Homöopathie bei Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können in verschiedene Arten eingeteilt werden. Die häufigsten sind die Spannungskopfschmerzen, Migräne und Clusterkopfschmerzen. Die Intensität kann sich dabei abhängig von der Art der Kopfschmerzen unterscheiden, jedoch stellen fast alle Arten für die Betroffenen eine Belastung dar. Bei Migräne kommt es beispielsweise zu starken pochenden Schmerzen in einem Bereich des Kopfes.

Weiterhin können Übelkeit und Erbrechen, Lärmempfindlichkeit, Schlafstörungen und tränende Augen hinzukommen. Die Auslöser von Kopfschmerzen sind häufig Stress, ein Wechsel der Wetterlage und bestimmte Trigger, wie Rotwein oder Käse.

In der Regel verschwinden Kopfschmerzen mit unterstützender homöopathischer Behandlung nach einer gewissen Zeit wieder. Bleiben jedoch stärkste ungewohnte Schmerzen, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.

Diese Homöopathika werden verwendet

Bei Kopfschmerzen können folgende Homöopathika verwendet werden:

  • Belladonna
  • Lycopodium
  • Natrium muriaticum
  • Lachesis
  • Sepia
  • Arnica
  • Bryonia
  • Gelsemicum
  • Hypericum
  • Nux vomica

Belladonna

Wann kommt es zum Einsatz? 
Das homöopathische Präparat Belladonna kann bei Kopfschmerzen, Erkältungen, Fieber, Entzündungen der Gelenke und Bluthochdruck eingesetzt werden.

Wirkung: Das Homöopathikum wirkt an vielen Stellen des Körpers und sorgt für eine Reduzierung der Körperfunktionen. So wird auch der Blutfluss reguliert, der wiederum einen Einfluss auf die Kopfschmerzen besitzt.

Dosierung: Die Dosierung des homöopathischen Mittels wird mit der Potenz D6 empfohlen. Hiervon sollen bis zu fünfmal am Tag fünf Globuli eingenommen werden. Nach zwei Tagen soll die Dosis auf drei Globuli pro Einnahme reduziert werden.

Lycopodium

Wann kommt es zum Einsatz? 
Lycopodium ist vielseitig einsetzbar und kommt neben Kopfschmerzen auch bei Entzündungen der Lunge, Verstopfung oder Blähungen und Sodbrennen zum Einsatz.

Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt eine Wirkung auf verschiedene Stoffwechselprozesse des Körpers. Es wirkt neben der Reduzierung von Kopfschmerzen auch regulierend auf die Verdauung und kann somit begleitende Übelkeit lindern.

Dosierung:
Lycopodium wird für die Behandlung von Kopfschmerzen mit der dreimaligen Gabe von fünf Globuli der Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Natrium muriaticum

Wann kommt es zum Einsatz? 
Das Homöopathikum Natrium muriatcum kann bei Kopfschmerzen, wie Migräne, Erkrankungen der Schilddrüse, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung zum Einsatz kommen.

Wirkung:
Die Wirkung von Natrium muriaticum beruht auf einer Unterstützung verschiedener Prozesse des Stoffwechsels im Körper. Es wirkt außerdem auf die Weiterleitung von Signalen und kann so den Schmerzreiz der Kopfschmerzen reduzieren.

Dosierung:
Die eigenständige Behandlung von Kopfschmerzen mit Natrium muriacticum wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon können jeden Tag fünfmal fünf Globuli eingenommen werden.

Lachesis

Wann kommt es zum Einsatz?
Das homöopathische Mittel ist vielseitig einsetzbar. Es kommt neben Kopfschmerzen auch bei Verletzungen, Verstauchungen und Tierbissen zum Einsatz.

Wirkung:
Lachesis wirkt reinigend auf den Körper. Es unterstützt Prozesse der Regeneration und Wiederherstellung von geschädigten Körperzellen und wirkt regulierend auf die Durchblutung.

Dosierung:
Die Dosierung von Lachesis wird bei Kopfschmerzen mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon können fünf Globuli bis zu fünfmal am Tag eingenommen werden. Das Homöopathikum sollte nicht länger als zwei Tage eingenommen werden.

Sepia

Wann kommt es zum Einsatz? 
Zu den Einsatzgebieten von Sepia gehören neben Kopf- und Magenschmerzen auch Beschwerden während der Menstruation oder der Wechseljahre sowie Inkontinenz.

Wirkung:
Sepia wirkt regulierend auf die Durchblutung des Körpers. Dadurch kann ein gleichmäßiger Blutfluss stattfinden. Dieser wirkt sich positiv auf bestehende Kopfschmerzen aus.

Dosierung:
Das homöopathische Präparat wird bei Kopfschmerzen mit der Potenz D12 mit einer Einnahme von fünf Globuli empfohlen. Diese kann bis zu fünfmal am Tag erfolgen.

Arnica

Wann kommt es zum Einsatz?
Das Homöopathikum Arnica ist vielseitig einsetzbar und kommt bei Kopfschmerzen, Fieber, Muskelkater, Verletzungen, Entzündungen der Gelenke und Gicht zum Einsatz.

Wirkung:
Die Wirkung von Arnica beruht auf eine Modulierung verschiedener Stoffwechselprozesse im Körper. Das Homöopathikum wirkt beruhigend und schmerzlindernd.

Dosierung:
Die Dosierung von Arnica wird bei akuten Schmerzen mit der Einnahme von fünf Globuli der Potenz D6 empfohlen. Eine langfristige Einnahme von Arnica wird nicht empfohlen.

Bryonia

Wann kommt es zum Einsatz?
Bryonia wird gerne bei Kopfschmerzen in Kombination mit Schwindel eingesetzt. Auch bei Magenschmerzen, Erkältungen und Arthritis kommt es zum Einsatz.

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt hemmend auf Entzündungsprozesse. Es wirkt entspannend auf die Muskulatur und wirkt dadurch krampflösend und schmerzlindernd.

Dosierung:
Bryonia wird für die eigenständige Behandlung von Kopfschmerzen mit der Potenz D6 empfohlen. Hiervon können bis zu fünfmal am Tag fünf Globuli eingenommen werden.

Gelsemium

Wann kommt es zum Einsatz?
Neben Kopfschmerzen gehören Erkältungen und Fieber zum Einsatzgebiet von Gelsemium. Auch Erschöpfung und Durchfall kommen als Einsatzgebiete in Frage.

Wirkung:
Das homöopathische Präparat besitzt eine Wirkung auf die Nerven im Körper. Es moduliert die Weiterleitung von Schmerzsignalen und führt somit zu einer Reduzierung von Kopfschmerzen.

Dosierung:
Die Dosierung bei Kopfschmerzen wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon können fünf Globuli bis zu fünfmal am Tag eingenommen werden, wobei zwischen den Einnahmen mindestens eine halbe Stunde liegen sollte.

Hypericum

Wann kommt es zum Einsatz?
Hypericum wird als homöopathisches Präparat bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Asthmabeschwerden, Quetschungen und anderen Wunden eingesetzt.

Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt eine Wirkung auf die Regeneration von geschädigten Körperzellen. Es unterstützt Heilungsprozesse innerhalb des Körpers und wirkt dadurch auch schmerzlindernd.

Dosierung:
Für die Anwendung von Hypericum wird die Potenz D12 empfohlen. Diese kann mit drei Globuli bis zu fünfmal am Tag über insgesamt lediglich zwei Tage angewendet werden.

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz? 
Nux vomica kommt vor allem bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts zum Einsatz. Hierzu gehören Magenschmerzen, Verstopfung, Sodbrennen, Blähungen, sowie Übelkeit und Erbrechen, was häufig bei Migräne auftritt.

Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt einen regulierenden und beruhigenden Effekt auf den Verdauungstrakt. Es wirkt entspannend auf die Muskulatur des Magens und des Darms und lindert so Übelkeit und Erbrechen, die vor allem bei Kopfschmerzen vom Migränetyp auftreten können.

Dosierung:
Bei akuten Beschwerden kann Nux vomica mit fünf Globuli in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden. Bei längerfristigen Symptomen kann die Potenz D30 angewendet werden.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

Cyclamen Pentarkan® N

Wirkstoffe:
Das Komplexmittel Cyclamen Pentarkan® N ist aus fünf homöopathischen Wirkstoffen zusammengesetzt. Diese sind:

  • Cyclamen D3
  • Cimicifuga D3
  • Gelsemium D3
  • Iris D2
  • Sanguinaria D6

Die Komponenten sind im gleichen Verhältnis gemischt.

Wirkung:
Cyclamen Pentarkan® N kommt bei Kopfschmerzen zum Einsatz, da es schmerzreduzierend wirkt. Es lindert Kopfschmerzen verschiedener Art und wirkt ebenfalls bei einigen Begleitsymptomen. Zu diesen gehören Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Daher wird das Komplexmittel gerne bei Migräne eingesetzt.

Dosierung:
Die Dosierung des Komplexmittels wird bei akuten und starken Kopfschmerzen mit jeweils fünf Tropfen mit bis zu sechs Einnahmen am Tag empfohlen. Diese sollten mindestens 30 Minuten auseinander liegen. Chronische, immer wiederkehrende Kopfschmerzen sollten hingegen mit maximal drei Einnahme pro Tag behandelt werden.

Spigelia Pentarkan® D

Wirkstoffe:
Das Komplexmittel Spigelia Pentarkan® enthält fünf verschiedene homöopathische Wirkstoffe. Hierzu gehören:

  • Spigelia D3
  • Belladonna D3
  • Glonoinum D5
  • Nux vomica D3
  • Secale cornutum D3

Diese sind im gleichen Verhältnis vermischt.

Wirkung:
Spigelia Pentarkan® D wirkt schmerzreduzierend und beeinflusst die Durchblutung im Kopfbereich. Besonders gut können hiermit Kopfschmerzen behandelt werden, die mit weiteren Symptomen einhergehen. Diese umfassen Schwindel und Übelkeit. Hinzu kommt der relativ schnelle Eintritt der Wirkung, weswegen das Präparat gerne bei akuten Beschwerden eingesetzt wird.

Dosierung:
Das Komplexmittel wird bei akuten Kopfschmerzen mit einer sechsfachen Anwendung am Tag empfohlen. Dabei können pro Einnahme fünf Tropfen eingenommen werden. Zwischen den Einnahmen sollten mindestens dreißig Minuten liegen. Bei der Behandlung von chronischen Kopfschmerzen wird die Dosierung mit der Einnahme von fünf Tropfen bis zu dreimal am Tag empfohlen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Wie häufig und wie lange die Homöopathika eingenommen werden sollten ist von der Intensität der Kopfschmerzen und deren Charakter abhängig. Bei akut auftretenden Kopfschmerzen sollten die Homöopathika generell auch in der für den Akutfall vorgesehenen Dosierung angewendet werden. Eine Behandlung sollte in der Regel nicht länger als eine Woche notwendig sein.

Bei langfristiger Therapie sollte eine Reduzierung der Dosierung erfolgen und gegebenenfalls Rücksprache mit homöopathischen Fachkräften gehalten werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Ob Kopfschmerzen nur mit Homöopathie behandelt werden können oder eine weitere Therapie notwendig ist, hängt von der Art der Beschwerden ab. Oft sind die Kopfschmerzen nur von kurzer Dauer und treten in unregelmäßigen, größeren Zeitabständen auf. In solchen Fällen ist eine Behandlung der Beschwerden durch Homöopathie in der Regel ausreichend.

Besitzen die Kopfschmerzen jedoch eine ausgeprägte Intensität, sind Schmerzmittel oft nötig, um die Beschwerden zu lindern. Bei Rezidiven, also immer wiederkehrenden Kopfschmerzen sollte eine ärztliche Untersuchung mit entsprechender Therapie stattfinden. Die Homöopathika können dann nach Absprache weiterhin als unterstützende Behandlung eingenommen werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Nicht bei jedem Auftreten von Kopfschmerzen muss ein Arzt aufgesucht werden. In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen ungefährlich.

  • Bei wiederkehrenden Beschwerden kann eine ärztliche Untersuchung allerdings sinnvoll sein, da bestimmte Kopfschmerzerkrankungen ärztlich behandelt werden sollten. Hierbei können die Homöopathika auch unterstützend weiterhin angewendet werden.
  • Ein weiterer dringlicher Grund für den Gang zum Arzt sind plötzliche massivste Kopfschmerzen, die so vorher noch nie wahrgenommen worden. Hierbei kann es sich um eine gefährlichere Ursache handeln, die schnell ärztlich abgeklärt werden sollte.

Weitere alternative Therapieformen

Zu den wichtigen weiteren Therapieformen bei Kopfschmerzen gehört ein gesunder Lebensstil. Dieser schließt zum einen eine gesunde Ernährung mit Vermeidung bestimmter Trigger und zum anderen eine ausreichende Bewegung mit ein.

  • Bei der Ernährung spielen für den Körper essentielle Mineralien, wie Magnesium oder Vitamin B, genauso eine Rolle wie der Verzicht bzw. die Reduktion des Konsums von Alkohol, Schokolade, Rotwein, Käse und Koffein.
  • Die tägliche Bewegung sollte vor allem im Freien erfolgen und sowohl Ausdauertraining, als auch Beweglichkeit und Kraft mit einbeziehen, um Verspannungen zu verringern.

Auch eine Reihe von Schüssler-Salzen kann als alternative Therapieform bei Kopfschmerzen zur Anwendung kommen.

  • Hierzu gehört beispielsweise das Schüssler-Salz Nr. 9, Natrium phosphoricum, das besonders gerne bei Beschwerden im Bereich der Stirn eingesetzt wird.
  • Wenn die Kopfschmerzen im Zusammenhang mit starker Anstrengung stehen, können Calcium phosphoricum, das Schüssler-Salz Nr. 2,
  • und Ferrum phosphoricum, das Schüssler-Salz Nr. 3 angewendet werden.
  • Auch bei Kindern kommt Ferrum phosphoricum zum Einsatz, häufig in Kombination mit dem Schüssler-Salz Nr. 5, Kalium phosphoricum.

Kopfschmerzen und Erkältung

Kopfschmerzen können immer wieder auch mit Erkältungen auftreten. Generell sind die Beschwerden als allgemeines Symptom zu werten und werden bei Erkältungen häufig durch die Ansammlung von Sekret in den Nasennebenhöhlen verursacht.

Als mögliche homöopathische Mittel kommen bei Kopfschmerzen und Erkältung Aconitum, Allicum cepa und Dulcamara in Frage. Auch Euphrasia, Gelsmium, und Ferrum phosphoricum können angewendet werden. Besonders gut eignen sich außerdem Belladonna und Phosphorus.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Gegen Kopfschmerzen können auch verschiedene Hausmittel helfen.

Die Anwendung von ätherischen Ölen, wie beispielsweise Pfefferminze, besitzt eine akute schmerzlindernde Wirkung. Der Grund hierfür ist die anregende Wirkung auf Kälterezeptoren, die wiederum schmerzreduzierend wirkt. Die Anwendung erfolgt durch Auftragen und Einreiben des Öls im Bereich der schmerzenden Partien am Kopf. Kinder und Asthmatiker sollten allerdings keine ätherischen Öle verwenden. Dieses Hausmittel kann außerdem bei Erkältungen und Beschwerden des Magen-Darm-Trakts helfen.

Die Anwendung von Koffein als Hausmittel kann ebenfalls bei Kopfschmerzen hilfreich sein. Dies gilt vor allem für Beschwerden, die durch einen niedrigen Blutdruck entstehen. Hier kann eine Tasse Espresso oder Kaffee schnell Abhilfe verschaffen. Häufig wird etwas Zitronensaft hinzugegeben. Die häufige Anwendung des Hausmittels sollte vermieden werden, da die Wirkung sonst durch den Gewöhnungseffekt abnimmt. Außerdem sollte beachtet werden, dass Koffein vor allem bei Migräne auch als Trigger fungieren kann und dementsprechend bestehende Kopfschmerzen verschlechtern kann.

Mehr Hausmittel finden Sie in dem gesonderten Artikel: Hausmittel gegen Kopfschmerzen

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