Therapie bei einem Mittelfußbruch

Der Fuß besteht aus einer Vielzahl von kleinen Knochen, die extremen Belastungen standhalten müssen, um das gesamte Körpergewicht bei jeglichen Bewegungen tragen zu können. Einteilen lässt sich der Fuß in Rückfuß mit dem dicken Fersenknochen, dem Mittelfuß mit fünf relativ langen und schmalen Knochen (die Mittelfußknochen) und schließlich der Vorfuß mit den unterteilten kleinen Zehenknochen. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten kombiniert mit hohen Belastungen, sind besonders die langen schmalen Mittelfußknochen Verletzungen wie Brüchen ausgesetzt.
Der Artikel "Mittelfußbruch - Heilungsdauer" könnte Sie diesbezüglich auch interessieren.

Therapie

Ein Mittelfußknochenbruch kann in der Regel konservativ, also ohne Operation behandelt werden. Dies hängt lediglich davon ab, wie weit die Bruchteile voneinander entfernt oder verschoben wurden. Ist eine Operation nicht nötig, wird der Fuß für einige Wochen mittels Gipsschiene ruhig gehalten und entlastet. Sind die Frakturteile zu weit von ihrem Ursprungsort entfernt, müssen sie unter operativem Eingriff wieder in ihre exakte Position gebracht werden, um optimal zusammenwachsen zu können. Schon während der Ruhigstellung wird mit der Physiotherapie begonnen. Angrenzende Gelenke müssen von Anfang mit durchbewegt werden, um vor Verklebungen und Versteifungen zu schützen. Lymphdrainagen werden durchgeführt, um den Abtransport der Schwellung zu unterstützen. Schon früh wird nach vorgaben des Arztes ein Teilbelastender Gang durchgeführt.

Statische Übungen für die gesamte Muskelkette des Beines werden durchgeführt, um einem Abbau der Muskelmasse vorzubeugen. Sind die Knochenenden soweit wieder stabil zusammengewachsen, wird nach und nach die Belastung gesteigert, das Gangbild und Abrollen des Fußes wird wieder beübt, sowie Kräftigungsübungen für die gesamte umliegende stabilisierende Muskulatur:

  • Um die Tiefensensibilität wieder herzustellen werden Gangübungen auf verschiedenen Untergründen, Wackelkissen und Therapiekreiseln durchgeführt. Auch die Feinmotorik der Zehen wird trainiert, indem versucht wird, mit dem Fuß einen weichen Ball oder Papier zu greifen
     
  • Um selbst die Fußmuskulatur zu lockern kann sich einfach auf einen Tennisball gestellt werden, alle Anteile ausgerollt werden und an verspannten Stellen innegehalten, bis die Verspannung nachgibt. In der Auswahl der therapeutischen Übungen sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, das täglich geübt wird und erst wieder in den Sport eingestiegen wird, ist der Bruch vollstens Ausgeheilt und kein Schmerz bei Belastung mehr spürbar.

Für weitere Informationen lesen Sie den Artikel: Physiotherapie bei einem Mittelfußbruch

Behandlung mittels speziellen Schuhen

Um den Fuß nach einem Mittelfußknochenbruch zu entlasten, gibt es spezielle Entlastungsschuhe die für einige Wochen getragen werden. Ein Bruch braucht ausreichend Ruhe, sodass der Körper die Chance hat, die unterbrochenen Knochenenden wieder zusammenwachsen zu lassen. Wird zu früh bewegt und belastet, wird dieser Heilungsprozess unterbrochen und eine dauernde Instabilität mit Folgeschäden bleibt bestehen.

Weitere Informationen dazu finden Sie in dem Artikel: "Mittelfußbruch - Schuhe/Schienen"

Ausbleibende Heilung

Heilt ein Bruch nicht, besteht die Gefahr, dass sich ein sogenanntes Falschgelenk bildet. Die Knochenenden heilen, wachsen jedoch nicht zusammen. Das Falschgelenk wirkt sich negativ auf die Stabilität des Fußes und somit das Gangbild und Bewegungsabläufe aus. Schonzeiten und individuell angepasste Übungen müssen sich orientierend an den physiologischen Wundheilungsphasen halten und durchgeführt werden, um eine Heilungsstöungen zu vermeiden. Ein einmal entstandenes Falschgelenk ist irreversibel, wächst also von allein nicht mehr zusammen.

Der Artikel "Mittelfußbruch - Schmerzen danach" könnte Sie diesbezüglich auch interessieren.

Weitere physiotherapeutische Maßnahmen

Im Verlauf der Regeneration eines Mittelfußknochenbruchs stehen neben den aktiven Übungen weitere Maßnahmen zur Verfügung, wie die Stabilisation mittels Tapeanlagen, Massage- und Faszientechniken für die Lockerung umliegender Muskulatur, welche durch die Verletzung und Ruhigstellung verspannt und verkürzt, Elektrotherapie und Manuelle Techniken, um eine optimale Beweglichkeit, Belastbarkeit und Funktionsfähigkeit wieder herzustellen.

Lesen Sie auch: "Mittelfußbruch - zu früh belastet" und "Mittelfußbruch tapen"

Ursachen

Mittelfußknochenbrüche entstehen meist durch direkte Gewalteinwirkungen oder Unfälle. Eine weitere anatomische Besonderheit des Fußes ist, dass er aus zwei Gewölben besteht – dem Längs- und Quergewölbe, um Belastungen besser abfedern zu können. Das Quergewölbe wird von den schmalen Mittelfußknochen aufgebaut. Dass dir Gewölbeform beibehalten wird, sind die Knochen dauernder Spannung ausgesetzt. Lastet nun zusätzlich noch ständig weitere herbeigeführte Belastung auf dem Knochen, wie zum Beispiel bei Baletttänzern oder Langstreckenläufern, kann es auf Dauer zu einer Stress- oder Ermüdungsfraktur kommen.

Um den Mittefußbruch besser zu verstehen, emphielt sich der Artikel "Mittelfußbruch", wo gezielt auf Ursachen und die Therapie beim Orthopäden eingegangen wird.

Symptome

Typische Symptome eines Mittelfußknochenbruches sind schmerzhafte Bewegungseinschränkungen und Belastungsschmerz, sowie die klassischen Entzündungszeichen Schwellung, Rötung und Wärme im betroffenen Gebiet. Normales Gehen und Stehen ist ohne starke Schmerzen nicht mehr möglich.

Ermüdungsbruch

Beim Ermüdungsbruch ist der Knochen schlicht und einfach überlastet. Das Gewebe kann den ständigen extremen Belastung nicht mehr standhalten. Dauerhaft bestehende Belastungen schädigen das Knochengewebe mit winzigen Rissen, ohne dass eine direkte Verletzung oder Gewalteinwirkung stattfindet. Ein schleichender über lange Zeit entstehender Prozess. Betroffen sind meist Sportler mit sich wieder und wieder wiederholenden Belastungen. Irgendwann ist das Knochengewebe soweit geschädigt, dass er bei der nächsten Belastung bricht. Auch kleine Traumata können endgültiger Auslöser für den vorgeschädigten Knochen sein.

Die Mittelfußknochen sind vergleichsweise mit anderen Knochen unseres Skelettsystems am häufigsten von Ermüdungsbrüchen betroffen, da sie nicht nur im Sport extremen Belastungen standhalten müssen, sondern auch im Alltag durch simples Gehen, Stehen und Laufen. Durch die ständige Belastung, hat der Körper keine Möglichkeit, die kleinen Risse im Knochengewebe zu reparieren. Am häufigsten von einem Mittelfußknochenbruch betroffen ist der kleine Zeh (5. Mittelfußknochen).

Lesen Sie mehr in dem Artikel: Therapie eines Ermüdungsbruchs

Ermüdungsbruch ohne Schwellung

Beim Bruch eines Mittelfußknochens tritt nicht immer zwingend eine Schwellung auf, wenn die Verletzung nur klein ist und die Knochenenden kaum verschoben. Hier besteht die Gefahr, dass die Verletzung unterschätzt, Schmerz ignoriert und weiter trainiert wird. Schmerz ist jedoch ein körpereigenes Warnsignal, was immer darauf deutet, dass etwas im Körper nicht in Ordnung ist. Suchen Sie also bei plötzlich auftretendem Belastungsschmerz zur Vorsicht einen Arzt auf um eine Röntgenuntersuchung durchführen zu lassen.

Zusammenfassung

Ein Mittelfußknochenbruch tritt häufig in der Form eines Ermüdungsbruches auf, besonders bei Sportlern mit wiederholt andauernden Belastungen des Fußes. In der Regel kann der Bruch unter Ruhigstellung ohne Operation heilen. Liegen die Bruchteile jedoch zu weit von ihrem Ursprungsort entfernt, werden sie durch Schrauben oder kleine Platten und Drähte wieder aneinander fixiert. Anschließend wird in beiden Fällen eine hauptsächlich aktive physiotherapeutische Behandlung durchgeführt, um eine optimale Stabilität und Beweglichkeit wieder herzustellen.