Homöopathie bei einem Blähbauch

Ein Blähbauch bezeichnet das Vorliegen von zu viel Luft innerhalb der Darmschlingen. Bei dieser Luft, bzw. diesem Gas, handelt es sich vor allem um Gas, das durch die Bakterien der natürlichen Darmflora im Rahmen der Verdauung produziert und freigesetzt wird.

Des Weiteren kann die Luft auch durch Verschlucken in den Darm gelangen, beispielsweise beim Essen. Zu den Symptomen eines Blähbauchs gehört ein aufgedunsener Bauch, der bei starker Ausprägung mit Schmerzen einhergeht.

Häufig kommt es auch zum Entweichen der Luft in Form von Blähungen. Zur Linderung dieser Beschwerden eines Blähbauchs können verschiedene homöopathische Mittel eingesetzt werden.

Diese Homöopathika werden verwendet

 

Zu den homöopathischen Mitteln bei einem Blähbauch gehören unter anderem:

  • Carbo vegetabilis

  • Lycopodium

  • Nux vomica

  • Argentum nitricum

  • Dioscorea villosa

  • China officinalis

  • Aloe

Carbo vegetabilis

Wann kommt es zum Einsatz:
Carbo vegetabilis ist ein homöopathisches Mittel, welches neben Blähungen auch bei Heiserkeit, Sodbrennen oder Störungen der Verdauung, wie Durchfall, eingesetzt wird.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel Carbo vegetabilis wirkt beruhigend auf den Verdauungstrakt und unterstützt eine natürliche Verdauung.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Bei akuten Beschwerden eignet sich die Einnahme des Homöopathikums mit fünf Globuli in der Potenz D6. Ansonsten wird die Potenz D12 mit fünf Globuli zweimal täglich empfohlen.

Lycopodium

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel Lycopodium kann vielseitig eingesetzt werden und kommt neben einem Blähbauch auch bei anderen Magen-Darm-Beschwerden, sowie Haarausfall und Blasenentzündungen zur Anwendung.

Wirkung:
Lycopodium ist ein typisches Homöopathikum zur Unterstützung der Körperfunktionen. Es wirkt besonders gut im Verdauungstrakt und lindert verschiedene damit assoziierte Beschwerden.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Als typische Dosierung werden die Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon können fünf Globuli bis zur dreimal pro Tag eingenommen werden.

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz:
Neben einem Blähbauch wird das homöopathische Mittel auch bei Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schnupfen, Schwindel und Erbrechen eingesetzt.

Wirkung:
Die Wirkung von Nux vomica beruht vor allem auf der Reduzierung von Übelkeit und Erbrechen. Darüber hinaus besitzt das Homöopathikum jedoch auch weitere lindernde Effekte im Magen-Darm-Trakt.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Dosierung erfolgt in Abhängigkeit von den Beschwerden. Meist werden die Potenzen D6 oder D12 mit fünf Globuli dreimal täglich empfohlen. Eine dauerhafte Einnahme von Nux vomica sollte vermieden werden.

Argentum nitricum

Wann kommt es zum Einsatz:
Zu den Einsatzgebieten gehören neben einem Blähbauch auch allgemein Bauchschmerzen und Durchfall, sowie ein Gefühl der Schwäche oder Schlafstörungen.

Wirkung:
Argentum nitricum besitzt eine beruhigende Wirkung und wird vor allem bei unruhigen Kontraktionen der Darmmuskulatur eingesetzt, um entsprechend einem Blähbauch entgegenzuwirken. 

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Anwendung erfolgt in Form von Tropfen. Die Dosierung von Argentum nitricum wird mit fünf Tropfen der Potenzen D6 oder D12 dreimal täglich empfohlen.

Dioscorea villosa

Wann kommt es zum Einsatz:
Dioscorea villosa ist ein homöopathisches Mittel, welches vor allem bei Beschwerden des Verdauungstraktes, wie Durchfällen, Blähungen oder Magenverstimmungen, zum Einsatz kommt.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel Dioscorea villosa wirkt krampflösend und damit entspannend auf die Muskulatur des Darmtrakts. Somit eignet es sich bei einem Blähbauch und einer Magen-Darm-Grippe.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Dosierung des Homöopathikums erfolgt typischerweise in den Potenzen D6 oder D12 mit drei bis fünf Globuli zweimal täglich.

China officinalis

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum wird vor allem bei einem Blähbauch, Durchfall und Darmkrämpfen eingesetzt. Auch bei Husten und Allergien kommt es zur Anwendung.

Wirkung:
China officinalis wirkt unterstützend und kräftigend auf den Körper. Es beruhigt die Darmmuskulatur und wirkt gegen akute Reizungen des Verdauungstrakts.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die typische Dosierung von China officinalis erfolgt mit fünf Globuli zwei- bis dreimal täglich mit den Potenzen D6 oder D12.

Aloe

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Aloe kommt bei verschiedenen Beschwerden des Verdauungstrakts zum Einsatz, wie einem Blähbauch, Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen.

Wirkung:
Aloe ist ein homöopathisches Mittel, das vor allem akut eingesetzt wird, da es schnell auf den Magen-Darm-Trakt wirkt. Es führt zu einem gleichmäßigen Stuhlgang und reduziert die Bildung von Gas im Darm.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Einnahme von Aloe wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon können bis zu dreimal am Tag fünf Globuli eingenommen werden.

Allium ursinum

Wann kommt es zum Einsatz:
Zum Einsatz kommt Allium ursinum vor allem bei Blähungen, Störungen der Durchblutung, verschiedenen Hauterkrankungen und Durchfall oder Verstopfung.

Wirkung:
Die Wirkung von Allium ursinum beruht auf einer Unterstützung und Aktivierung des Immunsystems zur Reinigung des Darms. Zusätzlich wirkt es ausgleichend bei Verdauungsbeschwerden.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Globuli des Allium ursinum werden mit den Potenzen D6 oder D12 und einer dreimal täglichen Einnahme von fünf Globuli vor dem Essen empfohlen.

Mahonia aquifolium

Wann kommt es zum Einsatz:
Mahonia quifolium kommt bei einem Blähbauch, bei Veränderungen der Haut, wie Akne, Schuppenflechte oder Warzen, und bei Entzündungen der Blase zum Einsatz. 

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt durch eine Unterstützung des Immunsystems und körpereigener Stoffwechselprozesse.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Einnahme des homöopathischen Mittels wird mit den Potenzen D3 oder D6 empfohlen, wobei jeweils dreimal täglich fünf Globuli eingenommen werden sollen.

Mandragora

Wann kommt es zum Einsatz:
Zum Einsatz kommt Mandragora bei einem Blähbauch und Blähungen, Husten, Kopfschmerzen, Blasenentzündungen und Nervenschmerzen, wie beim Ischias.

Wirkung:
Die Wirkung von Mandragora beruht vor allem auf einer beruhigenden Beeinflussung des Nervensystems. Dadurch kann sich die Darmmuskulatur entspannen und Blähungen werden reduziert.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Anwendung von Mandragora wird mit der Potenz D3 empfohlen. Hiervon können bis zu fünfmal am Tag jeweils fünf Globuli eingenommen werden.

Kalium jodatum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel Kalium jodatum wird vor allem bei Blähungen, Haarausfall, Hautausschlägen, Husten, Kopf- und Ohrenschmerzen, sowie Rheuma zum Einsatz.

Wirkung:
Kalium jodatum wirkt über eine Stärkung und Unterstützung des körpereigenen Immunsystems und besitzt damit auch eine reinigende Wirkung von Keimen im Darmtrakt.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Einnahme von Kalium jodatum kann in Form von Globuli oder Tabletten erfolgen. Die Potenzen D6 oder D12 eignen sich bei einem Blähbauch besonders gut.

Ornithogalum umbellatum

Wann kommt es zum Einsatz:
Ornithogalum umbellatum ist ein homöopathisches Mittel, welches bei Blähungen, einem Blähbauch und anderen Beschwerden des Verdauungstraktes eingesetzt wird.

Wirkung:
Die Wirkung entfaltet das homöopathische Präparat vor allem im Magen-Darm-Trakt. Dort wirkt es beruhigend und fördert einen gleichmäßigen Transport des Verdauten.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die typisches Dosierung des Homöopathikums erfolgt mit den Potenzen D6, D12 oder D30 mit fünf Globuli pro Tag.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

WALA Gentiana Magen Globuli

Wirkstoffe:
Das homöopathische Komplexmittel WALA Gentiana Magen Globuli beinhaltet drei homöopathische Wirkstoffe. Gelber Enzian, auch Gentiana lutea genannt, Artemisia absinthium, Strychnos nux-vomica, die Brechnuss in der Potenz D4, und Taraxacum officinale (Löwenzahn).

Wirkung:
Die Wirkung des Komplexmittels WALA Gentiana Magen Globuli beruht auf eine Beruhigung des Magen-Darm-Trakts durch die enthaltenen Bitterstoffe. Das Komplexmittel wirkt entspannend im gesamten Verdauungstrakt und führt zu einer niedrigeren Muskelanspannung der Darmwand. Auch Blähungen, die durch Stress ausgelöst werden, können mit dem Komplexmittel behandelt werden, hierbei hilft vor allem die enthaltene Brechnuss. Auch die Stoffwechselprozesse des Körpers werden verstärkt, hierbei hilft vor allem der gelbe Enzian.

Typische Dosierung:
Die typische Dosierung des Komplexmittels erfolgt bei Kindern ab 6 Jahren mit fünf bis 10 Globuli. Diese können bis zu dreimal täglich eingenommen werden. Für die Einnahme werden die Globuli unter die Zunge gelegt, bis sie sich auflösen. Die Anwendung des Komplexmittels kann bei akuten Beschwerden für maximal fünf Tage erfolgen. Eine längerfristige Anwendung sollte mit einer homöopathischen Fachkraft abgesprochen werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Einnahme der Homöopathika sollte von der Häufigkeit und der Länge immer an die bestehenden Beschwerden angepasst werden. Bei stark ausgeprägten Symptomen sollte die entsprechende höchste Dosierung eingenommen werden, bei leichteren Beschwerden kann beispielsweise nur eine Einnahme pro Tag erfolgen.

Die Dauer der Einnahme der homöopathischen Mittel sollte in der Regel zunächst zwei Wochen nicht überschreiten. Bestehen die Symptome weiterhin kann, in Rücksprache mit einer homöopathisch ausgebildeten Fachkraft eine verlängerte Einnahmedauer bestimmt werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

In vielen Fällen kann das Vorliegen eines Blähbauchs durch die Anwendung von Mitteln der Homöopathie in Kombination mit der Reduzierung auslösender Faktoren ausreichend gebessert werden.

Hierzu gehören vor allem die Reduzierung von Stress und eine ausgewogene Ernährung mit dem Verzicht auf blähende Lebensmittel. Sollte es hierdurch jedoch nicht zu einer ausreichenden Besserung kommen, ist die Durchführung einer weiteren Behandlung sinnvoll.

Die Anwendung der homöopathischen Mittel kann dann weiterhin unterstützend erfolgen, sollte allerdings mit einem Arzt oder Apotheker in Rücksprache gehalten werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Blähbauch ist an sich kein gefährliches körperliches Leiden, häufig bestehen die Symptome nur vorübergehend und bessern sich innerhalb weniger Tage durch Einnahme von Homöopathika, sowie Stressreduktion und einer Anpassung der Ernährung.

Wenn diese Besserung jedoch über einen längeren Zeitraum nicht eintritt oder die Beschwerden gar schlimmer werden, sollte der Gang zu einem Arzt erfolgen.

Auch beim Auftreten von weiteren Symptomen, wie starken Schmerzen, Verstopfung oder Erbrechen, ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert. Der Verdacht auf Nahrungsmittelallergie sollte ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.

Weitere alternative Therapieformen

Es gibt zahlreiche Mittel aus der Kräuterheilkunde, die alternativ als weitere Therapieform bei einem Blähbauch eingesetzt werden können. Hierzu gehören zahlreiche Heilpflanzen, wie Anis, Kümmel oder Pfefferminze.

Auch Fenchelsamen, Löwenzahn und Dillsamen wirken lindernd beim Vorliegen eines Blähbauchs mit oder ohne Blähungen. Diese Heilkräuter werden am besten frisch zubereitet und mit heißem Wasser zu Tee aufgegossen. Der Tee sollte mehrmals täglich getrunken werden, besonders abends ist das Trinken wichtig, um den Darmtrakt nach dem Tag zur Ruhe zu bringen.

Auch aus der Reihe der Schüssler Salze gibt es verschiedene Mittel, die sich gut bei einem Blähbauch eignen. Hierzu gehört beispielsweise Magnesium phosphoricum, das Schüssler Salz Nr. 7, welches besonders gut bei Blähungen mit Bauchschmerzen hilft.

Die Dosierung wird mit der Potenz D6 empfohlen. Das Schüssler Salz Nr. 9, Natrium phosphoricum, wird hingegen häufig bei Blähungen eingesetzt, die mit Sodbrennen auftreten. Kommt es zusätzlich zum Auftreten von Verstopfungen wird hingegen die Einnahme von Natrium chloratum, dem Schüssler Salz Nr. 8, mit der Potenz D6 empfohlen.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Auch verschiedene Hausmittel können bei einem Blähbauch helfen.

Ein einfaches Mittel ist die Verwendung von feuchten Wickeln. Diese wirken durch die Wärme entspannend auf den Bauch und die Muskulatur des Darms. Für einen feuchten Wickel wird ein Tuch aus Leinen in heißem Wasser nass gemacht und um den Bauch gewickelt.

Anschließend folgt eine Lage aus Baumwolle und zum Abschluss ein Handtuch. Wahlweise kann auch eine Wärmflasche zwischen die ersten beiden Lagen gelegt werden. Die feuchten Wickel werden gerne auch bei Hals- oder Ohrenschmerzen verwendet.

Ingwer ist ebenfalls ein gerne genutztes altes Hausmittel gegen einen Blähbauch. Dieser wirkt beruhigend auf die Darmmuskulatur und führt zur Abnahme der Produktion von Gasen im Darm.

Hinzu kommt eine unterstützende Wirkung auf die körpereigene Immunabwehr und damit auch eine reinigende Funktion von schädlichen Keimen im Darm. Bei einem Blähbauch wird Ingwer bevorzugt als Tee angewendet, wofür frische kleine Ingwer-Stückchen mit heißem Wasser übergossen für ca. zehn Minuten ziehen sollten. Der Ingwer-Tee kann problemlos mehrmals täglich getrunken werden.

Lesen Sie mehr über den Einsatz verschiedener Hausmitteln gegen einen Blähbauch unter: Hausmittel gegen einen Blähbauch