Brustschmerzen in der Schwangerschaft

Physiotherapie bei Brustschmerzen in der Schwangerschaft kann dabei helfen, den Leidensdruck der Betroffenen zu lindern, das Selbstbewusstsein im Umgang mit den Beschwerden zu stärken und eine entspannte Schwangerschaft zu ermöglichen. Da die Brustschmerzen meist im Zuge der hormonellen Veränderungen und des Wachstums der Brüste entstehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten auf die ein Physiotherapeut zurückgreifen kann, um den betroffenen die Schmerzen zu erleichtern. Dazu gehören neben Kälteanwendungen, speziellen Umschlägen und unter Umständen Wärme wie auch sanfte Brustmassagen, die zur Entspannung des Gewebes beitragen können.

Woher kommen die Schmerzen?

Die Schmerzen in den Brüsten während der Schwangerschaft sind dem Wachstum der Brüste geschuldet. Dieses bereitet die werdende Mutter auf die Stillzeit vor und wird durch Hormone, die aus der Hirnanhangsdrüse kontrolliert werden, verursacht. Speziell handelt es sich dabei vor Allem um Östrogen, Progesteron und Prolaktin. Diese Hormone bewirken, dass sich das Brustgewebe verändert und die Brüste größer und praller werden. Für die Schwangere kann dies mit Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit einhergehen, da die Haut bei dem schnellen Wachstum nicht mithalten kann.

Auch die Brustwarzen verändern sich. Sie werden dunkler und die Brustwarzenvorhöfe vergrößern sich und die sogenannten Montgomery-Drüsen, welche später Talg absondern, werden sichtbar. Die Veränderungen können auch hier zu erhöhter Berührungsempfindlichkeit und Schmerzen führen. Wichtig für viele Schwangere ist zu Wissen, dass die Schmerzen einen natürlichen Ursprung haben und in der Regel keinen Anlass zur Besorgnis geben. In der Regel verschwinden oder bessern sich die Schmerzen deutlich ab dem 2. Schwangerschaftstrimester.

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Therapie-was hilft?

Wenn Brustschmerzen in der Schwangerschaft auftreten ist das für viele Betroffene eine große Belastung, da Sie nicht nur im Allgemeinen mit den körperlichen Veränderungen und den Sorgen auf die bevorstehende Geburt klarkommen müssen, sondern währenddessen neben typischen Symptomen wie Rückenschmerzen in der Schwangerschaft auch andere Schmerzen wie Bauchschmerzen oder die besagten Brustschmerzen aushalten müssen. Je nachdem um welche Art von Brustschmerzen es sich handelt, können verschiedene Therapieformen hilfreich sein.

1. Wärme oder Kälteanwendungen
Diese sollen das strapazierte Gewebe beruhigen und lockern sowie zu einer Linderung der Schmerzen beitragen.

Lesen Sie hier für geeignete Übungen während der Schwangerschaft: Übungen Brustschmerzen

2. Schwangerschafts-BH
Schwangerschafts-BH's sind dafür da die wachsende Brüste optimal zu stützen und zu entlasten und so Schmerzen vorzubeugen. Auch das Bindegewebe wird durch Tragen des BH's sehr gut unterstützt.

3. Massageöle
Spezielle Massageöle mit denen Sie ihre Brüste sanft massieren können halten das Gewebe geschmeidig und der sanfte Druck der Massage hilft bestehende Brustschmerzen zu lindern.

4. Homöopathie
Auch homöopathische Arzneimittel können bei Brustschmerzen in der Schwangerschaft Linderung verschaffen. Ein erfahrener Homöopath solte individuell das passende Mittel wählen. Häufig wird auf die Anwendung von Phytolacca D6, Conium Macalatum D6 oder Bryonia Alba D6 zurückgegriffen.
Lesen Sie mehr unter: Homöopathie

5. Physiotherapie
Auch in der Physiotherapie gibt es verschiedene Ansätze um Schwangeren bei bestehenden Brustschmerzen zu helfen. Sie sollten allerdings von einem speziell weiter ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel Physiotherapie bei Brustschmerzen

6. Umschläge
Auch kühlende Lavendel- oder Quarkumschläge vermindern die Brustschmerzen. Das Lavendelöl hat zusätzlich eine entspannende Wirkung, sodass sich auch allgemeine Anspannungen lösen können.

Welche Therapieform für Sie am besten geeignet ist besprechen Sie am besten mit ihrem behandelnden Arzt oder der Hebamme. Auch bestimmte Sportarten können während der Schwangerschaft zu einem verbesserten Allgemeinbefinden beitragen.

Ab wann treten die Schmerzen auf?

Brustschmerzen in der Schwangerschaft können bereits sehr früh ab der 5. Woche beginnen. Grund dafür sind die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft. Ein erhöhter Progesteron und Östrogenspiegel lässt die Brüste anschwellen und Schmerzen. Auch eine Veränderung der Brustwarzen, welche sich auf die erhöhten Strapazen beim Stillen vorbereiten, kann zu unangenehmen ziehenden Schmerzen für die Betroffene führen. Inwieweit die Schmerzen bei den individuellen Schwangeren ausgeprägt sind ist unterschiedlich, so kann es sein das einige gar keine Probleme verspüren und andere während der gesamten Schwangerschaft über Probleme klagen.

Wie lange hält es an?

Brustschmerzen in der Schwangerschaft können, aber müssen sich nicht über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft hinziehen. Die Brüste wachsen durch die hormonellen Veränderung bis zum Ende der Schwangerschaft stetig weiter, sodass jede Brust insgesamt bis zu 500g an Gewicht zulegt. Dies ist für das umliegende Gewebe und die Haut eine große Belastung, was die Schwangere dann durch Spannungsgefühle und Schmerzen zu spüren bekommt. Es muss aber nicht heißen, dass die Brüste dabei permanent Schmerzen. Oft gibt es auch schmerzfreie Phasen oder den vorhandenen Schmerzen kann durch geeignete Behandlungsmöglichkeiten gut entgegengewirkt werden.

Bauchschmerzen

Viele Schwangere geraten bei Bauchschmerzen in der Schwangerschaft leicht in Panik - aus Sorge um das ungeborene Kind. In den meisten Fällen sind die Bauchschmerzen jedoch harmlos und verschwinden von alleine wieder. Gerade im ersten Trimester der Schwangerschaft kommen Bauchschmerzen sogar häufiger vor. Aufgrund der hormonellen Umstellung des Körpers, werden Sehnen, Bänder und Gewebe gerade in Bauchgegend besonders beansprucht, was für die Betroffenen zu Schmerzen führen kann. Auch die sogenannten Mutterbänder, welche die Gebärmutter mit dem Becken verbinden, weiten sich und können Schmerzen in der Leistengegend verursachen.

Wichtig ist es für die Schwangere zu wissen, dass die Schmerzen einen natürlichen Ursprung haben und nicht das Wohl des Kindes gefährden. Trotzdem ist es vernünftig mit einem Arzt über die Probleme zu reden um eventuell ernsthafte Ursachen auszuschließen. Auch der Magen hat während der Schwangerschaft eine Veränderung in der Produktion seiner Enzyme. Dies kann zusätzlich zu Symptomen wie Blähungen, Verstopfungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen führen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft, kann mit dem Wachstum des Kindes der Bauchschmerz auch durch Tritte des Ungeborenen verursacht werden. Wenn zu den Bauchschmerzen jedoch weitere Symptome wie zum Beispiel Blutungen oder Fieber hinzukommen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.

Lesen Sie mehr unter: Physiotherapie bei Bauchschmerzen in der Schwangerschaft, Rektusdiastase-Übungen

Unterleibschmerzen

Unterleibschmerzen treten besonders im ersten Schwangerschaftstrimester gehäuft auf. Sie ähneln dabei den Schmerzen, die viele Frauen bereits von der Monatsblutung kennen. Viele geraten durch ein erneutes Auftreten trotz Schwangerschaft schnell in Panik, dabei können die Unterleibschmerzen oft auf natürliche Ursachen zurückzuführen sein. Auch hier wird durch die hormonellen Veränderungen, das Wachstum der Gebärmutter, die Lockerung der Gewebe im Unterbauch und die allgemeine Umstellung des Körpers auf die Schwangerschaft, vermehrt Schmerz ausgelöst.

Auch Blähungen können dann oft Unterleibschmerzen verursachen, was generell aber erstmal kein Grund zur Besorgnis sein sollte. Bleiben die Symptome jedoch über längere Zeit bestehen oder gehen mit starken Krämpfen einher, die auch von einem dunklen Ausfluss begleitet sein können, besteht durchaus Grund zur Besorgnis und ein Arzt sollte schnellstmöglich konsultiert werden, da eine Eileiterschwangerschaft oder eine Fehlgeburt vorliegen könnte. Bei den harmlosen Ursachen von Unterleibschmerzen kann es für die Schwangere oft hilfreich sein, eine Wärmflasche aufzulegen oder ein warmes Entspannungsbad zu nehmen. Auch die Einnahme von Magnesium kann als Ergänzung sinnvoll sein, um Muskelkrämpfen vorzubeugen.

Zusammenfassung

Insgesamt haben Brustschmerzen in der Schwangerschaft meist eine harmlose Ursache und sind den hormonellen und körperlichen Veränderungen, sowie dem Wachstum des Ungeborenen geschuldet. Obwohl die Brustschmerzen für viele Schwangere sehr bedrohlich wirken, verschaffen oft einfache Hilfsmittel wie Wärmeanwendungen, Entspannung, Umstellung der Ernährung oder das Tragen eines speziellen Schwangerschafts-BH's Linderung für die Betroffenen. Wenn Sie sich über den Ursprung der Brustschmerzen unsicher sind, zögern Sie nicht einen Arzt aufzusuchen oder mit ihrer Hebamme zu sprechen. Auch Schwangerschafts - Informationsbücher können vielen helfen, die Angst über plötzlich auftretende Symptome zu nehmen. Sie vermitteln mehr Sicherheit und Ruhe für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft.