Homöopathie bei Fieber

Die normale Körpertemperatur beträgt zwischen 36,3°C und 37,4°C. Fieber bezeichnet Erhöhung der Körpertemperatur über 38°C. Bei Kindern liegt dieser Wert sogar bei 38,5°C, da sie generell eine etwas erhöhte Temperatur besitzen. Das Auftreten von Fieber ist ein Zeichen des Körpers, das anzeigt, dass das körpereigene Immunsystem aktiviert ist und arbeitet. Dabei kommt es häufig zusätzlich zu Schüttelfrost und Schweißausbrüchen.

Fieber tritt bei verschiedenen Erkrankungen auf. Hierzu gehören Infektionen, wie beispielsweise eine Grippe oder eine Mittelohrentzündung. Auch bei anderen entzündlichen Erkrankungen kommt es häufig zu Fieber. Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die Fiebersenkend wirken.

Diese Homöopathika werden verwendet

Bei Fieber können folgende Homöopathika eingesetzt werden:

  • Aconitum napellus
  • Belladonna
  • Bryonia alba
  • Gelsemium
  • Ferrum phosphoricum
  • Eupatorium perfoliatum

Aconitum napellus

Wann kommt es zum Einsatz:
Aconitum napellus wird bei verschiedenen Entzündungen eingesetzt. Hierzu gehören Harnwegsinfekte, Erkältungen, Augenentzündungen und der Einsatz des Homöopathikums zur Fiebersenkung.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt vor allem gut bei akuten Entzündungen, da es zur Linderung von Schmerzen und der Regulation des Immunsystems führt. Dadurch kann auch das Fieber gesenkt werden.

Dosierung:
Akutes Fieber sollte mit dem homöopathischen Mittel in der Potenz D6 mit einer mehrmaligen Einnahme am Tag behandelt werden. Bei chronischen Erkrankungen kann die Potenz D12 ausreichend sein.

Belladonna

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Belladonna kann bei Entzündungen der Harnblase, sowie der Nasennebenhöhlen oder bei Grippe und zur Bekämpfung von Fieber eingesetzt werden.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt regulierend auf die Immunabwehr des Körpers und sorgt für eine Reduzierung der Entzündungsreaktion und der damit einhergehenden Symptome.

Dosierung:
Belladonna kann bei akut auftretendem Fieber mit der Potenz D6 dosiert werden. Bei chronischen Beschwerden sollte eine Dosisanpassung auf die Potenz D12 erfolgen.

Bryonia alba

Wann kommt es zum Einsatz:
Bryonia kann nicht nur bei Entzündungen, wie Bronchitis oder Grippe und zur Fiebersenkung, sondern auch bei Migräne und Bauchkoliken zum Einsatz kommen.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt besonders gut auf innere Häute, also auch Schleimhäute im Körper. Es sorgt für eine Linderung der Entzündung und der damit einhergehenden Symptome, so auch dem Fieber.

Dosierung:
Die Dosierung des Homöopathikums wird bei akut auftretenden Entzündungen mit der mehrmals täglichen Einnahme der Globuli in der Potenz D6 empfohlen.

Gelsemium

Wann kommt es zum Einsatz:
Gelsemium kann bei Infektionen eingesetzt werden, die von Fieber begleitet werden. Auch bei Gelenkbeschwerden oder Stressreaktionen, wie Aufregung oder Lampenfieber kann Gelsemium zur Anwendung kommen.

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt besonders gut bei Erkrankungen, die mit einem körperlichen Schwächegefühl einhergehen. Es sorgt für eine Ankurbelung des Stoffwechsels und lindert Entzündungen und Fieber.

Dosierung:
Für Entzündungen, die sich mit Fieber auftreten, wird bei Gelsemium die Dosierung mit den Globuli der Potenz D6 empfohlen. Angepasst an die Symptome, sollte die Einnahme mehrere Male am Tag erfolgen.

Ferrum phosphoricum

Wann kommt es zum Einsatz:
Ferrum phosphoricum kann vielseitig zur Anwendung kommen. Es wird bei Nasenbluten eingesetzt, sowie bei Magen-Darm-Beschwerden oder Erkältungen und Fieber.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel, welches auch als Schüssler-Salz eingesetzt werden kann, wirkt unterstützend bei vielen Stoffwechselprozessen. Es fördert die Abwehr gegen Erreger und wirkt lindernd bei Fieber.

Dosierung:
Die Dosierung erfolgt, angepasst an die Symptome, mit unterschiedlich starken Potenzen. Bei Fieber wird meist die Potenz D6 empfohlen, wobei die Einnahme nicht mehr als sechsmal pro Tag erfolgen sollte.

Eupatorium perfoliatum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Eupatorium perfoliatum wird vor allem bei grippalen Infekten eingesetzt, die mit typischen Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Fieber einhergehen.

Wirkung:
Eupatorium perfoliatum wirkt gut bei akut einsetzenden Beschwerden, die mit einer starken Immunreaktion einhergehen. Es sorgt für eine Regulierung der Entzündungsprozesse.

Dosierung:
Die Dosierung des homöopathischen Mittels wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

Engystol® Tabletten

Wirkstoffe:
Die Engystol® Tabletten sind ein Komplexmittel, welches aus den zwei homöopathischen Substanzen Sulfur (Schwefel) und Vincetoxicum hirundinaria (Schwalbenwurz) besteht.

Wirkung:
Das Komplexmittel wird bei Erkältungen und viralen Infekten eingesetzt, die mit Fieber einhergehen. Es unterstützt die Immunabwehr gegen die Erreger und lindert gleichzeitig das Fieber und die Schmerzen.

Dosierung:
Die Dosierung der Tabletten wird bei Erwachsenen mit drei Tabletten über den Tag verteilt empfohlen. Bei akuten Beschwerden können maximal bis zu sechs Tabletten mit einem Minimalabstand von einer halben Stunde eingenommen werden.

Gripp-Heel® Tabletten

Wirkstoffe:
In dem Komplexmittel sind fünf verschiedene Homöopathika enthalten. Hierzu gehören Aconitum napellus (Eisenhut), Bryonia (Zaunrübe), Eupatorium perfoliatum (Wasserdost), Lachesis (Buschmeister) und Phosphorus (Gelber Phosphor).

Wirkung:
Die Gripp-Heel® Tabletten wirken gut bei Entzündungsreaktionen des Körpers. Sie unterstützen den Körper bei der Immunabwehr und reduzieren Fieber und weitere Entzündungssymptome.

Dosierung:
Bei akut auftretendem starkem Fieber können bis zu zwölf Tabletten an einem Tag eingenommen werden. Dabei sollte ein Mindestabstand von 30 Minuten zwischen zwei Tabletten eingehalten werden.

Infludoron® Globuli

Wirkstoffe:
Das Komplexmittel enthält die homöopathischen Wirkstoffe Aconitum napellus D1, Bryonia D1, Eucalyptus globulus D1, Eupatorium perfoliatum D1, Ferrum phosphoricum D6 und Schoenocaulon officinale D1.

Wirkung:
Die Wirkung der Infludoron® Globuli beruht auf einer Bekämpfung von Entzündungsreaktionen und den damit einhergehenden Symptomen. Das Komplexmittel wirkt reduzierend bei starkem Fieber.

Dosierung:
Die Dosierung des Komplexmittels erfolgt bei Erwachsenen mit 10 bis 15 Globuli im Abstand von ein bis zwei Stunden. Diese Dosierung sollte angepasst an die Symptome erfolgen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Häufigkeit und Dauer der Einnahme der Homöopathika ist von der Art der Symptome abhängig. Da Fieber meist akut auftritt, sollte es entsprechend konsequent behandelt werden. Dementsprechend ist es wichtig, direkt zu Beginn des Fiebers eine adäquate Dosierung mehrmals am Tag anzuwenden.

Da bei einem über mehrere Tage bestehendem Fieber immer ein Arzt konsultiert werden sollte, um das Fieber entsprechend zu senken, sollte die Einnahme der Homöopathika in der Regel nicht länger als eine Woche erforderlich sein.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Fieber ist ein Symptom des Körpers, welches ausdrückt, dass das Immunsystem aktiviert ist und arbeitet. Leichtes Fieber kann hierbei durchaus mit Homöopathika behandelt werden, wenn zusätzlich Bettruhe und eine adäquate Therapie der weiteren Symptome erfolgt. Hiermit ist beispielsweise die Bekämpfung eines Erregers bei einem grippalen Infekt gemeint.

Wenn jedoch starkes Fieber auftritt und bzw. oder dieses über mehrere Tage besteht, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall sollten die homöopathischen Mittel entsprechend der ärztlich angeordneten Behandlung nur unterstützend genutzt werden.

Fieber senken bei Kindern

Bei Kindern spricht man erst von Fieber, wenn die Körpertemperatur über 38,5°C beträgt. Hiervon ausgenommen sind jedoch Säuglinge, die unter drei Monate alt sind. Wichtig ist, dass eine genaue Temperaturmessung erfolgt, wobei die rektale Methode den besten Wert liefern kann.

Einfache Maßnahmen, um akut Fieber zu senken, sind die Verwendung von Wadenwickeln oder Waschlappen auf der Stirn des Kindes. Dabei sollte auf eine lauwarme Temperatur geachtet werden, um das Kind nicht auszukühlen. Die Temperaturmessung sollte wenigstens dreimal pro Tag erfolgen. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass das Kind ausreichend trinkt, um einen Flüssigkeitsverlust zu vermeiden.

Wann muss ich zum Arzt?

Fieber kann, insbesondere bei Kindern, im Rahmen einer Grippe oder Erkältung auftreten. Wenn es sich um leichtes Fieber handelt, also eine leichte Erhöhung auf etwas über 38°C Körpertemperatur, muss nicht sofort ein Arzt konsultiert werden.

Allerdings sollte bei einer Dauer des Fiebers von drei Tagen eine ärztliche Untersuchung stattfinden. Bei akutem stärkerem Fieber mit einem höheren Anstieg der Körpertemperatur, sowie bei begleitenden Symptomen, wie starken Schmerzen, sollte bereits früher ein Gang zum Arzt erfolgen.

Weitere alternative Therapieformen

Als mögliche weitere alternative Therapieform gilt die Pflanzenheilkunde, sowie verschiedene ätherische Öle.

  • Hierzu gehört beispielsweise Rosenholz, welches beruhigend wirkt und die Stressreaktion des Körpers, im Rahmen eines fieberhaften Infekts, reduzieren kann.
  • Auch Salbei wirkt gut bei übermäßigem körperlichem Schwitzen, was ebenfalls zu einer Fiebersenkung beitragen kann.
  • Teebaumöl wirkt antientzündlich und senkt so Fieber bei Erkältungen.
  • Eine Mischung aus Zitrone und Eukalyptus eignet sich ebenfalls gut durch die belebende Wirkkomponente und die Regulation des Immunsystems.

Ein anderes bewährtes altes Mittel zur Senkung von Fieber sind die sogenannten Essigsocken. Hierfür werden zwei Paar Socken benötigt. Dabei sollte eines optimalerweise aus Leinen bestehen, das andere aus Wolle.

  • Das Wollsockenpaar sollte länger sein, als das aus Leinen. Für die Essigsocken wird kaltes Wasser mit einem Esslöffel Essig vermischt.
  • Die Leinensocken werden kurz darin getränkt und anschließend gut ausgewrungen.

Das Tragen der Socken wird für ca. eine halbe Stunde zweimal täglich empfohlen. Über die Leinensocken werden die Wollsocken gezogen, um den Körper vor einer möglichen Auskühlung zu schützen.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Es gibt verschiedenen Hausmittel, die gegen Fieber helfen können.

Ein absteigendes Vollbad kann die Regulierung und Anpassung der Körpertemperatur unterstützen. Hierfür wird ein Bad mit warmem Wasser genommen, um dann in kleinen Schritten kaltes Wasser hinzuzufügen. Die Temperaturgrenze sollte 25°C nicht unterschreiten. Anschließend kann das Bad noch für eine viertel Stunde genommen werden. Es ist auf ein ausreichendes Abtrocknen und genug Wärme im Anschluss zu achten, damit ein Unterkühlen und damit eine mögliche Verschlechterung des Fiebers vermieden werden kann. Vollbäder können auch mit jeweils angepassten Temperaturen auch beispielsweise bei Beschwerden des Verdauungstrakts angewendet werden.

Ein weiteres übliches Hausmittel ist die Anwendung von Ingwer. Ingwer ist eine beliebte Wurzel bei Entzündungen, das viele antientzündlich wirksame Stoffe enthalten sind. Dadurch können die Zeichen und Symptome der Entzündung, sowie auch das Fieber gesenkt werden. Ingwer wird besonders gerne in Form von frischem Ingwertee angewendet. Dieser sollte für mindestens zehn Minuten vor dem Trinken ziehen. Es sollte dabei stets auf die Frische der Ingwerwurzel geachtet werden, damit sich die Stoffe des Ingwers gut entfalten können.

Ausführliche Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Hausmittel gegen Fieber