Bindegewebsmassage

Die Bindegewebsmassage wird auch subkutane Reflextherapie (SRT) genannt und zählt zu den Reflexzonenmassagen. Durch das Setzen manueller Reize auf der Haut wird auch das Unterhautbindegewebe erreicht. Das Unterhautbindegewebe ist in Hautsegmente eingeteilt, welche durch Reizweiterleitung Einfluss auf bestimmte Muskeln und Organe haben. Die Bindegewebsmassage wirkt also nicht nur örtlich, sondern beeinflusst auch innere Organe und den Bewegungsapparat. Haut – und Muskelspannungen werden ausgeglichen, Bewegungseinschränkungen und Sensibilitätsstörungen können aufgehoben werden.  Außerdem wirkt die Bindegewebsmassage schmerzlindernd, regt den Stoffwechsel an und fördert die Durchblutung. Die Bindegewebsmassage stimuliert das vegetative Nervensystem, wodurch es zu vermehrter Schweißproduktion, einem leichtem Blutdruckanstieg und einer höheren Atemfrequenz kommen kann. Diese Reaktion ist bei der Behandlung normal. Die Technik ist für den Patienten selbst unangenehm, da die Bindegewebsmassage ein schneidendes Gefühl auf der Haut hervorruft. Bei der Behandlung sollte eine Hautrötung entstehen und es kann zur Quaddelbildung kommen. Diese äußerliche Wirkung ist erwünscht und nicht von Dauer. Nach einer gewissen Regenerationszeit verblasst die Hautrötung wieder und die möglicherweise entstandenen Quaddeln bilden sich zurück.

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Braucht man dafür eine besondere Ausbildung

Ausgebildete Physiotherapeuten und Masseure dürfen die Bindegewebsmassage anwenden. Es bedarf keiner weiteren Fortbildung, da die Bindegewebsmassage in der Ausbildung mit inbegriffen ist. Die Bindegewebsmassage gehört somit zu der Grundausbildung eines jeden Physiotherapeuten und Masseurs.

Indikationen

Die Bindegewebsmassage wird bei sehr vielen Erkrankungen und Beschwerden angewendet. Sehr häufig wird die Bindegewebsmassage bei funktionellen Störungen der Organe und des Bewegungsapparates verordnet, vor allem bei Arthrose. Bei Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen, wie zum Beispiel der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, der chronisch venösen Insuffizienz oder der koronaren Herzkrankheit ist die Bindegewebsmassage ebenfalls hilfreich. Desweiteren können sich, Menstruationsbeschwerden, Rheuma, degenerative Nervenerkrankungen und Atemerkrankungen wie Asthma bronchiale durch die Bindegewebsmassage bessern. Bei Störungen des vegetativen Nervensystems, Phantomschmerzen, Narben, Angina Pectoris und Erkrankungen, bei denen Entstehung und Entwicklung nicht bekannt sind, wie zum Beispiel Migräne können mit Hilfe von der Bindegewebsmasse ebenfalls Erfolge erzielt werden.

Anleitung

Die Bindegewebsmassage sollte immer von geschultem Personal ausgeführt werden. Bei der Bindegewebsmassage werden verschiedene reflektorische Techniken angewendet. Dazu zählen die Unterhaut – und Faszientechnik, die flächige Technik, die subkutane Petrissage, die Hauttechnik und bimanuelle Dehngriffe. Die flächige Technik und die subkutane Petrissage werden angewendet, um Verklebungen der Haut manuell zu lösen. Die Hauttechnik ist eine mildere Technik und wird bei Patienten eingesetzt, welche vegetativ zu stark auf die Bindegewebsmassage reagieren. Dies äußert sich durch eine Stressreaktion, einen deutlichen Blutdruck- und Atemfrequenzanstieg. Bimanuelle Dehngriffe werden an den Extremitäten durchgeführt. Die Unterhaut- und Faszientechnik umfasst die unspezifischen Griffe der Bindegewebsmassage. Allgemein wird ein Zug auf der Haut ausgeübt, um das Unterhautbindegewebe zu reizen. Dabei wird der behandelnde Finger senkrecht auf die Haut gelegt und führt den Zug geradlinig aus.
Eine Behandlung dauert je nach Krankheitsbild 10 – 30 Minuten. Danach sollte man sich ausruhen und dem Körper Zeit geben, auf die Behandlung zu reagieren.

Wird die Bindegewebsmassage von der Krankenkasse bezahlt

Die physiotherapeutische Bindegewebsmassage wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, wenn sie ärztlich verordnet wurde. Wird eine Bindegewebsmassage von einem Masseur durchgeführt, so zahlt die Krankenkasse nicht für die Behandlung. Wenn physiotherapeutische Behandlungen von einem Arzt verordnet werden, so zahlen die Krankenkassen auch für die meisten Behandlungen. Für welche Behandlungen die Krankenkassen zahlen, hängt von den Heilmittelrichtlinien ab, die zwischen Ärzten und Krankenkassen vereinbart wurden. Dennoch sollten Sie sich bei Ihrer Krankenkasse informieren, ob diese eine Bindegewebsmassage übernimmt, da es immer zu Ausnahmen kommen kann.

Zusammenfassung

Die Bindegewebsmassage, auch subkutane Reflextherapie (SRT) genannt zählt zu den Reflexzonenmassagen. Durch das Setzen manueller Reize auf der Haut wird auch das Unterhautbindegewebe erreicht. Sie wirkt nicht nur örtlich, sondern beeinflusst auch innere Organe und den Bewegungsapparat. Häufig wird die Bindegewebsmassage bei funktionellen Störungen der Organe und des Bewegungsapparates verordnet sowie bei Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen. Verschieden angewandte Techniken führen dann schließlich zu dem gewünschten Erfolg.