Hausmittel gegen ein Ekzem

Der Begriff „Ekzem“ umfasst alle entzündlichen Veränderungen der Haut, die mit einem Jucken oder Nässen einhergehen. Zusätzlich gehört zur Definition der Ausschluss einer infektiösen, also durch einen Erreger vermittelten, Ursache. Ekzeme können sich sehr unterschiedlich präsentieren und überall am Körper auftreten.

Es gibt Ekzeme, die durch innere Faktoren, wie eine Veränderung der Immunabwehr, verursacht werden. Hierfür ist die Neurodermitis ein typisches Beispiel.
Des Weiteren gibt es Ekzeme, die durch äußere Faktoren, wie der Kontakt bei einer Allergie, hervorgerufen werden.

Bei vielen Ekzemen kann eine Therapie mit Hausmitteln zu einer Reduzierung der Intensität und des Juckreizes führen.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen ein Ekzem können folgende Hausmittel verwendet werden:

  • Olivenöl
  • Aloe Vera
  • Ringelblumen-Creme
  • Haferflocken
  • Kamille
  • Kokosöl
  • Walnussblätter
  • Zitrone
  • Mandelöl

Olivenöl

Anwendung
Olivenöl kann lokal auf den Bereich des Ekzems aufgetragen und durch Massagebewegungen verteilt werden. Eine Alternative stellt ein Bad dar, bei dem zum Badewasser eine Mischung aus Olivenöl und Milch hinzugegeben wird.

Wirkung
Die im Olivenöl enthaltenen Wirkstoffe wirken reinigend und schützend auf die Zellen der Haut.

Was muss man beachten?
Die Anwendung von reinem Olivenöl auf der Haut ist um einiges wirksamer, als eine Anwendung von Olivenöl-haltigen Salben.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Olivenöl wird auch häufig bei Mittelohrentzündungen und Arthrose eingesetzt.

Aloe Vera

Anwendung
Aloe Vera wird optimalerweise in frischer Form bei einem Ekzem eingesetzt. Dafür wird der gelartige Saft aus den Blättern ausgepresst und auf das Ekzem aufgetragen.

Wirkung
Die Aloe Vera Pflanze wirkt anfeuchtend auf die ausgetrocknete Haut im Bereich des Ekzems. Dadurch können Regenerationsprozesse in der Haut angekurbelt werden.

Was muss man beachten?
Wenn die Blätter der Pflanze kühl gelagert werden, können sie mehrmals zur Anwendung kommen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Aloe Vera kann auch bei Herpes oder Sonnenbrand zum Einsatz kommen.

Ringelblumen-Creme

Anwendung
Ringelblumen-Creme kann als fertiges Produkt in der Drogerie erworben werden und lokal aufgetragen werden.

Wirkung
Die Wirkung der Ringelblumen-Creme beruht auf den zahlreich enthaltenen antientzündlich wirksamen Stoffen. Dadurch wird die Entzündungsreaktion des Ekzems reduziert.

Was muss man beachten?
Die Ringelblumen-Creme sollte wenigstens zweimal täglich aufgetragen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Hautausschlägen und Pickeln kann Ringelblumen-Creme angewendet werden.

Haferflocken

Anwendung
Für die Anwendung bei einem Ekzem müssen die Haferflocken eingeweicht werden. Anschließend können sie entweder direkt auf das Ekzem aufgetragen oder in einem Bad in einem Stoffbehältnis mit eingetunkt werden.

Wirkung
Bei dem Kontakt mit Wasser werden aus den Haferflocken antientzündlich wirkende Stoffe freigesetzt, die die bestehenden immunologischen Prozesse des Ekzems lindern.

Was muss man beachten?
Die direkte Auftragung der Haferflocken sollte mindestens zehn Minuten andauern.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Haferflocken können auch bei Durchfall eingesetzt werden.

Kamille

Anwendung
Für die Anwendung der Kamille kann ein Wickel mit Hilfe eines gekühlten Kamillentees und darin getränkten Tüchern eingesetzt werden. Der Tee sollte am besten mit getrockneten Blüten der Kamillenblume hergestellt werden.

Wirkung
Die Kamille wirkt hemmend auf lokale Entzündungsprozesse und sorgt zusätzlich dafür, dass das Immunsystem angekurbelt ist, wodurch die Heilungsprozesse der Haut unterstützt werden.

Was muss man beachten?
Der Tee sollte vor der Anwendung ca. eine viertel Stunde ziehen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kamillentee eignet sich auch sehr gut bei Halsschmerzen und Grippe.

Kokosöl

Anwendung
Kokosöl kann ähnlich wie Olivenöl direkt im Bereich des Ekzems einmassiert werden. Bei der Anwendung von Kokosöl ist es jedoch zu empfehlen, danach ein Bad zu nehmen.

Wirkung
In Kokosöl sind verschiedene Inhaltsstoffe enthalten, die lokal eine Mineralisierung der Haut fördern und dadurch zur Linderung und Heilung von Läsionen der Haut beitragen.

Was muss man beachten?
Für eine bessere Wirkung sollte das Kokosöl möglichst frisch sein.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kokosöl kann bei verschiedenen Hauterkrankungen, wie Neurodermitis oder Akne, eingesetzt werden.

Walnussblätter

Anwendung
Walnussblätter können in Form von einem Wickel angewendet werden. Hierfür sollten die getrockneten Blätter mit Wasser aufgegossen und für ein paar Minuten zum Kochen gebracht werden. Anschließend kann ein darin getränktes Tuch auf das Ekzem gelegt werden.

Wirkung
Die Wirkstoffe der Walnussblätter unterstützen die Regeneration der Haut und wirken auf die Gefäße.

Was muss man beachten?
Der Wickel sollte vor Auftragen entsprechend abkühlen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Walnussblätter können auch zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt werden.

Zitrone

Anwendung
Zur Anwendung der Zitrone beim Ekzem können aufgeschnittene Scheiben direkt auf die Haut gelegt werden.

Wirkung
Die Inhaltsstoffe der Zitrone wirken hemmend auf Entzündungsprozesse, wodurch der Juckreiz des Ekzems schnell gelindert werden kann.

Was muss man beachten?
Bei offenen oder ausgeprägten Ekzemen sollte die Anwendung von Zitrone aufgrund des zunächst ausgelösten Brennens vermieden werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Zitrone kann vielseitig eingesetzt werden und wirkt beispielsweise gegen Kopfschmerzen und Fiebersenkend.

Mandelöl

Anwendung
Mandelöl kann lokal im Bereich des Ekzems aufgetragen und einmassiert werden. Es ist auch Bestandteil vieler Cremes für die Haut und kann daher auch in dieser Form angewendet werden.

Wirkung
In Mandelöl sind viele Säuren enthalten, die den Heilungsprozess des Ekzems unterstützen.

Was muss man beachten?
Bei der Anwendung einer Hautcreme, die Mandelöl enthält, sollte auf weitere mögliche reizende Inhaltsstoffe der Creme geachtet werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Mandelöl kann bei Dehnungsstreifen, Akne und Neurodermitis eingesetzt werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Wie häufig und wie lange die Hausmittel angewendet werden sollten, ist von der Ausprägung und Art des Ekzems abhängig. Für die meisten der oben aufgeführten Hausmittel gilt, dass die Anwendung über einen längeren Zeitraum unbedenklich und ohne die Entstehung größerer Nebenwirkungen erfolgen kann.

  • Vorsicht sollte hierbei jedoch bei der Anwendung von Zitrone geboten sein, da diese zu einer lokalen Reizung führen kann und deswegen vor allem bei größeren, offenen oder ausgeprägten Ekzemen vermieden werden sollte.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Da es sehr viele verschiedene Arten von Ekzem gibt, kann keine allgemeine Aussage über die richtige Behandlung getroffen werden. Prinzipiell kann die Behandlung eines Ekzems nur mit Hausmitteln erfolgen, wenn es sich dabei nicht um eine systemische, also den ganzen Körper betreffende, Erkrankung handelt.

In letzterem Fall, also beispielsweise bei Neurodermitis, ist von einer alleinigen Therapie nur mit Hausmitteln abzuraten. Die Hausmittel können dann aber auch weiterhin unterstützend zu einer Behandlung angewendet werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Ekzem kann unterschiedlich groß sein und mit unterschiedlich starken Symptomen einhergehen. Bei kleinen lokal begrenzten Ekzemen kann eine Behandlung mit Hausmitteln versucht werden. In diesem Fall muss nicht sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Treten die Ekzeme jedoch großflächig an vielen verschiedenen Stellen auf oder gehen mit ausgeprägten Symptomen, wie starkem Juckreiz einher, ist ein Gang zum Arzt empfehlenswert. Auch beim Verdacht auf eine Allergie sollte diese ärztlich abgeklärt werden, da so auch eventuell bestehende Kreuzallergien oder weitere Allergien abgeklärt werden können.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Als weitere Therapiemethoden kommen bei der Behandlung eines Ekzems die Umstellung der Ernährung in Frage. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin soll der Konsum von Fleischprodukten bei dem Auftreten von Ekzemen eingeschränkt werden und vor allem auf Geflügel beschränkt werden. Bevorzugt werden sollte vor allem Gemüse, das gedünstet zubereitet wird. Aus dem Obstsortiment werden Äpfel und Melonen bevorzugt. Auch vom Verzehr von stark gesalzenen oder gezuckerten Speisen wird bei der Ernährungsumstellung abgeraten.

Aus dem Bereich der orthomolekularen Medizin gibt es ebenfalls verschiedene Optionen zur Behandlung von Ekzemen. Hierzu gehört beispielsweise die tägliche Einnahme von Vitamin A, empfehlenswert ist ein Anwendungszeitraum bis zu einem viertel Jahr. Auch Zink ist ein wichtiges Element, das bei der Heilung von Ekzemen eine Rolle spielt und bei vielen Menschen in einem Mangelzustand vorliegt. Daher sollte eine tägliche Einnahme von ca. 40mg angestrebt werden. Auch hier empfiehlt sich ein längerer Einnahmezeitraum.

Ekzem im Gesicht

Ein Ekzem kann an verschiedenen Stellen im Gesicht auftreten. Typische Lokalisationen sind der Rand des Unterkiefers oder die Wangen. Hierfür kommen zahlreiche Ursachen in Frage. Häufig wird ein Ekzem durch das Zusammenspiel aus mehreren Faktoren im Gesicht ausgelöst, wobei der Auslöser Stress oft eine zentrale Rolle spielt.

Auch die Anwendung verschiedener Kosmetika kann zum Auftreten eines Ekzems im Gesicht führen. Bei der Behandlung des Ekzems im Gesicht sollte dementsprechend ein Zusammenhang zu neu verwendeten kosmetischen Produkten abgeklärt werden.

Ekzem an der Hand

Ekzeme an der Hand sind für die meisten Betroffenen besonders unangenehm, da die Hände vielen verschiedenen Reizen, wie mechanischem Druck oder Säuren, beispielsweise beim Obst schälen, ausgesetzt sind. Daher ist eine adäquate Behandlung eines Ekzems an der Hand sehr wichtig.

Außerdem sollte die Hand während des Auftretens des Ekzems nach Möglichkeit geschont werden und beispielsweise das Schälen einer Orange vermieden werden. Daher wird bei der Behandlung ein Wickel oder ein Umschlag zum Abschirmen des Ekzems gegenüber äußeren Reizen empfohlen.

Ekzem an der Kopfhaut

Tritt ein Ekzem im Bereich der Kopfhaut auf, handelt es sich hierbei meist um ein sogenanntes seborrhoisches Ekzem. Dies beschreibt einen schuppenden Hautausschlag der Talgdrüsen, der sich mit dem Ablösen von gelblichen Hautpartikeln präsentiert. Diese Art von Ekzem tritt häufig auch bei kleinen Kindern im Bereich der Kopfhaut auf und geht gelegentlich auch mit einer Entzündung der Augen einher.

Da der Bereich der Kopfhaut oft schwerer einsehbar ist und um Unklarheiten zu vermeiden, sollte bei einem Ekzem an der Kopfhaut zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.

Ekzem am Auge

Ein Ekzem am Auge ist meist sehr unangenehm für die betroffene Person und kann mit starkem Juckreiz einhergehen. Zu den möglichen Ursachen gehören Hauterkrankungen, wie beispielsweise Neurodermitis oder Rosazea. Als Auslöser kommen außerdem Schminkprodukte oder der häufige Einsatz von Augentropfen in Frage. Daher sollte auf sämtliche Produkte zur Anwendung im Bereich des Auges verzichtet werden.

Bei einer fehlenden Besserung sollte innerhalb von wenigen Tagen zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.

Ekzem an den Füßen

Auch an den Füßen kann es zum Auftreten eines Ekzems kommen. Hier kommen als mögliche Ursachen eine übermäßige Reizung der Fußsohle, beispielsweise durch spezielle Einlagen, in Frage. Bei Kindern kann beim gemeinsamen Auftreten mit Ekzemen an den Händen gelegentlich die sogenannte Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu Grunde liegen.

Ekzeme an den Füßen sprechen meist gut auf eine Behandlung mit Fußbädern, beispielsweise mit dem Zusatz von Olivenöl an. Jedoch sollte auch hier bei einer ausbleibenden Besserung zeitnah ein Arzt konsultiert werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei Ekzemen können auch verschiedene homöopathische Mittel helfen.

Das Homöopathikum Cardiospermum sorgt für eine Regulation der Immunabwehr des Körpers, wodurch die Entzündungsreaktion im Bereich des Ekzems gelindert wird. Dadurch wird ebenfalls die Abheilung der Hautläsion gefördert. Das homöopathische Mittel kann neben Ekzemen auch bei Insektenstichen oder Rheuma zum Einsatz kommen und wird zur Anwendung mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Formica rufa ist ein homöopathisches Präparat, welches ebenfalls bei Entzündungen der Niere oder Harnwege eingesetzt werden kann. Es wirkt hemmend auf die Entzündungsprozesse, wodurch die Schmerzen und der Juckreiz des Ekzems reduziert werden. Auch hier wird die eigenständige Dosierung mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Das homöopathische Mittel Hydrocotyle asiatica wird heutzutage eher selten eingesetzt. Es kann jedoch bei Infektionen der Harnwege oder Ekzemen zum Einsatz kommen und wirkt antientzündlich. Die Dosierung der Globuli kann mit den Potenzen D6 oder D12 erfolgen, hiervon sollten symptomangepasst mehrmals täglich Globuli eingenommen werden.

Ausführliche Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Homöopathie bei einem Ekzem

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