Physiotherapie bei Fußfehlstellungen

Fußfehlstellungen egal in welcher Form und Ausprägung sind ein ernst zunehmendes  Problem das behandlungsbedürftig ist. Durch die aufgrund der Fehlstellung vorhandene Asymmetrie der Beinachse kann es ohne Behandlung auch zu Folgeschäden an anderen Gelenken, wie zum Beispiel Knie und Hüfte, aber auch Problemen an der Wirbelsäule kommen. Die Physiotherapie ist ein geeignetes therapeutisches Verfahren, um vorliegende Fußfehlstellungen zu verbessern und zu korrigieren. Zusätzlich dazu, empfiehlt sich bei vielen Patienten die Anwendung speziell auf das Problem abgestimmter Einlagen für die Schuhe. Bei der physiotherapeutischen Behandlung geht es vor Allem darum, falsche Bewegungsmuster beim Patienten zu erkennen und aktiv dagegen zu arbeiten. Je nach Form und Ausprägung der Fehlstellung wird der behandelnde Physiotherapeut mit dem Patienten gezielte Dehn- , Kräftigungs- und Bewegungsübungen durchführen, die der Fehlstellung entgegenwirken. Es ist wichtig, dass der Patient diese auch eigenverantwortlich zu Hause durchführt um langfristige Erfolge zu erzielen. Viele Probleme bei Fußfehlstellungen sind muskulär bedingt, daher ist auch die Anwendung eines sensomotorischen Körpertrainings sinnvoll. Anwendungen wie manuelle Therapie können die Therapie unterstützen und die Füße bestmöglich auf die Übungen vorbereiten.

Physiotherapie/ Übungen: Knickfuß

Bei einem Knickfuß verläuft der Winkel zwischen Unterschenkel und Ferse geknickt statt gerade. Übungen um dies zu korrigieren sind folgende:

  1. Stellen Sie sich beidbeinig vor eine Treppenstufe. Die Füße sind schulterbreit auseinander, die Knie leicht gebeugt. Achten Sie darauf, dass ihre Fersen-Bein-Achse gerade ist. Springen Sie nun auf die Treppenstufe und achten auch bei der Landung auf eine gerade Achse. 10-15 Wiederholungen.

  2. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und legen das rechte Fußgelenk auf ihr linkes Knie. Drehen Sie nun mit einer Hand die Ferse nach außen, während Sie mit der anderen Hand den Vorfuß nach innen drehen, so als wollten Sie ein Handtuch auswringen. 10-15 Wiederholungen.

Weitere Übungen finden Sie in den Artikeln:

Physiotherapie/ Übungen: Senkfuß

Der Senkfuß ist eine weniger stark ausgeprägte Variante des Plattfußes bei welcher sich das Fußlängsgewölbe durchdrückt. Ursache ist häufig eine zu schwache stabilisierende Muskulatur. Übungen bei einen Senkfuß sind folgende:

  1. Stellen Sie sich auf ein Bein. Das Bein, welches sich in der Luft befindet zeichnet nun mit dem Fuß kreisende Bewegungen in der Luft. Die Bewegung dabei kommt aus dem Fußgelenk. Bei jeder Abwärtsbewegung bewusst die Zehen in Richtung Boden strecken.20 Sekunden durchführen.

  2. Stellen Sie sich mit beiden Beinen schulterbreit auseinander, sodass der Fuß komplett auf dem Boden steht. Nun ziehen Sie ihre Zehen in Richtung Decke, halten die Spannung 2 Sekunden und senken sie wieder hinab. 20 Wiederholungen.

Weitere Übungen für den Fuß finden Sie in den Artikeln

Physiotherapie/ Übungen: Spreizfuß

Spreizfüße zeichnen sich durch einen verhältnismäßig breiten Vorderfuß aus, bei dem die Zehen weit auseinander stehen. Das Quergewölbe im Fuß ist dabei vermehrt durchgedrückt. Übungen hierfür sind:

  1. Spreizen Sie die Zehen absichtlich soweit es geht und ziehen gleichzeitig die Zehenspitzen nach oben. Dann machen Sie genau das Gegenteil, nämlich die Zehen aneinanderpressen und nach innen einrollen. 15 Wiederholungen.

  2. Gehen Sie in den Zehenspitzenstand und kreisen dann mit den Fersen 10 mal im Uhrzeigersinn und 10 mal gegen den Uhrzeigersinn ohne die Füße dabei abzusetzen.

Weitere Übungen finden Sie in dem Artikeln:

Physiotherapie/ Übungen: Hohlfuß

Bei einem Hohlfuß liegen muskuläre Dysbalncen der Fuß - und Unterschenkelmuskulatur vor, wodurch das Fußlängsgewölbe aufgesprengt wird (angehoben). Übungen gegen ein Hohlfuß sind folgende:

  1. Stellen Sie sich mit den Fersen auf eine Treppenstufe, sodass die Zehen darüber hinausragen. Nun verlagern Sie ihr Gewicht auf die Ferse, sodass der Vorfuß vom Boden abgehoben wird. 15 Wiederholungen.

  2. Stellen Sie die Füße voreinander auf, so als wollten Sie Inlineskater fahren. Nun drücken Sie die Ballen ihrer großen Zehen für ca. 5 Sekunden in den Boden. 15 Wiederholungen.

Weitere Übungen finden Sie in dem Artikel Übungen bei Fußfehlstellungen

Physiotherapie/ Übungen: Plattfuß

Beim Plattfuß liegt ein abgeflachtes Längs- und Quergewölbe im Fuß vor, begleitet von einem instabilen Sprunggelenk (Knickfuß). Folgende Übungen sind hier sinnvoll:

  1. Stellen Sie sich für diese Übung mit den Beinen schulterbreit auseinander. Nun drücken Sie sich in die Zehenspitzen hoch. Senken Sie dann langsam und kontrolliert die Ferse in Richtung Boden und verlagern dann ihr Gewicht so darauf, dass der Vorderfuß vom Boden abhebt. Wiederholen Sie die Übung 15 mal.

  2. Legen Sie eine alte Zeitung vor sich auf den Boden. Fixieren Sie diese nun mit einem Fuß während Sie versuchen die Zeitung mit den Zehen des anderen Fußes zu greifen und zu zerreißen. Wechseln Sie zwischendurch die Füße. Führen Sie die Übung ruhig mehrmals täglich durch.

Weitere Übungen finden Sie in den Artikeln

Sprunggelenksverletzung

Das Sprunggelenk ist mit seinen vielen Bändern und Sehnen sehr verletzungsanfällig. Vor allem Sportler haben häufig mit Sprunggelenksverletzungen zu tun. Diese reichen von Bänderdehnungen, über Bänderrisse bis hin zu Frakturen und Kombinationen verschiedener Verletzungen. Für die Betroffenen bedeutet eine Sprunggelenksverletzung in der Regel zunächst einmal eine sportliche Auszeit, da die beschädigten Strukturen Zeit für die Heilung benötigen. Tritt eine Sprunggelenksverletzung jeglicher Art auf, gilt als "Erste Hilfe Maßnahme" immer die PECH- Regel (Pause, Eis, Compression = Druck, Hochlegen). Ein Arzt wird dann den Fuß untersuchen, um herauszufinden, welche Art von Verletzung vorliegt. Der überwiegende Teil von Sprunggelenksverletzungen kann konservativ versorgt werden. Die Therapie besteht dann für die Betroffenen neben einer sportlichen Auszeit und gegebenenfalls dem Tragen einer entsprechenden Schiene aus regelmäßiger Physiotherapie in Kombination mit anderen Therapieformen. Auch wenn eine Operation nötig wird, ist eine gute anschließende Reha genauso wichtig für den Erfolg der Heilung, wie die OP selbst. Ein Team aus Ärzten und Therapeuten wird dann für den Patienten einen individuellen Reha-Plan aufstellen, welcher zum Ziel hat, das Sprunggelenk wieder voll funktionsfähig zu machen, sodass der Patient seinen gewohnten Alltag wieder aufnehmen kann.

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Schmerzen am Fußballen

Schmerzen am Fußballen können durch die verschiedensten Dinge ausgelöst werden. Oft ist eine Überbelastung der Grund für die Schmerzen. Jedoch können auch ernsthafte Grunderkrankungen zu schmerzenden Fußballen führen, dazu gehören unter Anderem Adipositas, Rheuma, Gicht, Erkrankungen der Zehengrundgelenke, Knochenhautentzündungen oder Brüche. Die Symptome sind wie der Name schon sagt Schmerzen. Diese können je nach Ursache stechend, ziehend oder dumpf ausstrahlend sein und werden von den Betroffenen als sehr unangenehm empfunden. Zur Stellung der Diagnose benötigt der Arzt neben bildgebenden diagnostischen verfahren auch Informationen über die Entstehung des Schmerzes sowie die individuelle Patientenkrankengeschichte. Wenn die Ursache festgestellt wurde, kann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden, die zum Ziel hat, die Schmerzen des Patienten zu lindern und die Ursache des Problems auch langfristig in den Griff zu bekommen. Um Problemen vorzubeugen sollte immer darauf geachtet werden, den Fußballen nicht zu überlasten sowie geeignetes Schuhwerk zu tragen. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in den Artikeln Schmerzen im Fußballen und plötzliche Fußballenschmerzen

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Fersensporn

Der Fersensporn ist eine knochenartige Veränderung an der Ferse, die entweder entlang des Fußballens oder hinten an der Achillessehne auftreten kann. In Deutschland ist von einem Fersensporn fast jeder 10. Betroffen, er ist das Resultat von übermäßiger Belastung oder jahrelanger Fehlbelastung. Das vordergründige Symptom eines Fersensporn ist der Schmerz. Tritt dieser nicht auf, kann auch ein vorhandener Fersensporn durchaus unbehandelt bleiben, wenn er keine weiteren Probleme verursacht. Ist dies aber der Fall können entzündungshemmende Medikamente, Homöopathische Mittel, konservative Therapiemethoden oder eine Operation die Beschwerden lindern. In der Regel ist ein Fersensporn bereits durch krankengymnastische Übungen gut in den Griff zu bekommen, da durch die dort ausgeführten Übungen der Stoffwechsel angeregt und die Strukturen im Fuß gekräftigt und gedehnt werden. Hilft dies nicht, kann der Fersensporn operativ behandelt werden, wobei zumeist nur der Druck von der Sehne genommen wird. Generell hat ein Fersensporn gute Heilungsaussichten.

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Achillessehnenentzündung

Die Achillessehnenentzündung ist eine schmerzhafte Erkrankung der Achillessehne, die zumeist Sportler betrifft. Sie tritt nicht akut auf sondern ist das Resultat jahrelanger Fehl- und Überbelastung. Die Betroffenen empfinden bei einer Achillessehnenentzündung während und vor Allem nach der Belastung starke Schmerzen die auch bis in den Unterschenkel und die Wade ziehen können. Außerdem reagieren die Betroffenen empfindlich auf Druck in dem betroffenen Bereich. Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten, klingen die Schmerzen meist nach wenigen Tagen von alleine wieder ab. Weitere Symptome der Entzündung sind rötliche oder warme Stellen im Bereich der Achillessehne. Bei manchen Patienten knirscht die Achillessehne auch hörbar bei Bewegungen und es kann zu Schwellungen kommen. In der Regel ist nur eine Seite von der Entzündung betroffen. Wenn die Achillessehnenentzündung zu lange ignoriert und nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zu einer Chronifizierung des Krankheitsbildes kommen. Im fortgeschrittenen Stadium können die strukturellen Schädigungen an der Achillessehne schon so groß sein, dass bereits einfache Bewegungen die Schmerzen auslösen können und auch der Ruheschmerz nur noch schwer in den Griff zu bekommen ist. Durch die permanente Entzündung kann es sein, dass sich Narbengewebe bildet, welche unter Umständen operativ entfernt werden muss.

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Zusammenfassung

Zusammenfassend kommt es immer auf das individuelle Beschwerdebild des Patienten sowie die zugrunde liegende Erkrankung an, auf welche physiotherapeutischen Maßnahmen zurückgegriffen wird. Die meisten Fußfehlstellungen können aber mit der entsprechenden Therapie gut unter Kontrolle gebracht und korrigiert werden.