Homöopathie bei Aphten

Bei Aphten handelt es sich um Defekte auf Schleimhäuten, die meistens im Mund auftreten. Seltener kommt es auch zur Bildung von Aphten im Genitalbereich. Die schmerzhaften Bläschen sind von einer Rötung umgeben, da sie an der entsprechenden Stelle zu einer Entzündung führen. Der Grund für ihr Auftreten ist noch unklar. In vielen Fällen besteht jedoch ein Zusammenhang zu gleichzeitig auftretenden Infekten oder dem Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln.

Die Aphten können nicht übertragen werden und heilen meist nach einigen Wochen von allein ab. Menschen, die einmal eine Aphte hatten, müssen leider häufig mit damit kämpfen, dass diese immer wieder auftreten.

Diese Homöopathika werden verwendet

Bei Aphten können viele verschiedene Homöopathika hilfreich sein:

  • Sepia
  • Arsenicum album
  • Acidum sulfuricum
  • Borax
  • Mercurius solubilis
  • Carbo animalis
  • Hydrastis

Arsenicum album

Wann kommt es zum Einsatz:
Arsenicum album ist ein sehr vielseitig anwendbares Homöopathikum. Es kann neben Aphten und anderen Entzündungen im Mund auch bei Durchfällen, Verbrennungen und Angstzuständen eingesetzt werden.

Wirkung:
Die Wirkung von Arsenicum album beruht auf dem homöopathischen Grundprinzip, das Gleiches mit Gleichem behandelt werden soll. Das in größeren Mengen als Gift wirkende Homöopathikum kann in kleinen Dosen lindernd wirken.

Dosierung:
Da Arsenicum album in hohen Dosierungen gefährlich werden kann und verschreibungspflichtig ist, sollten die Potenzen D12 und D6 nicht länger als eine Woche eingenommen werden. Hierfür eignen sich zwei Globuli, zweimal täglich.

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Sepia

Wann kommt es zum Einsatz?
Sepia ist ein vielseitig verwendetes Homöopathikum, das bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden kann. Auch Aphten und andere Irritationen des Bindegewebes können hiermit behandelt werden.

Wirkung:
Die Wirkung von Sepia ist vielseitig, es wird unter anderem wegen der entzündungshemmenden Komponente häufiger verwendet. Außerdem wird der Heilungsprozess in der Schleimhaut gefördert.

Dosierung:
Die Anwendung von Sepia erfolgt in der Form von Globuli. Hiervon können bei akuten Symptomen drei bis viermal pro Tag drei Stück eingenommen werden.

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  • Homöopathie bei Menstruationsbeschwerden

Acidum hydrofluoricum

Wann kommt es zum Einsatz?
Acidum hydrofluoricum wird häufig bei entzündlichen und brennenden Irritationen von Schleimhäuten und der Haut verwendet. Hierzu gehören unter anderem Aphten, sowie Hämorrhoiden und kleine Hautgeschwüre.

Wirkung:
Die Wirkung von Acidum hydrofluoricum beruht darauf, dass es sich um eine niedrig dosierte Säure handelt. Dementsprechend wirkt das Homöopathikum nach dem Prinzip, dass Ähnliches mit ähnlichen Mitteln behandelt werden soll.

Dosierung:
Die Dosierung erfolgt in Form von Globuli. Bei eigenständiger Anwendung wird empfohlen die Potenzen D6 oder D12 anzuwenden. Hiervon können zweimal täglich 3 Globuli eingenommen werden.

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Acidum sulfuricum

Wann kommt es zum Einsatz?
Acidum sulfuricum wird vornehmlich bei Bindegewebsverletzungen, wie beispielsweise Aphten oder Geschwüren, eingesetzt. Auch Sodbrennen und andere Magenbeschwerden werden hiermit oft behandelt.

Wirkung:
Bei Acidum sulfuricum handelt es sich um eine abgewandelte Form der Schwefelsäure. In homöopathischer Form wirkt sie dementsprechend heilend bei verätzten und übersäuerten Defekten der Schleimhäute.

Dosierung:
Für die selbstständige Anwendung eignen sich die Globuli der Potenzen D6 und D12. Hiervon können zwei bis dreimal täglich 3 Globuli eingenommen werden.

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Ammonium chloratum

Wann kommt es zum Einsatz?
Ammonium chloratum kommt vornehmlich bei Infekten und Erkältungen zum Einsatz. Es wirkt gut bei Halsschmerzen und Husten. Ebenso kann es hilfreich bei Aphten und Mundfäule sein.

Wirkung:
Die Wirkung von Ammonium chloratum ist sehr vielseitig. Es wirkt stärkend auf das Immunsystem und unterstützt als Mineralsalz verschiedene Kreisläufe des Stoffwechsels.

Dosierung:
Ammonium chloratum kann in Form von Globuli angewendet werden. Je nach Ausprägung der Symptome eignen sich die Potenzen D3, D6 oder D12 mit einer Einnahme von drei Globuli zwei bis dreimal pro Tag.

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Antimonium crudum

Wann kommt es zum Einsatz?
Antimonium crudum wirkt verdauungsfördernd und kann beispielsweise bei einer Magenentzündung genommen werden. Ebenso wird es bei Aphten und Ausschlägen verwendet.

Wirkung:
Antimonium crudum wirkt hemmende auf Entzündungsprozesse. Besonders auf Schleimhäute und die Haut wirkt es regenerierend und unterstützt den Heilungsprozess von Defekten.

Dosierung:
Antimonium crudum wird in Globuli mit den Potenzen D4 bis D15 bei eigener Anwendung empfohlen. Hiervon können zwei bis dreimal täglich drei Globuli eingenommen werden.

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Borax

Wann kommt es zum Einsatz?
Borax kommt bei Irritation der Schleimhäute, wie Aphten, Geschwüren oder Pilzbefall zum Einsatz. Auch Beschwerden der Verdauung, wie Infektionen, werden hiermit häufig behandelt.

Wirkung:
Die Wirkung von Borax beruht auf der Entzündungshemmung. Es unterstützt das Immunsystem und lindert Entzündungssymptome, wie Rötungen und Schmerzen.

Dosierung:
Da Borax in größeren Mengen gefährlich werden kann, sollte es mit Vorsicht dosiert werden. Zur eigenen Anwendung werden die Globuli der Potenzen D6 und D12 zweimal täglich empfohlen.

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Mercurius solubilis

Wann kommt es zum Einsatz?
Mercurius solubilis kommt vor allem bei Entzündungen im Bereich des Mundes, wie Aphten oder Ausschlägen, zum Einsatz. Auch Ohrenentzündungen können hiermit behandelt werden.

Wirkung:
Mercurius solubilis wirkt antientzündlich und lindert die Bildung von Eiter. Auch Schmerzen und Schwellungen können durch das Homöopathikum gelindert werden.

Dosierung:
Die Globuli des Homöopathikums Mercurius solubilis können mehrmals täglich eingenommen werden. Hier empfehlen sich die Potenzen D6 und D12 mit einer Einnahme von jeweils drei Globuli.

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  • Homöopathie bei einer Mittelohrentzündung

Carbo animalis

Wann kommt es zum Einsatz?
Carbo animalis kommt vor allem bei Symptomen von Erkrankungen des Verdauungstrakts, wie z.B. Sodbrennen, zum Einsatz. Ebenso kann es bei Schleimhautdefekten, wie Aphten, hilfreich sein.

Wirkung:
Carbo animalis wirkt beruhigend auf Schleimhäute. Es sorgt für eine Wiederherstellung des Milieus, das im Bereich des Verdauungstrakts und im Bereich des Mundes herrscht.

Dosierung:
Die eigene Anwendung von Carbo animalis erfolgt als Globuli mit den Potenzen D4 bis D12. Hiervon können jeweils drei Stück mehrmals täglich eingenommen werden.

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Carbo vegetabilis

Wann kommt es zum Einsatz?
Carbo vegetabilis kommt bei Kreislaufschwächen und Ohnmachtsanfällen zum Einsatz. Auch akute Beschwerden mit der Verdauung werden häufig mit Carbo vegetabilis behandelt.

Wirkung:
Die Wirkung von Carbo vegetabilis. Es unterstützt den Körperkreislauf und fördert den Blutfluss. Dadurch können Defekte schneller abheilen, da die Versorgung mit Nährstoffen gefördert wird.

Dosierung:
Carbo vegetabilis wird in Form von Globuli angewendet. Bei selbstständiger Anwendung werden die Potenzen D6 und D12 mit der Einnahme von zwei bis drei Globuli mehrmals am Tag empfohlen.

Hydrastis

Wann kommt es zum Einsatz?
Hydrastis kommt vor allem bei Magenentzündungen und Verstopfungen zum Einsatz. Auch für Aphten, Geschwüre und andere Entzündungsprozess der Mundschleimhaut wird es häufig verwendet.

Wirkung:
Das Homöopathikum Hydrastis wirkt vor allem gut auf die verschiedenen Schleimhäute des Körpers. Diese werden regeneriert und Reizungen gelindert.

Dosierung:
Das Hydrastis ab der Potenz D3 verschreibungspflichtig ist, werden für die eigene Anwendungen die Globuli der Potenzen D6 und D12 empfohlen. Hiervon können zwei bis dreimal täglich drei Globuli eingenommen werden.

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  • Homöopathie bei Verstopfung
  • Homöopathie bei Magenkrämpfe

Mercurius corrosivus

Wann kommt es zum Einsatz?
Mercurius corrosivus wird bei verschiedenen entzündlichen Prozessen eingesetzt. Hierzu gehören neben Entzündungen des Darms und der Blase auch Aphten und Entzündungen der Mundschleimhaut.

Wirkung:
Das homöopathische Mercurius corrosivus wirkt lindernd bei Entzündungen. Es handelt sich um eine abgeschwächte Form des Quecksilbers, die in homöopathischer Form heilend bei Übersäuerungen wirkt.

Dosierung:
Bei der selbstständigen Verwendung des Homöopathikums werden Globuli mit den Potenzen D6 und D12 empfohlen. Zwei bis drei Globuli können mehrmals am Tag eingenommen werden.

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Gibt es ein passendes Komplexmittel?

WALA® Mundbalsam flüssig

Wirkstoffe:
WALA® Mundbalsam flüssig ist eine Mischung aus verschiedenen Wirkstoffen. Hierzu gehören unter anderem

  • Argentum nitricum
  • Atropa belladonna
  • Quarz aquosum
  • Rosenöl
  • Antimonit aetheroleum.

Wirkung:
WALA® Mundbalsam flüssig besitzt eine entzündungshemmende Wirkung. Es kann vorhandene Schmerzen lindern und die Schleimhaut regenerieren. Es ist für die Anwendung im Mund vorgesehen.

Dosierung:
Der Mundbalsam kann bei starken Schmerzen jede Stunde genutzt werden. Hierfür liegt eine Pipette bei, mit der ein Tropfen auf die Aphte gegeben werden kann. Die Anwendung sollte zwei Wochen nicht überschreiten.

Borax Pentarkan® S

Wirkstoffe:
Borax Pentarkan® S ist eine Zusammensetzung aus verschiedenen Wirkstoffen. Hierzu gehören

  • Borax Dil. D3
  • Ratanhia Urt.
  • Calendula Dil. D1
  • Mercurius sublimatus corrosivus Dil. D8
  • Pulsatilla Dil. D3

Wirkung:
Borax Pentarkan® S wirkt antientzündlich auf die Schleimhaut des Mundes. Es kann ebenfalls bei anderen Entzündungen im Mundbereich verwendet werden.

Dosierung:
Die Anwendung von Borax Pentarkan® S erfolgt als Lösung. Hiervon können bei Erwachsenen maximal 6 mal pro Tag jeweils 5 Tropfen eingenommen werden.

Homöopathie als alleinige Maßnahme oder unterstützende Therapie?

Ob die Behandlung einer Aphte nur mit Homöopathie ausreichend ist oder die Homöopathika eher als unterstützende Therapie genutzt werden sollten, ist von der Ausprägung der Aphte abhängig. Da die meisten Aphten innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen von allein abheilen, ist eine alleinige Behandlung durch homöopathische Mittel zur Beschleunigung der Abheilung häufig ausreichend.

Bei hartnäckigen oder größeren Aphten kann es jedoch sinnvoll sein, eine zusätzliche andere Therapie anzuwenden. Hierfür ist eine Beratung in der Apotheke empfehlenswert.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Arztbesuch bei einer Aphte ist in aller Regel nicht notwendig. Eine Aphte stellt einen Defekt der Schleimhaut dar und ist meistens recht ungefährlich. Ohne Behandlung heilen die meisten Aphten innerhalb von ca. 2 Wochen ab und bringen keine späteren Folgen mit sich.

Sollte eine bestehende Aphte jedoch nach 3 Wochen immer noch nicht abgeheilt sein, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Zusätzlich auftretende Symptome, wie starke Schmerzen oder eine schnelle Zunahme der Größe sollten ebenfalls von einem Arzt untersucht werden. Auch immer wiederkehrende Aphten können ärztlich behandelt werden.

Weiter alternative Therapieformen

Eine weitere alternative Therapieform ist das sogenannte Ölziehen. Dieser Begriff bezeichnet die Reinigung des Mundraums und der Räume zwischen den Zähnen mit Öl. Hierfür wird ein Esslöffel voll Öl für ca. zehn Minuten in den Mund genommen und durch Bewegungen der Backenmuskulatur hin- und herbewegt.
Gut geeignet ist hierfür beispielsweise Sonnenblumenöl, wobei auf die Qualität geachtet werden sollte. Dadurch wird das Immunsystem im Bereich des Mundes gestärkt. Wichtig ist, dass das Öl nach dem Ölziehen wieder ausgespuckt wird.

Auch die Sanum-Therapie stellt eine andere alternative Form der Therapie bei Aphten dar. Hierbei gilt die Annahme, dass bestimmte Erkrankungen durch ein unausgeglichenes Milieu entstehen. Dementsprechend ist also auch der Säure-Base-Haushalt wichtig.
Für die Sanum-Therapie bei Aphten eignen sich verschiedene Kapseln. Beispielsweise können Quentakehl-D4-Kapsel zweimal pro Tag eingenommen. Dies kann durch den Wechsel mit Notakehl-D4-Kapseln an jedem zweiten Tag ergänzt werden.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Bei Aphten können verschiedene altbewährte Hausmittel helfen.

Hierzu gehört beispielsweise der Kamillentee. Die Kamillenblüte enthält zahlreiche Wirkstoffe, die auf den Bereich der Aphte entzündungshemmend wirken können. So werden bestehende Schmerzen gelindert und auch die Abheilung der Aphte wird vorangetrieben. Der Kamillentee kann als Gurgellösung angewendet werden, indem der Tee hochkonzentriert gebrüht wird. Alternativ kann auch ein Teebeutel des Kamillentees direkt auf die Stelle aufgelegt werden.

Ein weiteres Hausmittel ist das Teebaumöl. Dieses enthält viele antimikrobielle Inhaltsstoffe, die entsprechend für eine Abtötung vorhandener Erreger sorgen. Zusätzlich wirkt das Teebaumöl reinigend und fördert die Abheilung der Aphte. Bereits ein Tropfen des Teebaumöls auf einem Wattestäbchen ist hierfür ausreichend. Mit Hilfe des Wattestäbchens kann die entsprechende Stelle betupft werden.

Das Kauen von Papaya-Stückchen kann ebenfalls für die Linderung der Entzündungsreaktion der Aphte hilfreich sein. Die Inhaltsstoffe der Papaya wirken entzündungshemmend und helfen so bei der Reduzierung von Schmerzen.

Lesen Sie für genauere Informationen den gesonderten Artikel: Hausmittel gegen Aphten

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