auf. Es geht oft mit vermehrtem Schwitzen und Schüttelfrost einher.

Beim Bestehen des Fiebers über drei Tage sollte stets ein Arzt aufgesucht werden. Zuvor kann jedoch eine Behandlung des Fiebers mit Hausmitteln versucht werden.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen Fieber können diese Hausmittel verwendet werden:

  • Zwiebeln
  • Wadenwickel oder Eisstrümpfe
  • Absteigendes Vollbad
  • Apfelessig trinken
  • Ingwer
  • Tee
  • Knoblauch
  • Honig

Zwiebeln

Anwendung
Zwiebeln können auf verschiedene Weisen verarbeitet werden, um bei Fieber zu wirken. Eine beliebte Methode sind die Zwiebelsocken, bei denen Zwiebelschalen in Socken gegeben werden, die dann über Nacht getragen werden.

Wirkung
Zwiebeln besitzen antimikrobielle Effekte. Sie wirken Bakterien und anderen Erregern entgegen und können dadurch auch damit einhergehendes Fieber senken.

Was muss man beachten
Bei einer mehrtägigen Anwendung sollten stets frische Zwiebeln verwendet werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Zwiebeln können ebenfalls bei Verbrennung eingesetzt werden.

Wadenwickel/Eisstrümpfe

Anwendung
Für das Herstellen von Wadenwickeln oder Eisstrümpfen wird ein Handtuch in kaltes Wasser getaucht und anschließend gut ausgewrungen. Das Handtuch wird um die Waden gewickelt und optimalerweise mit einem weiteren Handtuch oder einer Decke umhüllt

Wirkung
Das kalte Handtuch sorgt für eine Reduktion der Körpertemperatur, da es dem Körper Hitze entzieht.

Was muss man beachten
Die Anwendung von Wadenwickeln oder Eisstrümpfen sollte nicht bei Schüttelfrost oder anderen Zeichen eines Kältegefühls des Körpers erfolgen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Wadenwickel können auch in erwärmter Form bei Bauchschmerzen angewendet werden.

Absteigendes Vollbad

Anwendung:
Für ein absteigendes Vollbad sollte man sich in eine mit warmem Wasser gefüllte Badewanne setzen. Dann wird schrittweise kaltes Wasser in die Wanne eingelassen bis die Temperatur bei etwa 25“C liegt. Eine viertel Stunde später sollte Wanne wieder verlassen werden.

Wirkung:
Das absteigende Vollbad ist ein effektives Mittel, um die Körpertemperatur kontrolliert zu senken.

Was muss man beachten:
Nach dem absteigenden Vollbad sollte auf ein gründliches Abtrocknen und ausreichend Wärme geachtet werden, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Vollbäder können mit jeweils angepassten Temperaturen auch bei Erkältungen oder Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden.

Apfelessig trinken

Anwendung:
Apfelessig kann bis zu dreimal pro Tag getrunken werden. Dafür sollten ein bis zwei Esslöffel mit Wasser vermischt werden. Für die geschmackliche Abrundung kann Honig zur Anwendung kommen.

Wirkung:
Apfelessig besitzt viele antientzündliche Wirkstoffe, die bei Entzündungsreaktionen des Körpers mit einhergehendem Fieber lindernd wirken.

Was muss man beachten:
Apfelessig eignet sich ebenfalls für die Anwendung in Form von einem Vollbad.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Apfelessig kann bei verschiedenen Entzündungen, beispielsweise bei Mandelentzündungen, angewendet werden.

Ingwer

Anwendung:
Ingwer kann in Form von Ingwertee mehrmals täglich getrunken werden. Hierfür eignet sich am besten frische Ingwerwurzel, die in kleinen Stücken mit heißem Wasser aufgegossen wird.

Wirkung:
Ingwer besitzt viele Inhaltsstoffe, die hemmend auf Entzündungsprozesse des Körpers und den damit einhergehenden Symptomen, wirken.

Was muss man beachten:
Ingwerwurzel kann auch beim Kochen verwendet werden. Alternativ kann fertiger Ingwertee in der Drogerie erworben werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Ingwer hilft auch bei Erkältungen oder Husten und Halsschmerzen.

Tee

Anwendung:
Es gibt zahlreiche Teesorten, die bei Fieber zur Anwendung kommen können. Besonders gut eignen sich Pfefferminze, Linden- oder Holunderblüten, sowie Fenchel oder Hagebutten.

Wirkung:
Tee wirkt durch die Zufuhr von Wasser dem Fieber begleitenden Flüssigkeitsverlust entgegen. Gleichzeitig besitzen die verschiedenen Zusatzstoffe der jeweiligen Teeart antientzündliche Wirkungen.

Was muss man beachten:
Tee kann mehrmals am Tag getrunken werden, da das ausreichende Trinken bei Fieber sehr wichtig ist.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Halsschmerzen oder Grippe kann Tee eingesetzt werden.

Knoblauch

Anwendung:
Knoblauch kann entweder in roher Form gegessen werden oder beim Kochen zur Anwendung kommen.

Wirkung:
In Knoblauch sind viele Stoffe enthalten, die hemmend auf Entzündungsprozesse des Körpers wirken und dadurch auch zur Senkung von Fieber beitragen können.

Was muss man beachten:
Bei der Anwendung von Knoblauch sollte darauf geachtet werden, dass dieser möglichst frisch ist.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Knoblauch kann auch bei Ohrenschmerzen helfen.

Honig

Anwendung:
Honig kann zum als Aufstrich auf Brot gegessen werden oder beispielsweise in den Tee zugefügt werden. Hierbei wird ein Esslöffel Honig pro Tasse Tee empfohlen.

Wirkung:
In Honig sind verschiedene Wirkstoffe enthalten, die regulierend auf die Immunabwehr des Körpers wirken und gleichzeitig die Bekämpfung von möglichen Erregern unterstützen.

Was muss man beachten:
Eine übermäßige Anwendung von Honig sollte wegen des hohen Zuckergehalts und der damit einhergehenden Belastung für die Zähne vermieden werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Honig wird gerne auch bei Halsschmerzen eingesetzt.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Häufigkeit und Länge der Anwendung der Hausmittel ist von der Ausprägung und Art des Fiebers abhängig. Generell ist zu empfehlen, dass die Hausmittel möglichst konsequent eingesetzt werden, um das Fieber frühzeitig effektiv zu bekämpfen. Entscheidend ist hierbei auch immer, auf ausreichend Schonung und Flüssigkeitsaufnahme zu achten.

Auch bei einer anderen Behandlung oder beispielsweise der Verwendung von Paracetamol können die Hausmittel weiter angewendet werden. Beim Abklingen des Fieber kann die Häufigkeit der Anwendung entsprechend angepasst werden.

Fieber senken bei Kindern

Fieber bei Kindern sollte gut betreut und rechtzeitig ernst genommen werden. Kinder sind anfälliger für verschiedene Infektionserkrankungen, die häufig mit Fieber einhergehen. Tritt Fieber bei Kindern auf, sollte mindestens dreimal pro Tag die Temperatur gemessen werden, um den Verlauf und einen möglichen Anstieg des Fiebers zu kennen. Bei Kindern wird Fieber als ein Anstieg der Temperatur auf über 38,5°C definiert, bei Säuglingen unter drei Monaten, sind es 38°C.

Um das Fieber bei Kindern zu senken, sollte die Regulation der Temperatur unterstützt werden. Hierfür eignet sich zum einen leichte Kleidung, bevorzugt aus Baumwolle, und zum anderen der Einsatz von Wadenwickeln. Dabei sollte auf eine körper- bzw. lauwarme Temperatur des getränkten Wassers geachtet werden, um zusätzliches Schwitzen oder Frösteln zu vermeiden.

Sehr wichtig ist außerdem, dass das Kind ausreichend trinkt, da Fieber mit einem Verlust an Flüssigkeit einhergeht. Auch ausreichend Bettruhe sollte gewährleistet sein, um dem Körper genügend Erholung zu verschaffen. Das Essen sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden, hier eignen sich bevorzugt leichte Speisen, wie beispielsweise Suppe oder Kartoffeln und Karotten, um die Verdauung des Kindes zu schonen.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Beim Auftreten von Fieber kann zunächst eine Behandlung mit Hausmitteln als alleinige Therapie versucht werden. Dabei ist wichtig, dass die Hausmittel konsequent eingesetzt werden und zusätzlich auf weitere Fiebersenkende Maßnahmen geachtet wird. Hierzu gehören vor allem Bettruhe, sowie das ausreichende Trinken von Wasser.

Sollte das Fieber jedoch nach drei Tagen noch nicht besser oder gar schlimmer werden, ist das zeitnahe Aufsuchen eines Arztes wichtig. Hierbei sollte entsprechend eine Anpassung der Behandlung erfolgen, wobei die Hausmittel weiterhin unterstützend genutzt werden können.

Wann muss ich zum Arzt?

Nicht bei jedem Auftreten von Fieber muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Fieber kann als eine Art Schutzreaktion des Körpers verstanden werden, die signalisiert, dass der Körper aktiv versucht eine Entzündung zu bekämpfen. Daher darf das Fieber durchaus für einen gewissen Zeitraum bestehen, damit der Körper aktiv beispielsweise gegen Infektionserreger arbeiten kann.

Besteht Fieber jedoch länger als drei Tage ohne Besserung oder kommt es zu weiteren Symptomen, wie z.B. stärkeren Schmerzen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine mögliche Verschlechterung der Symptome zu verhindern.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Es gibt zahlreiche Heilpflanzen und ätherische Öle, die bei Fieber helfen können.

  • Hierzu gehört beispielsweise Eucalyptus, welcher entzündungshemmende Eigenschaften besitzt.
  • Auch Kampfer kann bei Fieber eingesetzt werden, da das Öl regulierend auf das Immunsystem wirkt.
  • Ebenso wird Fichtenöl verwendet, welches zusätzlich stärkend auf den Körper wirkt.
  • Limettenöl wirkt reinigend auf den Körper, wodurch eventuelle Erreger besser bekämpft werden können. Dadurch kann auch das Fieber gesenkt werden.
  • Pfefferminze ist eine weitere klassische Pflanze, die bei grippalen Infekten und Fieber eingesetzt wird.

Es gibt auch einige Schüssler-Salze, die bei Fieber zum Einsatz kommen können. Dabei ist die Art des Schüssler-Salzes, das zur Anwendung kommen kann, von der Art des Fiebers und möglichen Begleitsymptomen abhängig.

  • Handelt es sich beispielsweise um leichtes Fieber im Rahmen einer Grippe, ist das Schüssler Salz Ferrum phosphoricum besonders gut geeignet.
  • Bei stärkerem bzw. höherem Fieber wird hingegen Kalium phosphoricum empfohlen.
  • Natrium chloratum kommt vor allem bei Fieber, welches mit starkem Schwitzen einhergeht, zum Einsatz.

Die Dosierung wird mit bis drei Einnahmen von ca. zwei Tabletten am Tag empfohlen.

Was sind Fieberbläschen?

Fieberbläschen oder Fieberblasen werden auch als Lippenherpes bezeichnet. Dabei handelt es sich um kleine Bläschen, die bevorzugt an den Lippen, aber auch an anderen Körperstellen, wie beispielsweise dem Genitalbereich, auftreten können. Sie werden durch das Herpes simplex Virus, auch als HSV bezeichnet, verursacht und sind in der Bevölkerung sehr verbreitet.

Die Erreger lösen in der Regel nur einen normalen Herpes aus, verbleiben jedoch im Körper. Durch verschiedene Auslöser können sie wieder aktiviert werden. Hierzu gehört unter anderem das Vorhandensein von Fieber, weswegen sie auch als Fieberbläschen bezeichnet werden, weil sie dann wieder auftreten.

Lesen Sie diesbezüglich auch den Artikel: Hausmittel gegen Herpes

Was ist ein Fieberkrampf?

Ein Fieberkrampf ist ein Krampfereignis, das bei Kindern auftritt und durch eine plötzliche starke Erhöhung der Körpertemperatur ausgelöst wird. Dabei sollte beachtet werden, dass Fieberkrämpfe im Durchschnitt nur einmal bei einem Kind auftreten und nicht durch das klassische Fieber im Rahmen eines Infektes, sondern durch einen plötzlich starken Anstieg der Temperatur verursacht werden.

In der Regel dauert ein Fieberkrampf nur einige wenige Minuten und tritt nicht mehr als einmal pro Tag auf. Dies wird als einfacher Fieberkrampf bezeichnet. Wenn es zu mehreren Fieberkrämpfen innerhalb von 24 Stunden kommt, ein einzelner Krampf über eine viertel Stunde andauert oder das Kind unter sechs Monaten oder fünf Jahren alt ist, sollte aufgrund des Vorliegens eines komplexen Fieberkrampfes ein Arzt aufgesucht werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei Fieber gibt es auch verschiedene Homöopathika, die helfen können.

Bryonia alba ist ein homöopathisches Mittel, welches besonders gut auf die Schleimhäute des Körpers wirken kann. Die Wirkung besteht in einer Reduktion der Entzündungsreaktion und weiterer Symptome, die damit einhergehen, so auch das Fieber. Das Homöopathikum kann aufgrund der Schleimhautwirkung auch bei Entzündungen der Atemwege oder grippalen Infekten eingesetzt werden. Es wird empfohlen bei akutem Fieber die Dosierung mit der Potenz D6 mit einer mehrmaligen Einnahme pro Tag anzustreben.

Das homöopathische Mittel Gelsemium ist ein vielseitig eingesetztes Homöopathikum. Es kann bei Fieber und anderen Infektionserkrankungen, sowie bei psychischer Belastung, vor allem Stress oder Aufregung, zum Einsatz kommt. Es wirkt gut bei einer vermehrt auftretenden körperlichen Schwäche und führt zu einer Förderung verschiedener Stoffwechselprozesse im Körper. Außerdem reguliert es Entzündungen und die damit einhergehenden Symptome, wie Fieber. Die Dosierung wird bei Fieber mit der Potenz D6 empfohlen. Die Einnahme der Globuli sollte entsprechend angepasst an die Symptome erfolgen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem gesonderten Artikel: Homöopathie bei Fieber