Homöopathie bei Durchfall

Durchfall ist ein weit verbreitetes Symptom, das häufig auftritt und durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Generell sollte bedacht werden, dass einem Durchfall oft keine schwerwiegende Erkrankung zugrunde liegt. Häufige Auslöser sind Stress, infektiöse Erreger oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Weiterhin können Erkältungen, Medikamente oder seltener Darmerkrankungen Durchfälle verursachen.

Zu der Behandlung sollte begleitend immer eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme erfolgen, da Durchfall mit dem Verlust von Wasser verbunden ist und so leicht zu einem Flüssigkeitsmangel führen kann. Es gibt viele verschiedene homöopathische Mittel, die bei Durchfall helfen können.

Diese Homöopathika werden verwendet

Folgende Homöopathika können bei Durchfall verwendet werden:

  • Nux vomica
  • Chamomilla
  • Pulsatilla
  • Calcium carbonicum
  • Abrotanum
  • Antimonium crudum
  • Gelsemium

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz
Nux vomica kann unter anderem bei Magenschmerzen, Durchfall, sowie Verstopfungen eingesetzt werden. Vielen Menschen hilft das homöopathische Mittel auch bei einem Kater nach dem Trinken von Alkohol.

Wirkung
Nux vomica wirkt beruhigend auf die Muskulatur des Verdauungstraktes. Es führt zu einer gleichmäßigeren Bewegung der Darmabschnitte.

Dosierung
Für die Dosierung können mehrere Globuli mehrmals täglich in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden.

Chamomilla

Wann kommt es zum Einsatz
Chamomilla kann vielseitig eingesetzt werden. Neben Durchfall wird es auch bei Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen und Schlaflosigkeit angewendet. Vor allem bei Kindern kommt das Homöopathikum oft zum Einsatz.

Wirkung
Chamomilla beinhaltet den Wirkstoff der Kamillenblüte. Dadurch kommt es zu einer Hemmung von Entzündungsprozessen im Magen-Darm-Trakt, sowie einer Förderung der Regeneration der gereizten Schleimhaut.

Dosierung
Für Kinder und Erwachsene wird Chamomilla mit den Potenzen D6 und D12 empfohlen, wobei die Einnahme der Potenz D12 nur maximal zweimal pro Tag erfolgen sollte.

Pulsatilla

Wann kommt es zum Einsatz
Das Homöopathikum wird bei vielen Entzündungen, wie beispielsweise der Nasennebenhöhlenentzündung, der Blasenentzündung, aber auch bei Durchfall und Gelenkschmerzen eingesetzt.

Wirkung
Pulsatilla wirkt als homöopathisches Mittel auf viele verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper. Es fördert die Regeneration der Darmschleimhaut und lindert Schmerzen.

Dosierung
Bei akuten Symptomen eignet sich für die Dosierung von Pulsatilla die Potenz D6, die mehrmals täglich mit mehreren Globuli eingenommen werden kann.

Calcium carbonicum

Wann kommt es zum Einsatz
Das Homöopathikum wird vor allem bei Beschwerden während der Regelblutung und der Schwangerschaft eingesetzt, kann aber auch Durchfälle und Kopfschmerzen lindern.

Wirkung
Calcium carbonicum ist eine Verbindung aus den Elementen Kalzium, Kohlenstoff und Sauerstoff. Diese unterstützen viele Stoffwechselprozesse im Körper und stärken so die Immunabwehr des Verdauungstrakts.

Dosierung
Bei akuten Symptomen können die Potenzen D6 oder C6 bis zu sechsmal pro Tag angewendet werden. Die Potenz D12 hingegen sollte eine dreimalige Einnahme pro Tag nicht überschreiten.

Abrotanum

Wann kommt es zum Einsatz
Abrotanum ist ein vielseitig einsetzbares homöopathisches Mittel. Es kommt neben Durchfall auch bei Verstopfung, Entzündungen von Gelenken (Arthritis) und Juckreiz zum Einsatz.

Wirkung
Das homöopathische Mittel wirkt regulierend auf den Verdauungstrakt. Es fördert die Resorption von Nährstoffen aus der Nahrung, wodurch ein gleichmäßiger Stuhlgang erzielt wird.

Dosierung
Für die Dosierung wird die Urtinktur oder Globuli mit der Potenz D6 empfohlen.

Antimonium crudum

Wann kommt es zum Einsatz
Das homöopathische Mittel Antimonium crudum kann bei Durchfällen, Beschwerden der Verdauung, sowie bei Hautausschlägen oder Warzen zum Einsatz kommen.

Wirkung
Antimonium crudum wirkt antientzündlich und sorgt für eine Reduzierung von Schmerzen. Es sorgt für eine Regulation des Immunsystems im Verdauungstrakt und reduziert so die Durchfälle.

Dosierung
Die Dosierung kann bei akuten Durchfällen mit der Potenz C7 für einen kurzen Zeitraum eingenommen werden.

Arsenicum album

Wann kommt es zum Einsatz
Das homöopathische Mittel kommt bei Durchfall, Erbrechen, Asthma, Schmerzen im Hals, sowie Entzündungen der Bindehaut und Störungen beim Schlafen zum Einsatz. 

Wirkung
Das Homöopathikum Arsencium album sorgt im Körper für eine Stärkung des Immunsystems. Dadurch können mögliche Infekte im Bereich des Darms wirksamer bekämpft werden.

Dosierung
Die Dosierung von Arsenicum album kann mit den Potenzen D6 oder D12 erfolgen, sollte eine Woche Anwendung jedoch nicht überschreiten.

Gelsemium

Wann kommt es zum Einsatz
Neben Durchfall kann Gelsemium auch bei Heuschnupfen oder einer Gruppe eingesetzt werden. Auch bei Kopfschmerzen oder einem gestörten Schlaf kann es zur Anwendung kommen.

Wirkung
Gelsemium ist ein homöopathisches Mittel, das auf viele Prozesse des Körpers ankurbelnd wirkt. Es stärkt die körpereigene Abwehr und fördert die Regeneration der gereizten Darmschleimhaut bei Durchfall.

Dosierung
Gelsemium sollte über keinen zu großen Zeitraum eingenommen werden. Es werden die Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Veratrum album

Wann kommt es zum Einsatz
Das Homöopathikum kann bei Durchfall, Entzündungen der Magenschleimhaut und Brechdurchfall eingesetzt werden. Auch bei Migräne oder Fieber wird Veratrum album häufig angewendet.

Wirkung
Das homöopathische Mittel Veratrum album fördert die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt. Dadurch kann sich die geschädigte Darmschleimhaut schneller regenerieren.

Dosierung
Bei akut auftretenden Durchfällen wird vor allem die Potenz D12 empfohlen. Es sollten maximal sechs Einnahmen pro Tag erfolgen.

Mercurius

Wann kommt es zum Einsatz
Das Homöopathikum Mercurius kann bei Entzündungen der Bindehaut, der Zahnwurzel oder der Nasennebenhöhlen eingesetzt werden. Auch Durchfall und Entzündungen des Darms können einen Einsatzgrund darstellen.

Wirkung
Mercurius ist ein homöopathisches Mittel, das besonders gut bei entzündeten Schleimhäuten wirkt. Es fördert die Durchblutung, sowie die Regeneration der gereizten Oberfläche des Darms.

Dosierung
Bei milden Beschwerden kann die Potenz D6 maximal zehnmal pro Tag angewendet werden, bei stärkeren Durchfällen die Potenz D12 mit maximal sechs Einnahmen täglich.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

MYRPHINIL-INTEST®

Wirkstoffe
Das Komplexmittel MYRPHINIL-INTEST® enthält drei verschiedene Heilpflanzen in homöopathischer Dosis. Hierzu gehören:

  • Myrrhe
  • Kamille
  • Kaffeekohle

Wirkung
Die Wirkung des Komplexmittels ist vielseitig. Es kommt im Darm zu einer Hemmung von Entzündungsprozessen, der Lösung von bestehenden Krämpfen, sowie der Entgiftung von schädlichen Stoffen.

Dosierung
Die Dosierung von MYRPHINIL-INTEST® wird mit der Einnahme von 4 Tabletten dreimal pro Tag vor dem Essen für Erwachsene empfohlen.

Weleda Birkenkohle comp. Hartkapseln

Wirkstoffe
Das Komplexmittel enthält die homöopathischen Mittel

  • Antimonit D2
  • Carbo Betulae
  • Chamomilla recutita
  • Radix

Wirkung
Die Weleda Birkenkohle comp. Hartkapseln wirken antientzündlich und lösen Krämpfe der Darmmuskulatur. Zusätzlich wird die Ausscheidung der Flüssigkeit aus dem Darm reguliert.

Dosierung
Die Dosierung von Weleda Birkenkohle comp. Hartkapseln wird mit der Einnahme einer Kapsel drei- bis fünfmal pro Tag mit ausreichend Wasser empfohlen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Einnahmedauer und -häufigkeit der Homöopathika ist abhängig von den verwendeten homöopathischen Mitteln. Für viele der oben aufgeführten Homöopathika gilt, dass die Einnahme nicht länger als eine Woche andauern sollte. Bei weiterhin bestehenden Symptomen sollte eine Einnahme nur in Absprache mit einem homöopathischen Arzt erfolgen.

Auch die Häufigkeit der Einnahme pro Tag sollte in der Regel sechs bis zehn Anwendungen nicht überschreiten. Dies ist jedoch von dem individuellen Mittel und der Potenz abhängig.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Die Behandlung von Durchfall kann in der Regel zunächst nur mit homöopathischen Mitteln versucht werden. Dabei ist die Wirksamkeit der Homöopathika abhängig von der zugrundeliegenden Ursache. Vor allem Durchfälle, die durch Stress und leichte Infektionen ausgelöst wurden, können häufig mit Homöopathika erfolgreich therapiert werden.

Sollten die Symptomen nach ein paar Tagen nicht besser werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall wird empfohlen die homöopathischen Mittel, abhängig von der angewendeten Therapie, nur noch unterstützend zu nutzen.

Wann muss ich zum Arzt?

Nicht bei jedem auftretenden Durchfall muss ein Arzt aufgesucht werden. Häufig sind die zugrundeliegenden Ursachen harmlos, beispielsweise bei Stress oder verdorbenem Essen als Auslöser. Sollte innerhalb von einigen Tagen jedoch keine Besserung des Durchfalls erfolgen, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen.

Ebenso sollte bereits früher ein Arzt konsultiert werden, wenn weitere sogenannte Warnsymptome auftreten. Hierzu gehören beispielsweise Fieber und eine Beimengung von Blut in den Durchfällen.

Weitere alternative Therapieformen

Eine weitere mögliche alternative Therapieform ist die Anwendung von Schüssler-Salzen. Hier werden je nach Art des Durchfalls verschiedene Mittel empfohlen.

  • Das Schüssler-Salz Natrium chloratum wird bei Durchfällen empfohlen, die wässrig und schleimig sind.
  • Ist der Durchfall hingegen eher bröckelig, sollte das Ferrum phosphoricum verwendet werden.
  • Bei einem sauren Geruch des Stuhls wird Natrium phosphoricum empfohlen.
  • Kommen begleitende Bauchkrämpfe hinzu, ist Magnesium phosphoricum besser geeignet.

Ein altbekanntes Rezept ist die Einnahme einer bestimmten Mischung verschiedener Stoffe. Hierzu gehören ein Esslöffel Rizinusöl, Zitronensaft, sowie Schwarztee und etwas Pulver einer Muskatnuss. Das Ganze sollte ungesüßt zweimal pro Tag getrunken werden. Hierdurch wird die Ausscheidung von potenziellen infektiösen Erregern aus dem Darm gefördert.

Alternativ kann auch Heilerde in Wasser aufgelöst getrunken werden. Sie sorgt dafür, dass die Flüssigkeit, die im Darm nicht aufgenommen werden kann, gebunden wird.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Es gibt zahlreiche Hausmittel, die gegen Durchfall helfen können.

Ein wichtiger Punkt ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Dies kann beispielsweise durch das regelmäßige Trinken von Tee erzielt werden. Dadurch wird dem Mangel an Wasser, der durch den Durchfall entsteht und oft unterschätzt wird, entgegen gewirkt. Je nach Teesorte können zusätzlich weitere positive Effekte hinzukommen. Kamille und Pfefferminze besitzen Wirkstoffe, die hemmend auf die Entzündungsprozesse im Magen-Darm-Trakt wirken. Schwarztee enthält die sogenannten Gerbstoffe, die für eine Eindickung des Stuhls im Darm sorgen und so dem Flüssigkeitsmangel zusätzlich entgegen wirken. Fencheltee sorgt für die Entspannung der Muskulatur des Darms. Alternativ kann auch Gemüsebrühe getrunken werden. Die Brühe sorgt für einen Ausgleich des gestörten Elektrolythaushalts und wirkt in warmer Form ebenfalls beruhigend auf den Verdauungstrakt.

Auch Äpfel können bei Durchfall helfen. Hierfür eignet sich vor allem die geriebene Form des Apfels. Vor dem Verzehr sollte der Apfelrieb für ca. eine viertel Stunde ruhen, damit sich die Wirkstoffe entfalten können. Dabei handelt es sich um sogenannte Pektine, die im Darm überschüssiges Wasser binden und so den Stuhl eindicken.

Für weitere Informationen lesen Sie den gesonderten Artikel: Hausmittel gegen Durchfall