Homöopathie bei Hämorrhoiden

Was ist der Unterschied zu einer Analfissur und Analthrombose?

Hämorrhoiden sind eine weit verbreitete Erkrankung, die häufig schmerzlos sind und lediglich durch Ertasten bemerkt werden. Dabei handelt es sich um eine Vergrößerung des Gefäßpolsters, das im unteren Bereich des Anus sitzt und natürlicherweise für eine Abdichtung des Afters sorgt. Durch die Vergrößerung kommt es zu Aussackungen der Schleimhaut.

Eine Analfissur hingegen bezeichnet das Einreißen der Analschleimhaut, die oft mit kleinen Blutungen und sichtbarem frischen Blut im Stuhl einhergeht.

Unter einer Analthrombose versteht man ein Gerinnsel des venösen Bluts, das zu einer knotigen Veränderung führt. Diese ist oft sehr schmerzhaft und wird daher meist schneller bemerkt.

Diese Homöopathika werden verwendet

Folgende Homöopathika können beim Vorliegen von Hämorrhoiden verwendet werden:

  • Aesculus
  • Hamamelis
  • Hepar sulfuris
  • Paeonia
  • Nux vomica
  • Pulsatilla
  • Sulfur
  • Lycopodium

Aesculus

Wann kommt es zum Einsatz
Aesculus wird neben Hämorrhoiden auch bei anderen Schwächen der venösen Gefäße, wie beispielsweise Durchblutungsstörungen oder der chronischen Veneninsuffizienz, eingesetzt.

Wirkung
Die Wirkung von Aesculus greift vor allem im Bereich der Gefäße: das Homöopathikum wirkt abdichtend auf die Wand der Blutgefäße und sorgt so für eine bessere Durchblutung.

Dosierung
Die Anwendung von Aesculus kann bei Hämorrhoiden beispielsweise in Form von einer Salbe mit mehrmals täglichem Auftragen erfolgen.

Hamamelis

Wann kommt es zum Einsatz
Das homöopathische Mittel kommt vor allem bei Hämorrhoiden zum Einsatz, kann aber auch bei einer Analthrombose oder anderen Entzündungen der Schleimhäute angewendet werden.

Wirkung
Die in Hamamelis enthaltenen Gerbstoffe wirken antientzündlich. Sie können bei akuten Blutungen stillend wirken und sind ebenfalls für eine Kontraktion im Bereich der Gefäße verantwortlich.

Dosierung
Bei Hämorrhoiden wird als Anwendung ein Umschlag, mit einem in Hamamelislösung getränkten Tuch empfohlen. Die Umschläge können bis zu dreimal pro Tag angewendet werden.

Hepar sulfuris

Wann kommt es zum Einsatz
Hepar sulfuris ist ein vielseitig einsetzbares homöopathisches Mittel, das neben Hämorrhoiden auch bei Entzündungen des Nagelbetts und Abszessen eingesetzt werden kann.

Wirkung
Hepar sulfuris wirkt besonders gut bei Entzündungen und sorgt für eine Hemmung der ablaufenden Entzündungsprozesse. Dadurch kommt es zur Abschwellung und Linderung der Schmerzen.

Dosierung
Bei Hämorrhoiden wird eine Dosierung des homöopathischen Mittels mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Die Globuli können mehrmals am Tag, angepasst an die Symptome, eingenommen werden.

Paeonia

Wann kommt es zum Einsatz
Paeonia kann bei verschiedenen Entzündungen der Haut und Schleimhaut, wie Hämorrhoiden oder Analfissuren oder anderen Rissen, eingesetzt werden.

Wirkung
Die Wirkung von Paeonia beruht auf der Reduzierung des Drucks im Bereich der Schleimhäute. Es wirkt zusätzlich hemmend auf die Entzündungsprozesse und sorgt für eine Linderung des Schmerzreizes.

Dosierung
Paeonia kann in Form von Tabletten erworben werden, hierbei können bis zu drei Tabletten pro Tag eingenommen werden.

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz
Nux vomica kann bei vielen verschiedenen Erkrankungen, wie Hämorrhoiden, Magen-Darm-Beschwerden, Verstopfung und Erkältungen, eingesetzt werden.

Wirkung
Das homöopathische Mittel wirkt beruhigend auf die Schleimhaut und sorgt für eine gleichmäßigere Zirkulation und Verstoffwechslung der lokalen Entzündungsstoffe.

Dosierung
Bei akuten Hämorrhoiden können die Globuli von Nux vomica mit der Potenz D6 mehrmals am Tag eingenommen werden.

Pulsatilla

Wann kommt es zum Einsatz
Das homöopathische Mittel Pulsatilla wird neben Hämorrhoiden auch bei Entzündungen der Augen, Ohren und der Harnblase eingesetzt.

Wirkung
Pulsatilla ist ein Homöopathikum, das bei der Heilung von Defekten der Häute und Schleimhäute hilft. Es wirkt zusätzlich reizlindernd, wodurch unangenehmes Jucken und Schmerzen reduziert werden können.

Dosierung
Für akute Hämorrhoiden wird die Einnahme von drei Globuli in der Potenz D6 zweimal pro Tag empfohlen.

Sulfur

Wann kommt es zum Einsatz
Sulfur kommt bei vielen verschiedenen Erkrankungen, wie Hämorrhoiden, Asthma, Erkältungen, Menstruationsbeschwerden und Rückenschmerzen zum Einsatz.

Wirkung
Das homöopathische Mittel wirkt ankurbelnd auf verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper.

Dosierung
Die Sulfur-Globuli können mehrmals am Tag, jeweils drei Stück, mit den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden.

Lycopodium

Wann kommt es zum Einsatz
Lycopodium ist ein Homöopathikum, dass bei Hämorrhoiden, Erkrankungen der Leber oder Gallenblase, sowie bei Kopfschmerzen und Infekten der Atemwege eingesetzt werden kann.

Wirkung
Das Homöopathikum ist sehr vielseitig einsetzbar und zeigt heilende Effekte durch die Unterstützung verschiedener Stoffwechselprozesse.

Dosierung
Bei akut auftretenden Symptomen können die Globuli in der Potenz D6 mehrmals am Tag eingenommen werden.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

Weleda Hämorrhoidalzäpfchen

Wirkstoffe
In den Weleda Hämorrhoidalzäpfchen sind die drei homöopathischen Wirkstoffe:

  • Aesculus hippocastanum
  • Hamamelidis folium
  • Stibium metallicum

Wirkung
Die Wirkung des Komplexmittels beruht auf einer Reduzierung der Schmerzen. Die Zäpfchen sorgen für eine Entlastung und Linderung der gespannten Schleimhaut.

Dosierung
Die Dosierung wird mit zwei Zäpfchen pro Tag empfohlen. Die Anwendung sollte optimalerweise nach dem Stuhlgang und vor dem Schlafengehen erfolgen.

Wala® Quercus Salbe

Wirkstoffe
In der Wala® Quercus Salbe sind die Wirkstoffe

  • Quercus robur (Eichenrinde)
  • Hamamelis virginiana (Zaubernuss)
  • Borago officinalis (Borretschblätter) 

Wirkung
Die Salbe wirkt blutstillend und antientzündlich. Außerdem wird der bestehende Juckreiz reduziert und die Regeneration und Heilung der Hämorrhoiden gefördert.

Dosierung
Die Salbe kann im Bereich der Hämorrhoiden bis zu dreimal pro Tag aufgetragen werden. Die Anwendung sollte eine Dauer von zwei Wochen nicht überschreiten.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Länge und Häufigkeit der Anwendung der Homöopathika hängt von deren Anwendungsart ab. Lokal angewendete homöopathische Mittel, wie Aesculus und Hamamelis, können bis zu dreimal am Tag aufgetragen werden. Die Anwendung sollte nicht länger als ein bis zwei Wochen erfolgen und bei Besserung der Symptome reduziert werden.

Die Einnahme der Globuli kann in der Regel auch bis zu dreimal pro Tag mit jeweils drei Globuli erfolgen. Die Potenzen können an akute und chronische Beschwerden angepasst werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Hämorrhoiden sind eine häufig vorkommende Erkrankung, die in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden kann. Bei leichten Hämorrhoiden, die nach dem Pressen wieder von allein in den Analkanal zurückgehen, sowie bei reponierbaren, also mit dem Finger verschiebbaren, Hämorrhoiden kann eine Behandlung nur mit Homöopathie versucht werden.

Wenn diese jedoch nicht mehr zurück geschoben werden können oder starke Schmerzen bestehen, sollte eine homöopathische Therapie nur noch unterstützend fungieren.

Wann muss ich zum Arzt?

Da viele Hämorrhoiden ungefährlich sind, muss nicht bei jedem Ertasten einer Hämorrhoide ein Arzt aufgesucht werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, ob die Hämorrhoiden sich von selbst zurückziehen oder sich mit einem Finger zurückschieben lassen.

Ist dies nicht mehr der Fall oder sollten starke Schmerzen bestehen, sollte ein Arzt zur Untersuchung herangezogen werden. Eine mögliche Komplikation bei Hämorrhoiden ist beispielsweise die Blutung, die entsprechend ärztlich versorgt werden sollte.

Weitere alternative Therapieformen

Eine mögliche alternative Therapieform ist die Anwendung von verschiedenen Heilpflanzen. Hierbei können beispielsweise indische Flohsamen, Hamamelisblätter, Mäusedornwurzelstock, sowie Steinkleekraut angewendet werden.

Auch ein Sitzbad mit phytotherapeutischen Wirkstoffen kann bei Hämorrhoiden Besserung verschaffen. Hierfür wird beispielsweise das Schafgarbelkraut oder Lavendel empfohlen. Durch das Sitzbad wird zusätzlich eine gleichmäßige Durchblutung gefördert, was ebenfalls einen positiven Effekt haben kann.

Ein Ausgleich der Vitamine und Mineralstoffe ist ebenfalls wichtig für die Heilung von Hämorrhoiden. Hierfür wird aus der orthomolekularen Medizin die Einnahme von Vitamin C mit ein bis zwei Gramm pro Tag empfohlen.

Auch die hiermit verbundenen Bioflavonoide, die beispielsweise in Heidel- und Brombeeren enthalten sind, wirken unterstützen bei der Regeneration. Ebenso ist die Einnahme von Vitamin E mit bis zu 300mg empfohlen, da dieses Vitamin eine wichtige Rolle bei der gleichmäßigen Durchblutung spielt.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Viele Hausmittel und Tipps können bei bestehenden Hämorrhoiden helfen.

Hierzu gehört beispielsweise die richtige Ernährung, um für einen gleichmäßigen Stuhlgang zu sorgen. Dies ist sehr wichtig, da durch unregelmäßigen und zu harten Stuhlgang ein erhöhter Druck im Bereich des Analkanals entsteht. Dieser wiederum fördert beim Toilettengang das Auftreten oder Voranschreiten von Hämorrhoiden. Dementsprechend sollte bei der Ernährung auf eine ausreichende Menge an Ballaststoffen geachtet werden. Hierzu gehört das Essen von Gemüse und Obst, sowie der Verzicht bzw. die Reduzierung des Fleischkonsums.

Auch beim Toilettengang gibt es einige Dinge, die zu beachten sind, um dem Entstehen von Hämorrhoiden entgegenzuwirken. Hierzu gehört, dass während des Toilettengangs kein zu großer Druck durch Pressen aufgebaut werden sollte. Dadurch wird ein unnötiger Druck auf die Schleimhaut vermieden. Auch eine adäquate Hygiene des Analbereichs ist von großer Bedeutung. Hierzu gehört die Säuberung nach dem Toilettengang mit Toilettenpapier, das nicht zu hart ist. Auch Waschlappen, die mit lauwarmem Wasser getränkt werden, eignen sich für die richtige Hygiene.

Ausführliche Informationen zu den Hausmitteln erhalten Sie in dem Artikel: Hausmittel gegen Hämorrhoiden