Mittelfußbruch tapen

Für die optimale Heilung bei einem Mitteflußbruch ist es nötig, die Bruchenden möglichst sicher und in der ursprünglichen Ausgangsstellung zu fixieren. Hierzu kommen in der Regel Gipsanalgen oder fixierende orthopädische Schuhe zum Einsatz, manchmal muss der Bruch auch erst operativ versorgt werden. Bei machen Brüchen, z.B. Ermüdungsbrüchen im Bereich des Mittelfußes, oder auch zur weiteren Unterstützung nachdem die Gipsfixierung abgenommen wurde, können Tapeanalgen für die Stabilisierung der Fraktur eingesetzt werden.

Welches Tape wird wann verwendet?

  • Klassische Tapes:
    Für sichere Fixierungen von Gelenken und Knochen kommen stabilisierende klassische Tapeverbände zum Einsatz. Diese haben nur wenig elastische Anteile und sorgen für eine relativ sichere Ruhigstellung. Klassische Tapes finden zum Beispiel bei Sportarten wie Baskettball oder Handball Anwendung, um das Umknicken zu vermeiden.
     
  • Kinesio-Tapes:
    Soll die Heilung weiter unterstützt werden, oder Folgen des Bruches, wie Abflachung des Fußgewölbes etc vermieden werden, können im Alltag auch Kinesio-Tapes zum Einsatz kommen. Diese sind flexibel und sorgen ebenfalls für eine leichte fixierende Unterstützung, sorgen aber in erster Linie durch gezielte Reizung von Sensoren der Haut und der Muskulatur für eine Aktivierung der eigenen aktiven Stabilisation.

Tapeanlage

Eine Tapeanlage mit Kinesiotape zur Unterstützung der Heilung nach einem Mittefußbruch zur Therapieergänzung kann so aussehen: 

  • Zuerst wird der Fuß vorbereitet. Die Haut sollte möglichst fettfrei und frei von Haaren sein. Der Patient setzt sich auf den Boden oder eine Unterlage, das Knie des betroffenen Beins ist 90grad angebeugt, der Fuß steht flach auf dem Boden.
  • Man benötigt 3 Kinesiotapestreifen. 2 Streifen sollten etwa 12-15 cm lang sein, je nach Fußgröße. Der dritte Streifen wird von dem Ansatz der Zehen bis 5 cm oberhalb des Fußgelenks abgemessen. Die Streifen sollten an den ecken abgerundet werden, damit sie besser haften.
  • Der erst Streifen wird angelegt. Hierzu wird das Trägerpapier in der Mitte des Bands aufgerissen und leicht abgezogen (ca. 5 cm). Das Band wird zwischen den Handen gespannt und unter dieser Spannung quer zum Unterschenkel mittig auf dem Fußrücken auf dem Schmerzpunkt aufgeklebt und zu beiden Seiten ohne Spannung ausgestrichen. Mit dem 2. Tapestreifen wird genauso verfahren, er wird etwa auf der Hälfte des ersten Streifens nach unten zu den Zehen in versetzt aufgeklebt. Der Dritte längere Streifen wird nun 5 cm vor Ende von dem Trägerpapier befreit und ohne Spannung längs am Zehenansatz aufgeklebt. Nun wird der Fuß angehoben und das Ende des Tapes mit leichter Spannung bis ca. 5 cm oberhalb des Sprunggelenks geführt. Die letzten 5 cm werden ohne Zug auf der Unterschenkelvorderseite fixiert. Der Fuß wird wieder abgesetzt, sodass sich das Band leicht spannt. Es wird nun auf dem Fußrücken ausgestrichen. Die Tapeanalge ist fertig.

Weitere Informationen zum Kinesiotape erhalten Sie in dem Artikel: "Kinesiotape"

Anlage Techniken

Es gibt verschiedene Anlagetechniken. Man kann durch Variationen der Anlage gezielt bestimmte Schmerzpunkte behandeln. In der Regel werden z.B. im Internet (YouTube) Tapeanalgen sehr gut beschrieben. Wichtig ist es, darauf zu achten, bei einer Tapeanlage immer in der vorgegebenen Richtung, z.B. vom Fuß zum Unterschenkel und nicht anders herum zu arbeiten. Auch sollte dringen beachtet werden, ob ein Tapeverband mit Zug oder ohne Spannung angebracht wird

Meistens werden die Abrisstechniken des Trägerpapiers gut beschrieben. Es ist wichtig vorher an den richtigen Stellen das Trägerpapier einzureißen, um es beim Aufkleben einfach entfernen zu können, und den Zug auf das Band nicht zu beeinflussen.

Auch die richtige Vorbereitung der Analgestelle ist wichtig. Gegebenenfalls kann die Haut mit einem hautfreundlichen Desinfektionsmittel vor der Anlage von überschüssigem Fett befreit werden.

Bei klassischem Tape zur Fixierung ist die Anlagetechnik in der Regel eine etwas andere. Auch hier finden sich Anleitungen im Internet. Sollte eine klassische stabilisierende Anlage nötig sein. Wichtig ist, dass die klassischen Tapeanlagen die Bewegung des Fußes einschränken und die Aktivierung der stabilisierendem Muskulatur eher schwächen als fördern. Es sollte auf dauerhafte Anwendung verzichtet werden!

Belastung mit dem Tape

Ist ein Fuß mit einem elastischen Kinesiotape versorgt, kann man den Fuß frei ohne Einschränkungen belasten, sofern die Fraktur bereits so stabil ist, und keine anderen Angaben vom Arzt gemacht wurden. Ein Kinesiotapeverband kann den Heilungsprozess unterstützen, dient aber nicht der Fixation einer Fraktur. Er sollte daher erst im stabilen Stadium der Frakturheilung angewandt werden.

Sollten Schmerzen auftreten, gilt es diesen Aufmerksamkeit zu schenken und nicht weiter zu belasten oder zu bewegen!

Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel: "Mittelfußbruch zu früh belastet" und "Mittelfußbruch - Schmerzen danach"

Vor und Nachteile durch das Tape

  • Die Vorteile des Tapens sind, dass der Fuß auch nach Abnahme des Gipses weiterhin in seiner Stabilität unterstützt wird. Durch den Tapeverband erhält der Fuß eine leichte passive Stütze. Zudem kann durch die Eigenschaft des Tapes, die aktiven Strukturen zu fördern, die eigene Stabilität verbessert werden. Gelenkstellungen können dadurch dezent korrigiert werden. Der Patient hat beim Gehen ein Gefühl der Sicherheit, vor allem dann, wenn er den Fuß lange nicht belasten durfte.
     
  • Genau hier kann man aber auch Nachteile der Tapeanlage aufführen. Durch dauerhaftes Tapen kann eine Art Abhängigkeit entstehen. Nach der Gipsbehandlung hat man zunächst Angst den Fuß wieder frei zu belasten. Also tapet man zur Unterstützung - der Fuß ist wieder stabilisiert. Die Angst vor der freien Belastung kann dadurch aber gesteigert werden. Es ist wichtig hin und wieder den Fuß auch ohne Tape zu belasten, um ihn zu trainieren und dem Patienten das Gefühl zu geben, auch ohne Tape den Fuß belasten und nutzen zu können.

Wann muss getapt werden?

Der Tapeverband ist in der Regel eine unterstützende Technik, die nach Frakturstabilisation die Heilung sichern und unterstützen soll. Es ist nicht zwingend nötig einen Mittelfußbruch zu tapen. Anders ist das bei Brüchen der Zehen. Wenn diese nicht operativ versorgt werden, kann eine stabilisierende Tapeanlage mit klassischem Tape helfen, den Zeh mit der Fraktur ruhigzustellen.

Auch bei Ermüdungserscheinungen ist ein Tapeverband durchaus sinnvoll, auch um präventiv einen Bruch zu vermeiden. Allerdings kann das Tapen des Fußes die Belastung nicht vollständig aufheben und keinesfalls eine Gipsversorgung ersetzen.

Bei Beschwerden im Heilungsverlauf kann ein Tapeverband sehr sinnvoll sein, um der Fraktur noch etwas Stabilität zu geben. Bei Achsenabweichungen kann durch ein Tape versucht werden, diese zu korrigieren.

Wie lange muss der Fuß getapt werden?

Da das Tape erst dann zum Einsatz kommen sollte, wenn die Fraktur bereits stabilisiert ist, kann die Analgedauer variieren. Am besten sollte der Fuß so lange unterstützend getapet werden, bis keinerlei Beschwerden oder Schmerzen mehr bestehen. Dann sollte das Tape nicht mehr verwendet werden, um den Fuß an die nicht unterstütze Arbeit wieder zu gewöhnen. Bei leichten Achsenabweichungen können korrigierende Tapes längerfristig zum Einsatz kommen. Bei zu starken Abweichungen sollte eine Röntgenkontrolle erfolgen.

Dieser Artikel könnte Sie diesbezüglich noch interessieren: "Mittelfußbruch - Heilungsdauer"

Wie lange hält die Tapeanlge/ kann damit geduscht werden?

Eine Tapeanlage kann bis zu 5 Tage ohne Probleme halten. Je besser die Haut unter der Anlage vorbereitet wurde, umso länger hält das Tape. An Körperstellen, an denen man viel schwitzt kann es zu einer verkürzten Dauer kommen, da besonders an den Tapeenden sich der Kleber schneller lösen wird.

Es ist ohne Probleme möglich mit einem Tapeverband zu duschen. Allerdings sollte das Tape möglichst frei von Seife gehalten werden.

Sollte es im Bereich des Tapeverbands zu Hautrötungen oder Juckreiz kommen, muss das Tape sofort entfernt werden.

Um einen längeren Halt des Tapes zu gewährleisten sollten Haare im Bereich der Anlage entfernt werden. Auch die Ecken des Tapes sollten mit einer Schere abgerundet werden.

Muss ich mich für die Tapeanlage rasieren?

Da das Tape direkten Kontakt zur Haut haben soll um effektiv seine Wirkung zu entfalten, ist es sinnvoll den Bereich der getapet werden soll, vor der Anlage von zu viel Haaren zu befreien. Das Tape soll sich an die Haut anschmiegen und Rezeptoren in der Haut und den Gelenken stimulieren. Haare verhindern das Anliegen des Tapes und somit seine Wirkung. Weiterhin kann durch zu viel Haare das Tape nicht richtig haften. Schweiß und Wasser können unter das Tape gelangen und die Tragedauer deutlich verkürzen.

Wie fest muss die Tapeanlage sein?

Bei der Anlage des Tapes sollte immer auf die Angaben der Anleitung geachtet werden. Nicht alle Tapestreifen werden mit Zug aufgebracht. Der Zug entspricht meist nur einer leichten Dehnung des Tapes, sodass das Tape höchstens dezente Falten auf der Haut wirft. Eine zu straffe Tapeanalge kann die Wirksamkeit des Tapes einschränken. Eine Kinesiotape kann eine zu feste Tapeanlage aber in der Regel nicht zu ernsthaften Beschwerden führen. Sollte sich das Tape unangenehm anfühlen, kann bei der nächsten Anlage der Zug korrigiert werden.

Besonders wichtig ist es allerdings darauf zu achten nicht zirkulär, also einmal um den Mittelfuß herum mit viel Zug zu kleben. Hierdurch kann der Lymphabfluss und schlimmstenfalls die Durchblutung im betroffenen Gebiet beeinflusst werden. Es kommt zu einer Schwellung hinter dem Tape und das Gewebe kann nciht richtig versorgt werden. Sollte die Extremität hinter der Tapeanlage kalt oder rot/blau werden, muss der Tapeverband sofort gelöst werden. In den meisten Anleitungen sollten keine zirkulären Tapes geklebt werden. Vor allem bei Kinesiotape kommen zirkuläre Anlagen nicht vor.

Beim klassischen Tape kann ein Gelenk zur Stabilisation „umwickelt werden“ Allerdings werden auch hier niemals zirkuläre Steifen geklebt, kornährenförmige Klebetechniken oder leicht versetzte Streifen verhindern eine Durchblutungsstörung.