Hausmittel gegen Hämorrhoiden

Hämorrhoiden an sich bezeichnen ein Gefäßpolster, das sich im Bereich des Afters befindet und normalerweise abdichtend wirkt. Bei einer Zunahme der Größe dieses Gefäßpolsters kann es zur Vorwölbung einzelner Aussackungen der Schleimhaut kommen. Das Hämorrhoidalleiden ist nicht immer mit Schmerzen verbunden und wird dadurch häufig lediglich durch Tasten bemerkt.

Eine Analthrombose bezeichnet ein Blutgerinnsel in den Venen, das meist zu starken Schmerzen führt. Die Analfissur hingegen ist das Einreißen der Schleimhaut im Bereich des Anus oder des Analkanals und geht häufig mit frischem Blut im Stuhl einher.

Diese Hausmittel/Tipps sollten beachtet werden

Gegen Hämorrhoiden gibt es verschiedene Hausmittel und Tipps, die beachtet werden sollten:

  • Richtige Ernährung
  • Nicht pressen beim Toilettengang
  • Hygiene
  • Salben
  • Sitzbäder
  • Kompressen

Richtige Ernährung

Anwendung
Für die richtige Ernährung sollte beispielsweise auf ausreichend Ballaststoffe geachtet werden. Hierfür wird das Essen von Nüssen, Obst und Gemüse, sowie die Reduzierung des Fleischkonsums empfohlen.

Wirkung
Bei einer gleichmäßigeren und gesünderen Ernährung kommt es zu einer verminderten Reizung der Schleimhaut im Darm. Außerdem ist der Stuhl gleichmäßiger, wodurch weniger Druck beim Stuhlgang aufgewendet werden muss.

Was muss man beachten?
Zusätzlich sollten verschiedene Lebensmittel, wie ein übermäßiger Konsum von Nudeln oder zu vielen Süßigkeiten, vermieden werden, da diese den Verdauungsprozess verzögern können.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Eine richtige Ernährung ist bei vielen weiteren Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs sehr wichtig.

Nicht pressen beim Toilettengang

Beim Stuhlgang sollte stets darauf geachtet werden, dass nicht zu stark gepresst wird, um den Stuhlgang zu fördern.

Wirkung
Das richtige Verhalten beim Stuhlgang ist ein wesentliches Element, das die Hämorrhoiden beeinflusst. Wenn das Pressen beim Toilettengang vermieden wird, wird weniger Druck auf die Schleimhaut ausgeübt, wodurch die Hämorrhoiden nicht so sehr gereizt werden.

Was muss man beachten?
Um das unnötige Pressen beim Stuhlgang zu verhindern, sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, damit der Stuhl gleichmäßiger und weicher wird.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Beim Toilettengang nicht zu pressen ist ebenfalls bei bestehenden Analthrombosen und Analfissuren von Bedeutung.

Hygiene

Anwendung
Für eine richtige Hygiene sollte der After nach dem Stuhlgang ausreichend gesäubert werden. Auch Waschlappen mit lauwarmem Wasser können zur Reinigung verwendet werden.

Wirkung
Die richtige Hygiene des Analbereichs ist wichtig, damit sich keine Entzündungen durch bestehende Stuhlreste bilden können.

Was muss man beachten?
Das Toilettenpapier sollte nicht zu hart sein, um eine unnötige Reizung der Schleimhaut zu verhindern.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Die richtige Hygiene ist auch bei einer bestehenden Analfissur oder Analthrombose wichtig.

Salben

Anwendung
Eine Salbe gegen Hämorrhoiden sollte je nach Packungsbeilage gegebenenfalls mehrmals am Tag auf die Hämorrhoiden aufgetragen werden. Vor dem Auftragen sollte eine Säuberung der Schleimhaut erfolgen.

Wirkung
Die Wirkung der Salben ist abhängig von den Inhaltsstoffen. Hierbei sind beispielsweise Hamamelis oder Aesculus beliebte Wirkstoffe. Durch das direkte Auftragen können die Pflanzen direkt lokal wirken.

Was muss man beachten?
Beim Auftragen der Salbe sollte darauf geachtet werden, dass kein zu großer Druck auf die Schleimhaut ausgeübt wird, da dies die bestehenden Hämorrhoiden verschlimmern kann.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Salben können auch bei einer Analthrombose Anwendung finden.

Sitzbäder

Anwendung
Für ein Sitzbad empfiehlt es sich, eine lauwarme Temperatur zu wählen. Je nach verwendetem Inhaltsstoff kann das Sitzbad bis zu dreimal pro Tag zur Anwendung kommen.

Wirkung
Die Wirkung eines Sitzbades ist im Wesentlichen vom verwendeten Aufguss abhängig. Die meisten Heilkräuter wirken hemmend auf die lokale Entzündung und sorgen für eine Reduzierung der Schmerzen.

Was muss man beachten?
Die Temperatur des Wassers sollte nicht über 36°C liegen, da sonst eine zu starke Durchblutung gefördert wird.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei anderen Erkrankungen im Bereich des Afters (Analfissur, Analthrombose) können Sitzbäder hilfreich sein.

Kompressen

Anwendung
Eine Kompresse kann beispielsweise mit Quark hergestellt werden und über Nacht lokal einwirken. Auch Kamillentee oder Arnika können für eine Kompresse verwendet werden.

Wirkung
Die Kompresse sorgt für die lokale Linderung der Schmerzen und wirkt beruhigend auf die gereizte Schleimhaut.

Was muss man beachten?
Bei der Anwendung der Kompresse sollte je nach Inhaltsstoff die Häufigkeit der Anwendung angepasst werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kompressen können beispielsweise auch bei Blutergüssen angewendet werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Anwendung der Hausmittel sollte immer angepasst an die Symptome der Hämorrhoiden erfolgen. Viele Hämorrhoiden bilden sich nach einer gewissen Zeit von selbst zurück. Dementsprechend ist in den meisten Fällen auch die Verwendung der Hausmittel für nicht allzu lange Zeit notwendig.

Eine ausgewogene Ernährung, sowie eine adäquate Analhygiene sollten jedoch immer berücksichtigt werden, da dies auch dem erneuten Auftreten von Hämorrhoiden vorbeugen kann. Ebenso sollte bei jedem Stuhlgang darauf geachtet werden, dass nicht zu stark gepresst wird.

Wann ist ein Ergebnis zu erwarten?

Ein Ergebnis für die Besserung der Hämorrhoiden ist je nach Ausprägung der Hämorrhoiden unterschiedlich früh zu erwarten.

  • Bei leichten Hämorrhoiden, die nur tastbar sind und keine Schmerzen verursachen, können die Hausmittel bereits nach wenigen Tagen zu einer Besserung führen.
  • Besteht jedoch eine komplexere Hämorrhoide, die sich kaum verschieben lässt, ist der Verlauf meist von längerer Dauer.

Hierbei sollte eine Behandlung durch einen Arzt erfolgen und mit ihm der weitere Verlauf besprochen werden.

Abführmittel?

Abführmittel sollten nach Möglichkeit nicht verwendet werden, wenn ein Hämorrhoidalleiden besteht. Der Grund hierfür ist, dass es bei einer hohen Dosierung lokal zu einer starken Druckerhöhung kommen kann. Dies wiederum kann die bestehenden Hämorrhoiden verschlimmern.

Hinzu kommt, dass die meisten Abführmittel nur für eine kurze Zeit gegen eine Verstopfung helfen, diese jedoch langfristig gesehen eher fördern. Daher sollte eher versucht werden, einen gleichmäßigen Stuhlgang durch eine ausgewogene Ernährung zu erzielen.

Können Hämorrhoiden platzen und was sind die Risiken?

Hämorrhoiden können je nach Aussehen und Ausprägung in verschiedene Grade eingeteilt werden. Während die Grade 1, 2 und 3 Hämorrhoiden beschreiben, die eher ungefährlich sind und sich beispielsweise noch mit einem Finger verschieben lassen, kommt es bei dem vierten Grad zur Ausbildung komplexer Hämorrhoiden. Diese sind in der Regel recht groß und können nicht mehr durch den Finger zurückgeschoben werden.

Hierbei kommt es häufig auch zum Auftreten starker Schmerzen. Solche Hämorrhoiden haben ein gewisses Risiko, dass sie bei starkem Druck platzen können. Hierbei kommt es zu einer Blutung, die meist jedoch innerhalb von wenigen Minuten wieder von selbst aufhört. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, da es sonst zu einem Blutverlust oder einer Infektion kommen kann. Diese Komplikationen sind jedoch äußerst selten.

Das Platzen von Hämorrhoiden wird durch einen erhöhten Druck im Darm gefördert. Dies kann, beispielsweise bei Verstopfung, starkem Pressen während des Toilettengangs oder während der Schwangerschaft auftreten.

Wann muss ich zum Arzt?

Hämorrhoiden sind ein häufig auftretendes Krankheitsbild im Bereich des Anus und sind in den meisten Fällen ungefährlich. Viele Hämorrhoiden treten nur für einen kurzen Zeitraum auf und bilden sich meist von selbst zurück, wobei Hausmittel unterstützend zur schnelleren Heilung beitragen können. Daher muss ein Gang zum Arzt nicht bei jeder neu aufgetretenen Hämorrhoide erfolgen.

  1. Wenn es allerdings zu starken Schmerzen kommt,
  2. die Hämorrhoiden sehr groß sind
  3. oder sich nicht mehr verschieben lassen,

sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um mögliche Blutungen oder Risse zu verhindern.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Es gibt viele verschiedene homöopathische Mittel, die bei Hämorrhoiden helfen können.

Hierzu gehört beispielsweise Aesculus, welches besonders gut auf die Gefäße wirkt. Es dichtet die Gefäßwand der venösen Gefäße ab und führt dadurch zu einer besseren Blutzirkulation. Daher kann Aesculus auch bei anderen Durchblutungsstörungen und der chronischen Veneninsuffizienz eingesetzt werden. Es wird als Salbe direkt lokal auf die Hämorrhoiden aufgetragen, wodurch die Wirkung maximiert wird.

Ein weiteres Homöopathikum ist Paeonia, welches neben Hämorrhoiden auch bei verschiedenen Entzündungen, sowie Analfissuren zum Einsatz kommt. Es wirkt drucksenkend, wodurch die Hämorrhoiden entlastet werden und unter weniger Spannung stehen. Des Weiteren kommt es zu einer Hemmung der Entzündungsreaktion, wodurch die bestehenden Schmerzen gelindert werden können. Das homöopathische Mittel kann in Tablettenform bis zu dreimal täglich eingenommen werden.

Detaillierte Informationen finden Sie in dem gesonderten Artikel: Homöopathie bei Hämorrhoiden